Universität zu Köln
Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte
Einführungsseminar:
Dozentin:
SS 12
Das Leben und die Persönlichkeit des Hl. Benedikt
Aleksandra Zavyalova
LA Gy/Ge
Englisch: 1 Semester
Geschichte: 1 Semester
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung ………………………………………………………….…………………….3
II. Die Quellenanlage ..……………………………………………….…………………… 4
1. Gregor der Große …………………………………………………………………….4
2. Die Dialoge …………………………………………………………………………..6
III. Hl. Benedikt: Lebensstationen …………………………………………........................7
1. Die Vorbereitung zum Aufstieg ……………………………………….......................8
2. „Unter der Erde“ ……………………………………………………………………10
3. „Auf der Erde“ ………………………………………………………………………12
4. „Über der Erde“ …………………………………………………………………….14
IV. Persönlichkeitsskizze Benedikts ……………………………………………………...16
1. Benedikt und seine Wunder …………………………………………........................16
2. Der angefochtene Mönch ……………………………………………........................18
3. Geistliche Begleitung ……………………………………………………………….19
V. Schluss …………………………………………………………………........................21
VI. Literaturverzeichnis …………………………………………………………………...23
I. Einleitung
Benedikt gehört zu jenen Persönlichkeiten, deren Wirkung ihre Lebenszeit übersteigt. Rund 1500 Jahre nach seinem Leben und Wirken, wird der Hl. Benedikt oft als „Patron Europas“, als „Vater des Abendlandes“, ja sogar als „zivilisationsbringend“ und „Patriarch des abendländischen Mönchtums“ bezeichnet. Dennoch wenn wir versuchen, uns das Persönlichkeitsbild Benedikts, seine Arbeit und sein Leben vorzustellen, fehlt es hierzu an direkten Quellen. Benedikt selbst verschwindet hinter seiner Schrift, der “Regula Benedicti“, welche erst einmal keine weiteren Schlussfolgerungen zulässt. Die “Regula Benedicti“ wurden zur Norm des monastischen Lebens in Europa. Sie sind ein bedeutsames Dokument der westlichen Zivilisation. Durch die von ihm verfassten Regeln setzte eine westliche monastische Bewegung ein, mit deren Hilfe die Verbreitung von Christentum, Bildung und Kultur in Europa sich manifestierte. Rückbetrachtend bleibt im Vordergrund nur sein Werk und nicht die Person Benedikts.
Das Thema der Hausarbeit ist somit die Untersuchung seines Lebens und seiner Persönlichkeit. Denn es besteht ein Gegensatz zwischen einerseits der Berühmtheit und andererseits der hohen Wertigkeit Benedikts Nachlass über das monastische Leben, der „Regula Benedicti“. Zudem besteht ein großer Informationsmangel über sein Individuum. Daraus ergeben sich die grundlegenden Fragestellungen dieser Arbeit: * Wie wird das Leben des Benedikts aus heutiger Sicht charakterisiert? * Wie lässt sich die Persönlichkeit Benedikts porträtieren?
Der Fokus liegt dabei auf der Analyse von Benedikts Lebens- und Umfeldsbeschreibung, mit dem Ziel, bestimmte Voraussetzungen und Bedingungen herauszufinden. Diese trugen zu seiner Lebensweise, zur Verfassung seiner Regeln und schließlich zur Ehrung durch die Kirche bei.
Alle diese Elemente, die gesamte Lebensdarstellung von Geburt an bis zum Tod, die Charaktereigenschaften und Persönlichkeit des Hl. Benedikts, treffen im „Buch II der Dialoge“ besonders beispielhaft und zeitgeschichtlich bedeutend zusammen: „Der Hl. Benedikt“ von Gregor dem Großen. Eines der Ziele des Hl. Benedikts war es, seine Botschaft in den Vordergrund zu stellen – nie seine eigene Person. Dies wird besonders bei den Recherchen der verschiedenen Quellen deutlich, die ausnahmslos wenig über sein „Curriculum Vitae“ beinhalten. Teilweise stimmen detaillierte Lebensdaten nicht überein. Deswegen können Informationen über Benedikt fast ausschließlich nur der „heiligen vita“ entnommen werden. Nur Dank Gregor existieren heute Informationen zur Biographie des Benedikts. Aufgrund dessen wird in dieser Hausarbeit zunächst ein kurzer Überblick über Papst Gregor I. und sein „zweites Buch der Dialoge“ verschafft, um im Anschluss das Leben des Hl. Benedikts im zweiten Teil aufzuzeigen. Abschließend wird eine Darstellung seiner Persönlichkeit folgen. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf die Lebensbedingungen und Lebensweise, sowie auf Lebensbegleitung und Wunder gelegt.
II. Die Quellenlage
1. Gregor der Große
Gregor wurde um 540 in Rom als Sohn des Senators Gordianus und als Urenkel von Papst Felix III. in einer Patrizierfamilie geboren.
Nach dem Abschluss des Rechtsstudiums stand er bereits im Alter von 30 Jahren als Präfekt an der Spitze der Verwaltung Roms. Dadurch trug er entscheidend zum Leben in Rom und zur Abwendung der langobardischen Gefahr bei.
Dennoch beschloss er, sein hohes Amt aufzugeben und Mönch zu werden. Nachdem 575 sein Vater gestorben war, wandelte er den Palast seiner Familie auf Sizilien in das St. Andreas Kloster um. Dadurch fand er viele Gleichgesinnte. Aus dem Familienbesitz gründete er noch sechs weitere Klöster in Süditalien.
Nach der Zerstörung des vom heiligen Benedikt gegründeten Klosters Montecassino nahm Gregor die nach Rom geflüchteten Mönche auf. Über diese Mönche hatte er vom heiligen Benedikt erfahren und auch dessen Regeln erhalten. Folglich schrieb er sein vierbändiges Werk „Dialogi“ über Heilige in seiner Heimat Italien. Im gesamten zweiten Buch ist der heilige Benedikt das Hauptthema. Gregor legte auch die Grundlagen dafür, dass die Regeln des heiligen Benedikt eine große Verbreitung fanden und somit im Westen alle anderen Klosterregeln in den Hintergrund gedrängt wurden.
Im Jahr 590 wurde Gregor überraschend zum Papst gewählt. Dennoch war es nicht einfach für ihn, sein beschauliches Kloster zu verlassen. Doch er hatte erkannt, dass die Zeitumstände sein Wirken erforderlich machen sollten. Es gelang ihm nicht, sein Klosterleben aufzugeben, denn immer waren die Mönche und Kleriker aus seinem Kloster bei ihm. Oft zog er sich wieder zu Stille und Einkehr in ihre Gemeinschaft zurück. Es war sein Vermächtnis, das tätige Leben, das die Zeit erforderte, mit Stille und Erwägung zu verbinden. Unermüdlich war er um Ordnung und Wohlergehen der Menschen in Rom und in der Umgebung bemüht. Er sorgte für die Nahrungsversorgung aber auch für militärische Sicherheit, indem er sich trotz Widerstand aus Ost-Rom, für ein friedliches Verhältnis zu den Langobarden einsetzte.
Als Papst war er für die gesamte Kirche des Westens zuständig. Er machte einen Neuanfang, indem er zu den neuen germanischen Königreichen Kontakte knüpfte. Bis heute sind viele seiner Briefe erhalten. Da viele germanische Königreiche damals schon christlich waren, legte Gregor die Grundlagen dafür, dass diese Königreiche auch in Verbindung zu Rom standen und somit die Einheit im Glauben gewahrt werden konnte.
Die Missionierung der Angelsachsen um 597 ging ganz auf seine Initiative zurück. Trotz mancher Rückschläge gelang Gregors Mönchen die Christianisierung der Angelsachsen und es entstand dort eine kirchliche Struktur.
Gregor war ein brillanter Redner. Noch heute kann man seine Predigten mit Gewinn lesen.
Am 12. März 604 starb Gregor und sein Grab befindet sich in der Kirche des Apostels Petrus in Rom.
2. Die Dialoge
Die Schrift „Dialogi“ Gregors des Großen ist keine Geschichtsschreibung, sondern eine Quelle und das Werk eines großen Theologen und Kirchenlehrers. Sie entstand um 593/94 n. Chr. in Rom. Papst Gregor dokumentierte die mündlichen Berichte von Wundern der Heiligen seines Landes und seiner Zeit, die tiefere Selbsterkenntnis und das Bewusstsein für ein besseres Verständnis zu Gott. Sie sollen systematisch und exegetisch dem Leser zu verstehen geben, wie sich die Macht und Gnade Gottes in manchen Menschen auf ungewöhnliche Weise manifestieren.
Dem Autor war es wichtig, die Nähe zu Gott darzustellen und dadurch seinen Lesern und auch sich selbst die Verachtung der diesseitigen Welt einerseits, und das Streben zum ewigen Leben bei Gott andererseits nahezubringen.
Hinsichtlich der Originalität der „Dialogi“ bestehen heute viele Kontroversen. In einer ausführlichen Monographie F. Clarks, bestreitet dieser die Autorenschaft Gregor des Großen. Laut Clarks, wurden die „dialogi“ von einem „fabricator“, „pseudopigrapher, dissembler and forger“ verfasst. Allerdings konnte Clarks These, aufgrund einer ganzen Reihe von Gegenargumenten, bisher keine allgemeine Zustimmung finden.
Da es Gregors Ziel war, durch seine Schrift die Vorbildlichkeit Benedikts, sein entschiedenes Leben für Christus als Abt und Mönch zu zeigen, sind „Dialogi“ in die Form der „Vita“ (lat. Leben) gekleidet, eines Lebensbildes, das nicht historisch-biographisch vorgeht, sondern Zeugnis und Botschaft sein will. Deswegen machte Gregor keine genaue Zeit- und Ortsangaben. Zum Unterschied von den Papstbriefen, die immer einen kirchlichen Eingriff in monastischen Angelegenheiten dokumentieren, erzählen die „Dialogi“ relativ ausführlich und bieten daher ein größeres Spektrum als die päpstlichen Episteln. Die Mehrzahl der Wunderberichte der „Dialogi“ handeln neben den Berichten über heilige Bischöfe und Erzählungen, vom Schicksal einiger „normal-sterblicher“ Laien und von den verschiedenen Mönchen Mittelitaliens der Jahre von ca. 510 bis 590. Dabei steht das Leben des Klostergründers „Benedikt von Nursia“ im Vordergrund, welches das gesamte zweite Buch der „Dialogi“ einnimmt.
Angesichts der Lebensbeschreibung Benedikts beruft sich Gregor auf die Berichte von vier Augenzeugen, die er persönlich kannte und die Schüler Benedikts gewesen waren: * Konstantin, der Benedikts unmittelbarer Nachfolger als Abt von Montecassino war; * Konstantins Nachfolger Simplicius; * Valentinianus, der Abt des St.-Pankratius-Klosters im Lateran, in das sich die Mönche von Montecassino nach der Zerstörung ihres Klosters durch die Langobarden um 580 zurückgezogen hatten; * Honoratus, der zu Gregors Zeit das von Benedikt gegründete Kloster Subiaco leitete.
Die von Gregor vorgebrachten Erzählungen und Erzählfragmente waren bereits mit der Gestalt Benedikts biografisch verknüpft. Dabei findet sich authentisches Material, wie es z.B. beim „Sterben im Stehen“ erkennbar wird, oder durch Lokaltraditionen, wie etwa in Effide, Subiaco und Montecassino, überliefert wurde. Diese vorhandenen Erzähltraditionen gestaltet Gregor mit seinen eigenen Intentionen und den traditionellen „Topoi“ zu einem durchkomponierten Werk mit einer spirituellen Eigenart, die die altkirchliche Hagiographie zu ihrem Abschluss bringt.
III. Hl. Benedikt: Lebensstationen
In seinen „Dialogi“ stellt Gregor den Großen Benedikt nicht als eine glänzende fiktive göttliche Figur dar, sondern er findet in ihm einen Menschen, der so gelebt hat, dass sich an ihn die Vorstellungen christlicher Heiligkeit anbinden lassen. Benedikt wird als ein glaubwürdiger und frommer Mönch beschrieben und aus diesem Grund kann er in den Kategorien altkirchlicher Heiligkeit gedeutet werden.
Trotz der Mangelinformationen über Benedikt, scheint es möglich, einige Aspekte und Fakten seines Lebens zu rekonstruieren. Beispielweise Adalbert de Vogüé spricht von vier bestimmten „Noviziatskreisen“ Benedikts, „four cycles of probation“, von deren jede aus drei Phasen besteht: „temptation“, „victory“ und folglich „radiance“. In diesem Bezug wird Benedikts Leben in Effinde, Subiaco, Vicovaro und Montecassino Kreise gegliedert. Michaela Puzicha führt im Vergleich dazu eine Vorstellung von Benedikt, als einem „Mensch auf dem Weg“ ein. Sie verknüpft auch die bestimmte geographische Ortsangabe mit seinem inneren Weg. Dies kann als ein Prozess der Reifung angesehen werden. In diesem Sinne führt Benedikts Weg über Nursia zunächst nach Rom und von dort über Effide, Subiaco und Vicovaro wieder zurück in die Einsamkeit, bis er schließlich auf dem Berg Montecassino sein Ziel erreichte.
Dieser Weg hat eine eindeutige immer aufsteigende Richtung, von unten nach oben. Von der Erde zum Himmel, oder um genau zu bleiben, aus der Höhle bei Subiaco bis auf den Berg Montecassino, dessen Spitze in den Himmel ragt, und danach über ihn hinaus in das Paradies. Dieser Aufstieg ist ein Symbol für den Weg aller Menschen zu Gott, bei dem der Berg ein Zeichen der „fortschreitendenden Gotteserfahrung und der Höhe der Kontemplation“ ist. Infolgedessen können die Besteigung und das Verweilen in der Höhe als Bild für geistlichen und geistigen Fortschritt und Vollkommenheit interpretiert werden.
1. Die Vorbereitung zum Aufstieg
„Benedikt von Nursia“ wurde an der Schwelle zum Mittelalter im 5. Jahrhundert um 480/490 n. Chr., etwa hundert Kilometer nordöstlich von Rom, neben dem Apennin, in der Stadt Nursia (Norsia, gehört zu Provinz Valeria heute) geboren. Dort verbrachte er auch seine Kindheit. Er stammte aus einer Gegend, in welcher u. a. Landwirtschaft betrieben wurde, dennoch gehörte seine Familie dem Landadel an. Folglich war sie so vermögend, so dass Benedikt die „Freien Künste“ in Rom studieren konnte.
Dem eigentlichen Weg Benedikts geht aber ein Aufbruch voraus, nämlich seine Entscheidung zum Mönchtum, die mit dem ersten Ortswechsel von Rom nach Effide (heute Affile) verbunden ist. In diesem Bezug berichtet Gregor vom Abbruch des Studiums in Rom. Diese Abkehr darf jedoch nicht als Bildungsfeindlichkeit oder Weltflucht im negativen Sinn missverstanden werden, sondern als eine Lebensentscheidung angesichts religiöser Gründe.
Heute muss bedacht werden, dass die Stadt Rom damals vom Niedergang des Reiches schon gezeichnet war. Die Westgoten hatten sie zu diesem Zeitpunkt ausgeplündert. Hungersnot, Zerstörung, Überschwemmungen und Seuchen waren Gefährten des Großstadtlebens.
Dies erklärt, warum sich Benedikt schlicht von „the sight of moral disorder“ fühlte, sowohl von der Stadt, Kirche, als auch von seinem Vaterhaus und Vermögen, sodass er sein Studium abbrach und sich „mit Wissen unwissend und in Weisheit ungelehrt“ in die Einsamkeit zurückzog.
Die Flucht Benedikts aus Rom hat nicht nur eine biographische Bedeutung. Benedikt ging aus einer Haupt- und Großstadt, in der längst die sozialen und moralischen Einstellungen verfallen waren. Denn schon lange vor Gregors Zeit galt Rom als „Synonym für Ausschweifung, Gleichgültigkeit und Sittenverfall“. Rom war daher nicht der richtige Ort für einen Mann, wie Benedikt, der „das Herz eines reifen Mannes“ in sich trug. Moralische Freizügigkeit seiner Kommilitonen, Zügellosigkeit der Schule und Entwürdigung der Menschen beunruhigen und bedrohten Benedikt. Er wollte vor diesen Lastern fliehen und nur „Gott allein gefallen“.
2. „Unter der Erde“
Im Versuch eine Alternative zu dem fremden und belastenden Leben in Rom zu finden, zog Benedikt Richtung Osten, kam nach Tibur (heute Tivoli) und folgte dem Fluss Anio (heute Aniene), bis er nach Effinde (heute Affile) kam. Diesen Weg ging er jedoch nicht alleine, sondern er wurde von seiner Amme begleitet. In Effinde traf Benedikt den Mönch Romanus, der ihm „das Gewand gottweihten Lebens gab und stand ihm bei, soweit er konnte,“ Er schloss sich bald einer Asketengemeinschaft an. Dort wirkte er auch sein erstes Wunder, wodurch er schnell bekannt wurde. Jedoch bald verließ er Effinde, die Gemeinschaft und seine Amme, und zog sich für drei Jahre in eine einsame Höhle bei Sublacus (Subiaco heute) zurück. Während dieses 3-jährigen Einsiedlerlebens in der Höhle, mit „vom Mund abgesparten Brot“, wurde er abermals von Romanus unterstützt, bis er von Hirten entdeckt wurde.
Sein Aufstieg begann als Schritt nach unten, in die Verborgenheit, Zurückgezogenheit und Einsamkeit. Er vollzog eine Rückkehr zu sich selbst, welcher der erste Schritt zur Gotteserfahrung war. In diesem Zusammenhang berichtete Gregor, dass Benedikt „allein in sich unter den Augen des himmlischen Zuschauers wohnte“. In seiner Höhle wurde Benedikt dennoch jeden Tag daran erinnert, dass er nicht von sich aus und für sich allein, sondern von den Gaben der anderen leben kann. Das Brot symbolisierte hier den lebensspendenden Zusammenhang mit der Gemeinschaft der Mönche und aller Gläubigen, worüber in dieser Hausarbeit später mehr folgen wird.
Diese Höhle sowie die dort erlebte Einsamkeit waren sehr wichtig für Benedikt. Dies spiegelte sich auch später in seiner „Regula Benedicti“ wider. Dieses Wohnen in eigener Tiefe und Einsamkeit war die erste Stufe mystischer Erfahrung und eine erste Sammlung aus der Zerstreutheit der Vielfalt in der Einheit Gottes.
Diese Höhle ist wie eine Gebärmutter, in der Benedikt die Wiedergeburt erlebt. Aber wie jede Geburt, ist auch diese schmerzhaft. Er sah die Wahrheit über sich selbst, seine dunkle Seite, seine Schrecken und seine Mortalität. Schrittweise und schmerzlich lernte er sich mit den Passionen und Emotionen zu befassen. Folglich erfährt Benedikt in der Höhle bei Subiaco die Gefahr, seine Humanität zu verlieren und gleichzeitig durchlebt er eine Neugeburt.
In der Höhle kam es zu einem Schlüsselerlebnis für Benedikt. Da er sich so abgesondert hatte, hätte er einmal sogar fast Ostern versäumt. Doch in der Osternacht soll einem Priester, der in der Nähe weilte, Gott erschienen sein und er habe ihm befohlen, zu Benedikt zu gehen und ihm etwas zum Essen zu bringen, weil dieser hungerte. Sogleich machte sich der Priester auf den Weg. Benedikt erfuhr in dessen Gegenwart Ostern einmal ganz anders: „Es ist Ostern, denn ich durfte dich sehen.”. Durch diese Begegnung lernte der Hl. Benedikt eine ganz andere Seite der Kirche kennen, nicht die machtbesessene, sondern eine liebende, helfende. Dies arbeitete sich später ganz entscheidend in die „Regula Benedicti“ ein, nämlich dass Ostern das wichtigste Fest wird – wie heute in der Kirche auch. Das Leben der Mönche beschreibt Benedikt als eine „Fastenzeit, auf dem Weg zu jenem Osterfest, das kein Ende mehr kennt“, also quasi als den Lebensweg hin zum ewigen Leben durch und in Gott. Dennoch wird sich die Neigung zur „lieben Einsamkeit“ im ganzen Leben Benedikts durchsetzen.
In dieser Höhle machte er weiterhin wichtige Erfahrungen des „orientalischen Mönchtums“, er rang mit sich und ging aus diesen „Kämpfen“ gegen sexuelle Versuchung letztlich durch Fasten und Beten als Sieger hervor. Aus diesem Beispiel kann man auch die drei Phasen des „Subiaco Kreis“ erkennen, und zwar Versuchung, heroischer Verzicht und folglich Ausstrahlung auf Andere, da „später viele die Welt verließen und sich unter seine Leitung begaben.“ „Purified“ und „immunized“ durch diese Erfahrungen wurde er zum Lehrer fähig, denn nach der Höhle strahlte er Ruhe und Gelassenheit aus, weil er mit sich selbst im Einklang war.
3. „Auf der Erde“
Der geistliche Weg führte Benedikt zunächst an den Fuß des Berges Montecassino und dies galt als die Vorbereitung zum Ausstieg aus der Höhle in der Ebene, und dann auf den Berg. Dabei begann für Benedikt eine völlig neue Phase seines Lebens, denn nun befand er sich in einer Zwischenzeit, da er nicht mehr in der Einsamkeit der Höhle lebte, aber auch von seinem Ziel, dem Berg, noch weit entfernt war. Doch gerade diese Zeit in Subiaco war für Benedikts Leben eine grundlegende Phase. Auf Alles, das später auf dem Berg Montecassino entstand, hatte sich dies hier in der Ebene bereits vorbereitet, denn auch bei Benedikt handelte es nicht um einen vollkommenen Menschen. Auch er veränderte sich durch die gesammelten Erfahrungen und machte Fehler. Und so war es kein Wunder, dass Benedikts erster Versuch - ein Kloster in Vicovaro zu leiten, fehlschlug. Hier war er ungeeignet um eine Gemeinschaft zu leiten, da er ohne Rücksicht auf die Brüder, seine Vorstellungen verwirklichen wollte. Dieses Kloster, dessen Abt gestorben war und das traditionell mit St. Cosmas in Vicovaro in Zusammenhang gebracht wird, unterstand überhaupt keiner Regel. Dadurch wurde den Mönchen das Regime Benedikts schnell unangenehm und sie wollten ihn sogar vergiften, so dass Benedikt erneut in die Einsamkeit fliehen musste.
So fing er an, die Einsamkeit und „Achtsamkeit auf den Blick Gottes“, zu genießen. Seine Erfahrungen mit der Einsamkeit werden auch in der „Regula“ eine wichtige Rolle spielen. Dieser hoch gebildete Mann blieb nicht ohne Wirkung auf seine Umgebung. Bald sammelten sich Menschen verschiedenster Herkunft und Bildung um ihn, um von ihm zu lernen. Folglich entstanden 12 neue Klöster bei Subiaco und in den folgenden Jahren verfestigte Benedikt die Grundlagen für ein gemeinsames Leben der Brüder, eine „Mönchskolonie“. Er erkannte damals bereits die nötigen Grundwerte. Jedes neu gegründete Kloster beherbergte 12 Mönche und wurde von einem durch Benedikt bestimmten Abt geleitet. Nur wenige Mönche behielt Benedikt bei sich, um sie besser erziehen zu können.
Die „Dialogi“ berichten auch, dass Vornehme aus Rom ihre Söhne zu Benedikt nach Subiaco schickten, damit sie Mönche würden. Mindestens zwei von ihnen werden später noch Benedikt begleiten: der junge Maurus, Sohn eines Euthicius, und der kleine Placidus, dessen Vater Tertillus hoch geehrter Patrizier war. Trotz unterschiedlicher sozialer Herkunft, führten die Kinder der römischen Aristokratie und „Barbaren“ das gemeinsame Leben unter dem selben Dach, beteten im gleichen Oratorium und aßen am selben Tisch. Zu betonen ist, dass schon in diesen ersten zwölf Gemeinschaften das Lernen des Evangelium Christi sowie die Arbeit ein Anliegen war. Mit den Worten „Geh wieder an deine Arbeit und sei nicht traurig!“ machte Benedikt seine Haltung der Arbeit gegenüber deutlich.
Nachdem Gregor nochmals den pastoralen und monastischen Erfolg betont, den Benedikt in der Region Subiaco hatte, beginnt er dann von den Verfolgungen zu berichten, die den Heiligen schließlich zum Verlassen seiner ersten Gründungen gezwungen haben. Der Priester Florentius einer „vicinae ecclaesiae“, welchen Gregor als Vorfahren eines gleichnamigen „nostri subdiaconi“, also eines Subdiakons der römischen Kirche bezeichnet, verfolgte Benedikt aus Eifersucht mit allen Mitteln. Florentius versuchte zunächst die zahlreichen Gläubigen, die zu Benedikt kamen, aufzuhalten. Dann trachtete er dem Heiligen durch vergiftetes Brot nach dem Leben. Als der Mord nicht gelang, schickte er sieben nackte Mädchen, um vor den Augen der jungen Mönche zu tanzen und zu spielen. Der Abt beschloss aus Sorge um das Seelenheil der übrigen Mönche, mit wenigen Schülern Subiaco zu verlassen, da die Verfolgungen des Presbyters nur ihm persönlich galten. Als er gerade auf dem Weg war, kam sein Verfolger angeblich durch eine göttliche Strafe ums Leben. Benedikts Schüler Maurus sollte seinem Meister freudig nachgeeilt sein und ihm mitgeteilt haben: „Revertere, quia presbiter, qui te persequebatur, extinctus est.“ Der Heilige aber weinte über den Tod seines Feindes und tadelte den Schüler.
So wurde der Auszug Benedikts von Subiaco auf den Montecassino unvermeidbar und so kam Benedikt nun zur letzten Station seines Lebens - auf dem Berg, wo sein Ziel lag.
4. „Über der Erde“
Im Jahre 529, mit dem Aufstieg auf den Berg Montecassino, begann für Benedikt der letzte Lebensabschnitt, „Cassinese period“. Gregor beschreibt diesen Berg nicht umsonst als „hohen Berg, der mit dem Gipfel in den Himmel ragt.“ Ein Berg wurde immer zum religiösen Symbol gemacht, da Berge bereits in der Hl. Schrift stets von großer Bedeutung waren und die Nähe zu Gott verdeutlichten.
Gregor verbindet eng den Berg mit der Lebenssituation Benedikts und seinen Aufgaben im Kloster. „Wer Leitungsaufgaben hat, ist wie ein Mensch, der auf einem Berg steht.“ Erst hier auf dem Berg wurde Benedikt zum eigentlichen Klostergründer, guten Hirten und zum vollendeten Vorbild und Wächter seiner Mönche, der „alles Gute und Heilige mehr durch sein Leben als durch sein Reden“ zeigt. Er war der gnädige Vater, welcher „Barmherzigkeit über strenges Gericht“ übte und alle seinen Söhnen auf „gleiche Weise“ liebte.
Der längste Lebensabschnitt von Benedikt war vom Leben auf dem Montecassino und vom Bau des Klosters geprägt. Dennoch stellt Gregor die Wunder Benedikts, die in zwölf Prophezeiungen und zwölf Tatwunder gegliedert werden können, in den Mittelpunkt dieser Zeit:
„In dieser Zeit entfaltete sich bei dem Mann Gottes auch die Geistesgabe der Prophetie; er sagte Zukünftiges voraus und teilte den Anwesenden mit, was in der Ferne geschah.“ Zu seinen Prophezeiungen gehörten „the prediction of future things“ und „the announcement of things taking place far away.“ So berichtet Gregor davon, dass Benedikt erkannte, als zwei Mönche ohne Erlaubnis außerhalb des Klosters gegessen hatten, ebenso als ein Diener Exhilaratus ein für das Kloster vorgesehenes Weingefäß für sich selbst behalten hatte, usw.. Außerdem sah Benedikt auch die Zerstörung seines Klosters Montecassino durch Lombarden voraus und litt seelisch viel darunter.
Durch seine Gabe, Wunder zu wirken, weckte Benedikt die verstorbenen Menschen auf, heilte die Kranken, half einem Schuldner, usw..
Unmittelbar vor dem Tod Benedikts berichtet Gregor auch von der Niederschrift „einer Regel für Mönche, ausgezeichnet durch maßvolle Unterscheidung und wegweisend durch ihr klares Wort“. In den meisten antiken Biographien spielen beim Tod von bedeutenden Männer und Frauen die letzten Worte eine wichtige Rolle, weil sie deren Vermächtnis an die Nachwelt symbolisieren. Aber im Kapitel über Benedikts Tod fehlt eine solche letzte Rede komplett und so kann man seine „Regula“ als letzte Worte dieses großen Mannes ansehen.
Diese Regeln sind das Wertvollste, das Benedikt den späteren Generationen hinterlassen hat. Aus dieser Schrift taucht das Tiefste seiner Persönlichkeit auf und sein Lebenswesen kann leicht davon abgelesen werden. Gregor berichtet von der Einheit der Regeln und des Leben Benedikts in seinen Dialogen: „Wenn jemand sein Leben und sein Wesen genauer kennenlernen will, so kann er in den Vorschriften dieser Regel alles finden, dessen Übung er durch die Tat gelehrt hat. Denn der heilige Mann konnte nicht anders lehren als er lebte.“
Montecassino war dann auch schließlich das Kloster, in dem Benedikt zwischen 550 und 560 (547) starb.
Gregor gestaltet das Sterben Benedikts mit allen traditionellen heiligen Elementen: der von Benedikt selbst voraus gemeldete Ort - das Oratorium des Klosters, und der Tag seines Todes, das Beten mit erhobenen Händen und die Anwesenheit der Brüder beim Sterben.
Das Sterben im Stehen ist ein noch nie da gewesenes Motiv, das die Einzigartigkeit Benedikts unterstreicht und symbolisch als die nachtödliche Haltung eines Wachpostens für seine Mitbrüder interpretiert werden kann. Benedikts Tod wird von Gregor als „transitus“, ein Hinübergang im eigentlichen Sinn beschrieben. Auf seinem Weg in den Himmel wanderte Benedikt über eine nach Osten gerichtete Straße, die an die Auferstehung Jesu erinnert, direkt zum allmächtigen Herrn, dem er ein Leben lang entgegen gegangen war.
IV. Persönlichkeitsskizze Benedikts
Durch die in den vorangehenden Kapiteln vollzogene Analyse des Lebens Benedikts wurden schon einige von seinen persönlichen Eigenschaften aufgezeigt. Dennoch wäre es meiner Meinung nach sinnvoll, in diesem Teil der vorliegenden Hausarbeit, eine detaillierte Rekonstruktion seiner Persönlichkeit und seines Charakter zu versuchen.
1. Benedikt und seine Wunder
In seiner Schrift „Dialoge“ berichtet Papst Gregor vor allem über die Wunder des Heiligen, die immer wieder viele Diskussionen und Widersprüche unter den Wissenschaftlern auslöst.
Gregor glaubt an Wunder, um die Gottesbegnadung Benedikts zu zeigen und nicht um Geschichte zu schreiben. Durch die Betrachtung der Wunder kann man bestimmte persönliche Eigenschaften des Heiligen erkennen. Die Wunder in diesem Sinne werden als Hintergrund analysiert, auf deren sich Charakter und Wesen sehr deutlich abheben lassen. In diesem Bezug nennt Gregor seine Zeugen auch nicht für die Existenz der genannten Personen, Zeit- und Ortsangaben, sondern für die berichteten Wunder. Trotzdem war es für Gregor sicher ganz selbstverständlich, korrekte Angaben über „Nebensächlichkeiten“, aufgrund der zeitlichen und örtlichen Nähe zum Berichteten, zu machen. Es ist wahrscheinlich, dass er sich in Details irren konnte. Ein Phantasieszenario konnte er aber seinen Lesern, die mit den Örtlichkeiten und Personen der Berichtszeit vertraut waren, kaum bieten.
Die Wunder Benedikts zeigen vor allem die Nähe zu Gott und werden nicht in erster Linie um ihrer Publikumswirksamkeit berichtet. Die Bewunderung, die Gregor Benedikt zukommen lässt, entsteht auch aus der eigenen Sehnsucht nach Askese, in einem Amt, das ganz von weltlichen Geschäften beherrscht ist. Die Klostergeschichten von Subiaco und Montecassino möchte Gregor hingegen nicht dem Leser im Benediktbuch nahe bringen. Die Gründungen und Gemeinschaften Benedikts bilden nur den Rahmen für die Wunder, anhand derer Gregor die Persönlichkeit des Mann Gottes darstellen kann.
Anfangs tritt die Menschfreundlichkeit Benedikts hervor, als er sich als Helfer seiner Mönche und vieler Menschen, die in aussichtslosen und lebensbedrohlichen Situationen sind, zeigt. „Mit Zuwendung und verständnisvollem Eingehen auf die Not tröstet er sie, lindert oder löst er ihre Schwierigkeiten.“ Selbst Gregor kennzeichnet Benedikt als einen Abt, der tröstet:
„Doch tröstete er ihn in seiner Notlage mit freundlichen Worten: `Gehe und komm nach zwei Tagen wieder! Denn heute kann ich dir nicht helfen.`”
Das menschliche Mitgefühl und die Selbstlosigkeit des Mann Gottes wird durch zahlreiche Beispiele, in denen Benedikt sowohl seinen Brüdern, als auch verschiedenen fremden Menschen hilft. Er heilt sie oder lässt den bösen Geist austreiben. Noch als „der fromme und gute Knabe Benedikt" seine Amme wegen der zerbrochenen Vase weinen sah, „hatte er Mitleid wegen ihres Kummers“. Mit einem Gebet stellte er das Gefäß wieder her. In einem anderen Wunder zeigt Gregor das Heilen eines Knaben auf, der bei einer abgestürzten Mauer verschüttet und schwer verletzt wurde. „Der Mann Gottes ließ ihn sogleich in seiner Zelle auf dem Psiathium, die Binsenmatte, legen, auf der er immer betete,“ und „inständiger als sonst“ im Gebet verharrte. In einer anderen Bewunderung wird über die Auferstehung eines ermordeten Kindes berichtet, die Benedikt durch brennendes Beten zu Gott vollgezog.
2. Der angefochtene Mönch
In seinen Dialogen stellt Gregor Benedikt als „einen Mensch auf dem Weg“ vor. Darunter soll vor allem verstanden werden, dass sein Wesen den gleichen Reifeprozess wie andere Menschen vollzogen hat. Benedikt war nicht von Beginn an mustergültig, sondern auf dem Weg dorthin. In diesem Bezug stellt Gregor die Episode dar, die den Umgang Benedikts mit manchen Realitäten, wie Fehlbarkeit, Aggression, Hass, Sexualität und Versuchung abbilden. Seine Unerfahrenheit und hartes Temperament, Abneigung sich an das neue Lebensumfeld anzupassen, und sich in menschliche Gesellschaft zu integrieren, verursachte das Scheitern im Vicovaro Kloster. Im Anschluss kam er an seine Grenzen. Aufgrund der Aggressionen der Mönche war Benedikt seinen eigenen Aggressionen begegnet, die er durch „das Leben in sich selbst“ verdrängte. Schlussendlich hörte er auf, sie auf andere zu projizieren.
Dass der Heilige auch die Fähigkeit zur Liebe und zur sexuellen Versuchung in sich getragen hat, wird von Gregor in einer dicht emotionalen Sprache dargestellt:
„Irgendwann hatte er eine Frau gesehen, […]. Durch das Bild ihrer Schönheit entfachte er […] eine solche Glut, dass sich das brennende Verlangen in seiner Brust kaum bändigen ließ.“
Folglich betont Gregor, dass der Heilige nicht jenseits von Anfechtungen und Versuchung steht. Er bleibt ein Mensch und damit allen Gefährdungen, Grenzen und Schwächen ausgeliefert.
3. Geistliche Begleitung
Gregor beschreibt Benedikt als einen Mensch, der „von der Begegnung mit anderen Menschen lebt, von ihrer Begleitung, von ihrer Zuwendung, von ihrer Korrektur.“ Der Heilige war auf sein Umfeld angewiesen und blieb lebenslang mit den Menschen in seiner Umgebung verbunden. Im Bezug darauf spiegelt sich Benedikts Persönlichkeit in seinem Verhältnis mit Menschen wider.
Vor allem durch die geistige Begleitung der Brüder können Benedikts charakteristische Eigenschaften illustriert werden. Beispielweise Theopropus, ein adeliger Mönch aus der Nachbarstadt Cassinum, hat sich vor langer Zeit der geistigen Führung Benedikts anvertraut. Dadurch baute sich zwischen ihm und Benedikt ein gutes Vertrauensverhältnis auf. Aufgrund dessen, als Benedikt die Zerstörung des Klosters Montecassino vorausgesehen hatte, teilte er, weinend und vom Kummer gebrochen, Theopropus seine traurige Vision mit. Diese geistliche Beziehung machte es Benedikt möglich, sich seiner Tränen nicht zu schämen, seine Enttäuschungen anzusprechen und sein Leid und seinen Schmerz zu teilen.
Ebenso das Verhalten gegenüber seinen Feinden wurde von Mitleidgefühlen und wahrhafter Liebe des Heiligen beeinflusst. Das kann an dem schon vorher erwähnten Beispiel dieser Hausarbeit über den vermeintlichen Mörder Florentius erörtert werden, der unerwartet gestorben war. Gregor berichtet, dass Nächstenliebe Benedikts Seele erfüllte und er klagte oft um ihm nicht bekannte Menschen, als ob er einen engen Freund verloren hatte. Außerdem verurteilte er den Schüler, die sich über das Unglück Anderer freuten.
Die Begleitung durch andere Menschen blieb bis zum Tod Benedikts eines der Leitthemen seines Lebens. Hier wurde noch deutlicher als je zuvor klar, dass Benedikt auch nur ein Mensch war, der von der Gemeinschaft mitgetragen wurde.
Heute bilden die Klöster eine familiäre Gemeinschaft, „corpus fraternitatis“ nach dem Verständnis Benedikts. Jeder Benediktiner hat nur ein Heimatkloster. In Bezug darauf wird das klösterliche Zusammenleben als eine Art Familie gestaltet, denn der Ordensgründer Benedikt von Nursia war überzeugt, dass die Familie die „lebensfähigste Gemeinschaft“ ist.
Im Gegenteil zur allgemeinen mittelalterlichen, pessimistischen, verdächtigen und oft rigorosen Ansicht an Humanität, zeigte Benedikt seinen Mönchen eine vertrauensvolle Haltung. Vertrauen in die gute Menschenseele war unglaublich in der Zeit, wenn feindliche Machtparteien gewaltig und gnadenlos mit einander konkurrierten. Die Moralität romanischer Kultur wurde ausgelöscht und es erschien keine neue Initiative zum friedlichen üblichen Leben am Horizont. In diesem unzuverlässigen Zeitalter, als Menschen immer mit Todesangst und Misstrauen lebten mussten, wagte Benedikt an menschliche Tugend zu glauben. Er leitete seine Mönche nicht mit argwöhnischer Härte, sondern mit Vertrauen, Gefälligkeit und brüderlicher Liebe. In der Szene von seinem Tod wird deutlich, dass Benedikt nicht nur der Gebende war, sondern sehr wohl auch von der Gemeinschaft empfangen wurde. Gregor berichtet, dass es Benedikts Wunsch war, im Stehen mit zum Himmel erhobenen Händen zu sterben. Dies war ohne Hilfe der Brüder nicht möglich. Deswegen wird das Verhalten der Brüder bei seinem Tod zu einem Symbol für die Wirklichkeit brüderlicher Gemeinschaft.
V. Schluss
Zum Schluss muss noch einmal erwähnt werden, dass heute nur eine direkte Quelle – „Dialogi“ von Gregor dem Großen - von der historischen Person Benedikts existiert. Folglich scheint es kompliziert, das Leben des Heiligen detailliert durchzuarbeiten und die exakten Daten anzugeben. Dennoch ist es möglich, die wesentlichen Etappen und Erlebnisse in Benedikts Leben zu beschreiben und dadurch seine Persönlichkeit zu rekonstruieren.
Dies lässt den Schluss zu, dass Benedikt insgesamt eine sehr ausgeglichene Person war. Alle seine Anweisungen zeichnen sich durch eine weise Mäßigung aus. Diese ist vor allem auf seine Erfahrungen mit der Einsamkeit zurückzuführen. In diesem Sinne musste er mit sich selbst kämpfen und sich mit seiner Schuld auseinandersetzten, um die anderen zu verstehen. Es war immer sein Ziel, den anderen aus Liebe zu helfen, niemanden zu überfordern, denn er kannte auch menschliche Schwächen. Er wusste, dass die Mönche auch Menschen sind, die ständig mit den übrigen menschlichen Problemen, etwa wie Rivalität, Unzufriedenheit, schlechter Laune, Faulheit, Unfrieden und Antipathie gegeneinander kämpfen.
Benedikt setzte sich mit all diesen Schwächen auseinander. Er wurde damit nicht belastet, dass er als Abt mit den menschlichen Fehlern rechnen musste. Sondern er versuchte ihnen entgegenzutreten und die unter diesen Mängeln leidenden Opfer zu heilen. Er sah sich als Optimist mit Humor und Vertrauen in der Gnade Gottes. Er durfte bei menschlicher Schwäche zum Rücktritt und Zynismus nicht gedrängt worden sein. Benedikt sah sich nicht als geistiger Leiter, der mit seiner Gruppe von den Mönchen gute Taten vollbringen wollte. Sondern er ließ sich als „Arzt“ charakterisieren, der die Armen und Schwachen heilen und seinen Mitmenschen einen Weg zu Gott zu zeigen wollte.
Obwohl Papst Gregor in seinen Dialogen von dem beeindruckenden Prediger berichtet, hatte Benedikt selbst als Person wenig Wirkung. Dennoch wird er als „Schutzpatron Europas“ bezeichnet. Der Hauptgrund hierfür liegt in seiner Botschaft und in seinen Regeln. Diese Regeln dienten nämlich nicht nur als Mönchsregeln, sondern waren gleichermaßen auch ein „Erziehungshandbuch“ für z. B. Adelssöhne. Durch diese Regeln lebt der Hl. Benedikt noch heute fort. In dieser Schrift kann immer wieder der Geist Benedikts wahrgenommen werden – der Geist, der immer noch Freiheit, Großzügigkeit, Milde, Mitleid, Kraft und Klarheit vermittelt.
Literaturverzeichnis
1. Verwendete Quellen
Die Benediktusregel, lateinisch / deutsch, hg. i. A. d. Salzburger Äbtekonferenz, Beuron 1992.
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2. Literatur
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b) Sammelwerke:
FRANK, KARL SUSO: Benedikt von Nursia. Wahrhaft Gott suchen, in: Simon, W. (hgg.): Spiritualität aus Glaubenserfahrung. Gestaltungen christlicher Existenz, Berlin 1990, S. 24-44.
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c) Aufsätze
BUTTINGER, SABINE: Benedikt von Nursia: "dem wird das Herz sich weiten", in: Damals, Bd. 35, 7 (2003), S. 14-20.
d) Online-Ressourcen
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BÖGLE, BARNABAS: Benedikt von Nursia - Nursia und Rom , Ettal, in: Benedikt von Nursia. Benedektiner.de. URL: http://www.benediktiner.de/index.php/der-hl-benedikt-von-nursia/stationen-eines-lebens/nursia-und-rom.html [12.08.12].
BÖGLE, BARNABAS: Benedikt von Nursia – Das Osterfest, Ettal, in: Benedikt von Nursia. Benedektiner.de. URL: http://www.benediktiner.de/index.php/der-hl-benedikt-von-nursia/stationen-eines-lebens/das-osterfest.html [12.08.12].
BÖGLE, BARNABAS: Benedikt von Nursia – Beginn in Subiaco, Ettal, in: Benedikt von Nursia. Benedektiner.de. URL: http://www.benediktiner.de/index.php/der-hl-benedikt-von-nursia/stationen-eines-lebens/beginn-in-subiaco.html [12.08.12].
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THE LIFE OF SAINT BENEDICT: INTRODUCTION, ed. by E. Gordon Whatley with Anne B. Thompson and Robert K. Upchurch, orig. publ. in Saints' Lives in Middle English Collections, Kalamazoo, Michigan: Medieval Institute Publications 2004. URL: http://www.lib.rochester.edu/camelot/teams/whbenintro.htm#f6 [12.08.2012]
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[ 1 ]. Puzicha, Michaela: Benedikt von Nursia begegnen, Augsburg 2007, S. 6.
[ 2 ]. Grün, Anselm: Benedikt of Nursia. His Message for Today, transl. from German by Linda M. Maloney, Minnesota 2006, S. 11.
[ 3 ]. Notker, Wolf: Worauf warten wir?: ketzerische Gedanken zu Deutschland, Reinbek 2006, S.48.
[ 4 ]. Bögle, Barnabas: Benedikt von Nursia - Stationen eines Lebens, Ettal, in: Benedikt von Nursia. Benedektiner.de. URL: http://www.benedikt-von-nursia.de/index.php/der-hl-benedikt-von-nursia/stationen-eines-lebens.html [02.08.12].
[ 5 ]. Gregorius I.: Dialogi de vita et miraculis patrum Italicorum: De vita et miraculis beati patris Benedicti abbatis. In der vorliegenden Hausarbeit werde ich als Quelle die folgende Ausgabe benutzen: Gregor der Große: Der Hl. Benedikt. Buch II der Dialoge, lateinisch/deutsch, hg. i. A. d. Salzburger Äbtekonferenz, St. Ottilien: EOS-Verl. 1995.
[ 6 ]. Richards, Jeffrey: Consul of God: The Life and Times of Gregory the Great, Routledge 1980, S. 25.
[ 7 ]. Bis heute bleibt die Frage nach Bildungsart Gregors umstritten. In verschiedenen Quellen wird es über sein Interesse in Rechtskunde gesprochen. Dennoch, laut G. J. T. Lau (Lau, Georg Johann Theodor: Gregor I. der Große: Nach seinem Leben und seiner Lehre, Neuauflage, BiblioBazaar 2010, S. 10-12.), war Gregor auch mit Philosophie und Wissenschaft bekannt.
[ 8 ]. De Vogüé, Adalbert: Benedikt von Nursia. Ein Lebensbild, München 2006, S. 8, 22.
[ 9 ]. Clifford Engs, Ruth: St. Benedict: Hidden Meanings in His Story. St. Meinrad, In: Abbey Press, 2008. URL: http://www.indiana.edu/~engs/benpamphlet.html [6.8.2012].
[ 10 ]. Clark, Francis: The Pseudo-Gregorian Dialogues, 2 Bde. (Studies in the History of Christian Thought, 37/ 38), Leiden 1987.
[ 11 ]. Clark, Francis: The "Gregorian" Dialogues and the Origins of Benedictine Monasticism (Studies in the History of Christian Thought, 108), Brill 2003, S. 404.
[ 12 ]. Vor allem werden Clarks Thesen bei J. Wollasch kritisiert. Beispielweise in seinem Vortrag „Benedikt von Nursia. Person der Geschichte oder fiktive Idealgestalt?“ tritt er Clarks Meinung entgegen, in der die Dialoge für ein „Machwerk eines genialen Fälschers, eines Kurialklerikers mit Zugang zum Literaturarchiv im späten 7. Jahrhundert“ erklärt werden. Wollasch ,Joachin: Benedikt von Nursia. Person der Geschichte oder fiktive Idealgestalt? In: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige (Band 118), hgg. von Historische Sektion der Bayerischen Benediktinerakademie, St. Ottilien 2007, S. 7-30.
[ 13 ]. Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 13-14.
[ 14 ]. Gregor der Grosse: Dialoge, II, Prol. 1, S. 103-104 .
[ 15 ]. Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 13.
[ 16 ]. Gregory the Great: The Life of St. Benedict, commentary by Adalbert De Vogüé, transl. from French by H. Costello a. Eoin de Bhaldraithe, St. Bede's Publications 1993, S. 22.
[ 17 ]. De Vogüé beschreibt die Idee von Lebenskreisen Benedikts in allen Einzelheiten in seinen Kommentaren zu der Dialoge: Gregory the Great: The Life of St. Benedict, commentary by Adalbert De Vogüé, transl. from French by H. Costello a. Eoin de Bhaldraithe, St. Bede's Publications 1993; so wie in seiner Monographie: De Vogüé, Adalbert: Saint Benedict: The Man and His Work, transl. from French by G. Malsbary, 1st English ed., Fordham Univ. Press 2006, S. 14-19.
[ 18 ]. Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 31.
[ 19 ]. Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 31-32.
[ 20 ]. ebd., S. 32.
[ 21 ]. De Vogüé: Benedikt von Nursia. Ein Lebensbild, S. 29.
[ 22 ]. The life of Saint Benedict: Introduction, ed. by E. Gordon Whatley with Anne B. Thompson and Robert K. Upchurch, orig. publ. in Saints' Lives in Middle English Collections, Kalamazoo, Michigan: Medieval Institute Publications 2004. URL: http://www.lib.rochester.edu/camelot/teams/whbenintro.htm#f6 [3.8.2012]
[ 23 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, Prol. 2, S. 102-103.
[ 24 ]. ebd., I. Kapitel, 1, S. 104-105.
[ 25 ]. ebd., I. Kapitel, 1, S. 104-105.
[ 26 ]. De Vogüé: Benedikt von Nursia. Ein Lebensbild, S. 30.
[ 27 ]. Mehr von der Situation in Rom im 5. Jh. in der historischen Kontext von A. de Vogüé in: De Vogüé: Benedikt von Nursia. Ein Lebensbild, S. 17-22.
[ 28 ]. Gregory the Great: The Life of St. Benedict, commentary by Adalbert De Vogüé, S. 6.
[ 29 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, Prol. 1, S. 102: “Recessit igitur scienter nescius et sapienter indoctus.”
[ 30 ]. Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 28.
[ 31 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, Prol. 1, S. 102: „[…], ab ipso pueritiae suae tempore cor gerens senile.“
[ 32 ]. De Vogüé: Benedikt von Nursia. Ein Lebensbild, S. 30.
[ 33 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, Prol. 1, S. 102: „[…], soli Deo placere desiderans, […].“
[ 34 ]. De Vogüé und Puzicha geben eine detaillierte Beschreibung der Route Benedikts mit allen Ortsangaben in: De Vogüé: Benedikt von Nursia. Ein Lebensbild, S. 33; Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 16.
[ 35 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, I. Kapitel, 4, S. 106: „[…], eique sanctae conversationis habitum tradidit, et in quantum licuit ministravit.“
[ 36 ]. Der Wunder der Wiederherstellung eines zerbrochenen Gerätes, I. Kapitel, 2, S. 104-105.
[ 37 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, I. Kapitel, 5, S. 106: „[…], sibi ad manducandum subripere poterat, […] panem […].“
[ 38 ]. ebd., III. Kapitel, 5, S. 114: „[…], et solus in superni spectatoris oculis habitavit secum.“
[ 39 ]. Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 38.
[ 40 ]. Grün, Anselm: Benedict of Nursia: His Message for Today, übers. from German by Linda M. Maloney, Liturgical Press, 2006, S. 12.
[ 41 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, I. Kapitel, 7, S. 108: „Scio quod Pascha est, quia videre te merui.“
[ 42 ]. Bögle, Barnabas: Benedikt von Nursia - Stationen eines Lebens, Ettal, in: Benedikt von Nursia. Benedektiner.de. URL: http://www.benedikt-von-nursia.de/index.php/der-hl-benedikt-von-nursia/stationen-eines-lebens.html [02.08.12].
[ 43 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, III. Kapitel, 5, S. 114: „[…] dilectae solitudinis […].“
[ 44 ]. Grün, Anselm: Einswerden – Der Weg des Hl. Benedikt, Münsterschwrzach, S. 7.
[ 45 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, II. Kapitel, 3, S. 110: “Coeperunt postmodum multi iam mundum relinquere, atque ad eius magisterium festinare.”
[ 46 ]. Gregory the Great: The Life of St. Benedict, commentary by Adalbert De Vogüé, S. 23.
[ 47 ]. Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 33-34.
[ 48 ]. De Vogüé: Benedikt von Nursia. Ein Lebensbild, S. 46.
[ 49 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, III. Kapitel, 1-4, S. 113-115.
[ 50 ]. De Vogüé: Benedikt von Nursia. Ein Lebensbild, S. 49.
[ 51 ]. Grün: Einswerden – Der Weg des Hl. Benedikt, S. 9.
[ 52 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, III. Kapitel, 13-14, S. 121-123.
[ 53 ]. ebd., 14, S. 122: “Coepere etiam tunc ad eum Romanae urbis nobiles et religiosi concurrere, suosque ei filios omnipotenti Domino nutriendos dare. Tunc quoque bonae spei suas soboles Euthicius Maurum, Tertullus vero patricius Placidum tradidit.”
[ 54 ]. De Vogüé: Benedikt von Nursia. Ein Lebensbild, S. 51.
[ 55 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, VIII. Kapitel, 2, S. 126: „Ecce, labora, et noli contristari.“
[ 56 ]. Grün, Anselm: Benedikt von Nursia. Meister der Spiritualität, Freiburg 2002, S. 23.
[ 57 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, VIII. Kapitel, 1, S. 128: „Cum iam loca eadem in amore Dei Domini Iesu Christi longe lateque fervescerent, saecularem vitam multi relinquerent[...]“.
[ 58 ]. ebd., IX. Kapitel, 1, S. 130: benachbarte Kirche.
[ 59 ]. ebd., IX. Kapitel, 1, S. 130.
[ 60 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, VIII. Kapitel, 7, S. 132.
[ 61 ]. Das vermutliche Jahr, mit dem traditional die Schließung der Akademie in Athen verbinden wird: Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 7.
[ 62 ]. Gregory the Great: The Life of St. Benedict, commentary by Adalbert De Vogüé, S. 68.
[ 63 ]. ebd., X. Kapitel, 10, S. 136: „Qui videlicet mons distenso sinu hoc idem castrum recipit, sed per tria millia in altum se subrigens, velut ad aera cacumen tendit.“
[ 64 ]. Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 34-35.
[ 65 ]. ebd., S. 34-35.
[ 66 ]. Die Benediktusregel (lateinisch/deutsch), hg. im Auftrag der Salzburger Äbtekonferenz, Beuron 1992, 2, 12, S. 76: „[…], id est omnia bona et sancta factis amplius quam verbis ostendat, […].“
[ 67 ]. ebd., 64, 10, S. 224: „[…]; et semper superexaltet misericordia iudicio, […].”
[ 68 ]. ebd., 2, 22, S. 78: „Ergo aequalis sit ab eo omnibus caritas, […].“
[ 69 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, XI. Kapitel, 3, S. 140: „Coepit vero inter ista vir Die etiam prophetiae spiritu pollere, ventura praedicere, praesentibus absentia nuntiare.“
[ 70 ]. De Vogue: Saint Benedict: The Man and His Work, S. 25.
[ 71 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, XII. Kapitel, 1-2, S. 142: „[...]:“Quare ita mentimini? Numquid illius talis feminae habitaculum non intrastis?”
[ 72 ]. ebd., XVIII. Kapitel, S. 158: „[…]: „Vide, fili, de illo flascone, quem abscondisti, iam non bibas, sed inclina illum caute, et invenis quid intus habet.”
[ 73 ]. ebd., XVII. Kapitel, 1-2, S. 156: “[…]: “Omne hoc monasterium quod construxi, et cuncta quae fratribus praeparavi, omnipotentis Dei iudicio gentibus tradita sunt”
[ 74 ]. ebd., XXIII. Kapitel: Die Befreiung von der Ausschließung, 2-5, S. 169-170.
[ 75 ]. ebd., XXVI. Kapitel: Die Heilung eines Kranken, S. 175; so wie: XXVII. Kapitel: Die Heilung eines Aussätzigen, 3, S. 177.
[ 76 ]. ebd., XXVII. Kapitel: Die Hilfe für einen Schuldner, 1-2, S. 175-176.
[ 77 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, XXXVII. Kapitel, S. 198: “Nam scripsit monachorum regulam discretione praecipuam, sermone luculentam.”
[ 78 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, XXXVII. Kapitel, S. 198: “Cuius si quis velit subtilius mores vitamque cognoscere, potest in eadem institutione regulae omnes magisterii illius actus invenire, quia sanctus vir nullo modo potuit aliter docere quam vixit.”
[ 79 ]. Aufgrund der Mangelinformation an den Hl. Benedikt sind bis heute seine Lebensdaten ungenau. In diesem Bezug meint z.B. M. Puzicha, dass Benedikt in der Zeit zw. 550 und 560 gestorben war (Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 7.), weil A.Grün genau das Todesjahr 547 nennt (Grün: Benedikt von Nursia. Meister der Spiritualität, S. 9.).
[ 80 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, XXXVII. Kapitel, 1, S. 198: “[…], absentibus indicans quod vel quale eis signum fieret, quando eius anima de corpore exiret.”
[ 81 ]. ebd., XXXVII. Kapitel, 1, S. 198.
[ 82 ]. ebd., XXXVII. Kapitel, 3, S. 200: “Viderunt namque quia strata palliis atque innumeris corusca lampadibus via recto orientis tramite ab eius cella in caelum usque tendebatur.”
[ 83 ]. M. Puzicha bringt mehr konkrete Information an diesem Punkt im Kapitel „Konkretionen: Personen, Orte und Ereignisse“ in: Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 16-17.
[ 84 ]. Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 52.
[ 85 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, XXVII. Kapitel, 1, S. 176: “Cui venerabilis pater neququam se habere duodecim solidos respondit, sed tamen eius inopiam blanda locutione consolatis, ait: “Vade, et post biduum revertere. quia deest hodie, quod tibi debeam dare.”
[ 86 ]. ebd., I. Kapitel, 2, S. 104: “Benedictus autem religiosis et pius puer [...].”
[ 87 ]. ebd., I. Kapitel, 2, S. 104: „[…], eius dolori conpassus, […].“
[ 88 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, X. Kapitel, 2, S. 140: “Eumque vir Dei praecepit statim in cella sua in psyatio, [quod vulgo matta vocatur,] quo orare consueverat, [...].”
[ 89 ]. ebd.: „[…] instantius quam solebat […].“
[ 90 ]. ebd., XXXII. Kapitel, 3, S. 187: “[…]: “Domine, non aspicias peccata mea, sed fidem huius hominis, qui resuscitari filium suum rogat, et redde in hoc corpusculo animam, quam abstulisti.”
[ 91 ]. Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 31.
[ 92 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, III. Kapitel, 4, S. 114: “Intellexit protinus vir Dei quia potum mortis habuerat, quod portare non potuit signum vitae, atque ilico surrexit, et vultu placido, mente tranquilla, convocatos fratres adlocutus est, [...].”
[ 93 ]. ebd., II. Kapitel, 1, S. 110: “Quandam namque aliquando feminam viderat, [...], tantoque igne servi Dei animum in specie illius accendit, ut se in eius pectore amoris flamma vix caperet, [...].”
[ 94 ]. Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 44.
[ 95 ]. Puzicha: Benedikt von Nursia begegnen, S. 37.
[ 96 ]. De Vogue: Saint Benedict: The Man and His Work, S. 26.
[ 97 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, VIII. Kapitel, 6-7, S. 132.
[ 98 ]. Puzicha M.: Benedikt von Nursia – ein Vater der Kirche, in: Väter der Kirche: Ekklesiales Denken von den Anfängen bis in die Neuzeit, Festgabe für Hermann Josef Sieben, SJ, zum 70. Geburtstag, hg. von Johannes Arnold, Rainer Berndt, Hermann Josef Sieben, Ralf M. W. Stammberger, Paderborn 2004, S. 504: Leib der Bruderschaft.
[ 99 ]. Grün: Einswerden – Der Weg des Hl. Benedikt, S.101.
[ 100 ]. In diesem Kontext verweist A. Grün auf die Regula Magistri in: Grün: Benedict of Nursia: His Message for Today, S. 14.
[ 101 ]. Grün: Benedict of Nursia: His Message for Today, S. 17.
[ 102 ]. Gregor der Große: Dialoge, II, XXXVII. Kapitel, 1-4, S. 198-201.
[ 103 ]. Grün: Benedikt von Nursia. Meister der Spiritualität, S.9.