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Arena Der Männlichkeit

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Arena der Männlichkeit
Über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht
Eva Kreisky, Georg Spitaler (Hg.)

Die beiden Autoren, Eva Kreisky und Georg Spitaler, üben indirekte Kritik die Diskriminierung im Sport, speziell im Bereich Fußball. Das Hauptaugenmerk legen sie dabei auf die unmittelbare bis mittelbare Diffamierung von Frauen und Transgender. Dass die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern durch ständige Reproduktion von strukturellen Ursachen, wie dem Androzentrismus in der Sportkultur, augenscheinlich nicht nachlässt und das Geschlecht als sozialer Platzanweiser auf den Tribunen fungiert, werden, meiner Meinung nach, hervorragend zur Geltung gebracht. Subtil prangern sie die fehlende Akzeptanz seitens der Männer und deren Wahrnehmung von Frauen als Störfaktor, sowie den herrschenden Bevorzugung von Männern an und betrachten die Geschichte des Fußballs, bis zum heutigen Tage, doch vergleichsweise unvoreingenommen.
Eva Kreisky und Georg Spitaler konzipieren Männlichkeit in ihrer Abfassung über die Welt des Fußballs, als verhältnismäßig facettenreiches Feld sozial gegebener Subjekte. Sie geht davon aus, dass Männlichkeit schon seit langem nicht mehr bloß in Vorstädten oder in Hinterhöfen geformt wird. Neben dem Militärdienst, trat nach und nach die Wirtschafts- und Arbeitswelt und eben auch Konsumwelten, wie Freizeit und Sportkulturen, als Formgeber für sozial anerkannte Männlichkeitsbilder, auf den Plan. Männlichkeiten seien weder unveränderlich noch homogen, so Kreisky. Aus diesen Spannungsfeldern lässt sich ableiten, dass es eine Unzahl an verschiedenen Männlichkeitskonstruktionen gibt. Egal ob auf Mikro-, Meso- oder Makro-Perspektive, etwa aus Sicht von individuellen Männern, aus Sicht institutioneller Männlichkeit, oder aus Sicht von Männlichkeit als System. Es fällt auf, dass einige dieser Systeme einen ähnlichen, wenn nicht sogar den selben Wertefundus haben. Ehre, Pflichterfüllung, Aufopferung, Kameradschaft, Disziplin und Unterwerfung sind oftmals tragende Werte. So auch im Fußball.
Bei vielen dieser Männlichkeiten, sei der Ausschluss von Frauen Gang und Gebe, um das Bündnis innerhalb dieser Systeme beziehungsweise unter den Männern zu stärken beziehungsweise nicht zu schwächen.
Diese Männlichkeiten sind die Strukturgeber für die soziale Realität des Fußballs. Sie bestimmen die dominanten Werte, soziale Strukturen und politische Weltdeutungen bei dieser Sportart.
Ihrer Meinung nach, wird Geschlecht in den Fußballstadien und Fanclubs dieser Welt, als etwas angesehen, dass klaren Positionen zugeordnet werden muss. Werden heutzutage Frauen trotz ihres andersartigen Empfindungslebens und Wertevorstellungen, als potentielle Konsumenten/Investoren für diese viril geprägte Sportclubs betrachtet und aus ihrer früheren Dekorrolle herausgerissen, sind homosexuelle Personen weiter ein Tabu in Sachen Öffentlichkeitsarbeit und Diskussionen. Die teilweise Feminisierung erfordere „eine teilweise Verweiblichung der bislang unverfälschten männlichen Maskerade des Fußballs.“ . Man könnte behaupten, der Kapitalismus trage maßgeblich zur Beseitigung der maskulinen Selbstbegrenzung im Fußball bei. Trotz alledem wird Frauenfußball dem „normalen“ Fußball, also Männerfußball, welcher geschlechtlich nicht gekennzeichnet werden muss, keineswegs gleichgestellt. Es herrscht also weiterhin ein großes Maß an Androzentrismus, wo Männer für das Allgemeine und Frauen für das Partikulare stehen.

Fußball als Ventil für Spannungen zwischen den verschiedenen sozialen Schichten und diese mindern.
Geschlechter werden laut den Autoren von spezifischen gesellschaftlichen und politischen Strukturierungen sowie sozioökonomischen Verhältnissen gestaltet.
Theoretische Ansätze, welche sowohl in der Lehrveranstaltung, als auch in der vorliegenden Niederschrift enthalten sind, bestehen.
Die Gründe, warum diese allgemein bekannten Missstände nicht beziehungsweise nur sehr mangelhaft beseitigt werden, liegt meiner Meinung nach, einerseits an der fehlenden Gender-Kompetenz vieler einflussreicher Akteure, aber andererseits auch an dem zu geringem Interesse von Frauen, etwas an diesen Missständen ändern zu wollen. Vielen weiblichen Personen ist die Vernachlässigung der Gleichstellung auf dem Sportplatz verhältnismäßig gleichgültig, was ich als Nicht-Fußballinteressierter durchaus verstehen kann, schließlich gibt es andere, wesentlich bedeutsamere Schlachten im Paritätskrieg zu gewinnen.

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[ 1 ]. Eva Kreisky, Georg Spitaler; Fusball als männliche Weltsicht – Thesen aus Sicht der Geschlechterforschung; Campus Verlag;

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