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Funktionalstilistik

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FUNKTIONALSTILISTIK

Funktionalstilistik
In der gesellschaftlichen Sphäre hat die Sprache entsprechend ihre Funktion verschiedene Funktionalstile gestaltet(z. Beispiel in der Alltagsrede,…), wo jeder Bereich seine charakteristischen Züge(Stilprinzipien)hat. Funktionalstile sind normbezogene Erklärungsinstanzen für stilistische Phänomene.
Funktionalstilistik, als die spezielle Disziplin der Stilistik, wird sehr eng mit der Norm verknüpft. Jedem funktionalen Verwendungsbereich ist eine je eigene Norm geeignet, der die sprachlichen Mittel genügend werden müssen. Mit den Funktionalstilen liegt ein normatives Raster für die Erklärung von sprachlichen Ereignissen vor.
Ursprünglich ist Funktionalstilistik ein Derivat des klassischen Strukturalismus, denn es hat ihre Herkunft in der Prager linguistischen Schule. Ähnliche Beiträge in diesem Gebiet sind später von Halliday (1985) gemacht worden. Die Prager linguistische Schule unterscheidet diese vier Stile: – Direktivstistil - Erkenntnisstil - Konversationsstil – Künstlerischer Stil
Da der Still der Presses zu uneinheitlich sei, er wird hier nicht angenommen.

Russische Stilistik
Andere Konzeption hat sich nach Riesel und Schendels in der russischen Stilistik gearbeitet: Stil der Alltagsrede Stil der Wissenschaft Stil der öffentlichen Rede Stil der Presse und Publizistik Stil der schönen Literatur
Still definieren Riesel und Schendels als „ein historisch veränderliches, durch gesellschaftliche Determinanten bedingtes Verwendungssystem der Sprache, objektiv verwirklicht durch eine quantitativ geregelte Gesamtheit sprachlicher Mittel – mit anderen Worten: realisiert aufgrund kodifizierter Normen für die erzielten Kommunikationsbereiche.“ (Riesel/Schendels 1975, S. 16)
Kommunikation wird angesehen bei Riesel und Schendels als soziales Verhalten der Individuen einer Gesellschaft im Hinblick auf optimale Verständigung. Daraus kommt dann die Einteilung der Kommunikationsbereiche nach den Zwecken der Kommunikation.
Die einzelnen Stadien des Sprach- und Schreibaktes haben sie im einen Kommunikationsmodell zusammengefasst.
Kommunikationsmodell
Dieser Kommunikationsmodell von Riesel/Schendels soll die Konstellation Sender – Empfänger aufgrund den Funktion betonen. 4 3
Sender 1 → 2 ← 5 Empfänger 3 4
1: funktionale Spezifik (Aussageabsicht, Intention) 2 – 3 – 4: linguostilistische Spezifik 5: kommunikativer bzw. stilistischer Eindruckswert
Zu 1: Ausgangspunkt im Sprachverkehr der Menschen bildet funktionale Spezifik der Mitteilung, ihre Aufgabe und Ziel, Intention, die Beziehung zum Gegenstand der Aussage, die Verständigung (mündliche oder schriftliche). Zwischen Sender und Empfänger machen sich sogenannte Kontaktfaktoren geltend. Die können wir in objektive (wie z B. dass die Mitteilung klar und exakt übermittelt wird) und subjektive (z. B. dass die Mitteilung durch den Empfänger variabler hergestellt werden kann). Die subjektiven Faktoren hängen mit den persönlichem Status von Sender und Empfänger zusammen: Sozialgruppe, Berufsinteresse, Schulbildung oder Altersstufe. Hier finden wir Faktoren, die eng mit Rolle und Status verknüpft sind und die wir Rollen- und Stratusfaktoren nennen und die den Text färben sollen.
Zu 2/3: Die Stilmittel eines beliebigen Textes enthalten notwendig die Varianten, die funktional vorgegeben sind und daran wir, wenn wir ein solches Text abfassen, hielten müssen. Riesel/Schendels machen es am Beispiel eines offizielles Amtsdokumentes klar. Auch einen nicht Linguist kann die Züge im Text leicht erkennen: offizieller Ton, Unpersönlichkeit, Distanzierung zwischen Sender und Empfänger, usw.
Zu 4: Hier geht es um den Ausdruckswert der Aussage und die Wirkung auf den Sender.
Zu 5: Hier soll der Ausdruckswert – im Idealfall – einen identischen Eindruckswert haben.

Stilbereiche nach Sanders
Einen neuen Ansatz finden wir bei Sanders (1977). Bei ihm kommt zur Stillbestimmung durch Dominantsetzen bestimmter Elemente. Er unterschiedet nur drei Bereiche: Alltagssprache, Gebrauchssprache und Kunstsprache.
Situationsstil Es handelt sich um solche sprachlichen Texte und Diskurse bei denen die Situation konstitutiver Bestandteil ist. Extralinguistische Kommunikationsmitteln wie Gestik, Mimik oder Intonation werden verwendet. Die Ellipsen, Parataxe, Kurzsätzen werden benützt.
Funktionsstil Der dominante Bezug auf den Emittenten wird hier nicht weiter verfolgt, sondern es wird hier die funktionale Zweckbestimmung der Kommunikation herausgestellt. Senders unterscheidet: Der amtliche Stil – durch Eindeutigkeit und Festlegung gekennzeichnet. Der publizistische Stil, der allgemeinverständlich sein soll. Der wissenschaftliche Stil mit seinem Fachwortschatz und Argumentation.
Textsortenstil Da die dichterische Sprache auch die Formseite betont, mochte ihr Sanders eine spezielle Kategorie zuweisen. Künstlerische Sprache ist nur sekundär intentional (was aber nicht heißt, dass die Intention nicht so wichtig ist). In nicht künstlerischer Sprache ist die Zweckgerichtetheit dagegen primär.

Die funktionalen Stiltypen
Mit der Zeit ergaben sich auch andere Klassifikation mit den neuen Bereichen, da die vorigen Klassifikationen nicht genügend wurden, denn sie enthalten nicht alle Stiltypen. Nicht einbezogen wurden vor allem die Werbungssprache und die rituelle bzw. sakrale Sprache. Es ergibt sich eine neue Schichtung: 1. Die Alltagssprache 2. Die Wissenschaftssprache 3. Die Öffentliche Kommunikation 4. Die Sprache der Medien 5. Die Sprache der Unterweisung 6. Die literarische Sprache 7. Die sakrale Sprache 8. Die Werbungssprache
Die Alltagssprache Das Kommunikationsmedium der Alltagssprache ist mündlich. Die Kommunikationsform ist meist dialogisch. Sie ist vor allem durch starke und direkte Situationsbezüge gekennzeichnet. Die Hauptfunktion steht nach Riesel (1970) darin, „ungezwungen – intime Mitteilungen „privater Natur“ oder sachliche, aber nicht offizielle Feststellungen aus dem Alltags- und Arbeitsleben im mündlich-dialogischen Verkehr an dem Empfänger weiterzugeben.“ Die Stillzuge der Alltagsrede nach Riesel sind: Lockerheit / Ungezwungenheit. Emotionalität, subjektive Bewertung, Jargonismen, Expressivität der Lexik. Bildhaftigkeit. Humor Gewisse Spannung zwischen Umständlichkeit und Kürze.
Die Wissenschaftssprache Die Grundfunktion wird formuliert als: „Darstellung theoretischer wie praktischer wissenschaftlich gewonnener Erkenntnisse.“ Es wird vor allem den engeren oder weiteren Fachgenossenschaften bestimmt. Im ersten Fall wird terminologisch geprägte Sprache verwendet. Für die Nichtfachleute gibt es Textsorten, die wir als Sachprosa bezeichnen. Hauptmerkmal dieser Sprache ist die Sachlichkeit. Die objektiven Zusammenhänge herrschen, das subjektive Moment hat in der reinen Fachsprache zurückzutreten. Es kann aber in der Sachprosa Emotionalität eine Rolle spielen. Genauigkeit und Klarheit sin andere wichtige Merkmale der Fachsprache. Nominalstil (Satzkonstruktionen, in denen weitgehend auf den Gebrauch von Vollverben verzichtet).
Die Öffentliche Kommunikation Dieser Stiltyp wird durch Verhaltenssteuerung gekennzeichnet. Man unterscheidet zwei Gruppen: unmittelbare und mittelbare Direktive. Zu den ersten gehören: Gesetze, Verordnungen, Anweisungen, Bekanntmachungen und weitere Textsorten der Exekutive. Zu den anderen gehören alle im weiteren Sinne politischen Textsorten. Die Hauptmerkmale des unmittelbaren Direktivstils sind: Eindeutigkeit, Klarheit, Genauigkeit, gute Gliederung, usw. Bei der politischen Sprache geht es um sachliche Darstellung eigener Position. sie versucht das Grundsätzliches an tagespolitische Aufgaben heranzutragen vermeidet direkte Polemik ein bemerkender Grundzug ist die Vertextungsstrategie des Argumentierens. Man soll den Zuhörer dazu bringen, bestimmte Auffassungen zu akzeptieren. man erwartet, dass die Oppositionsparteien hinterfragen die Sprachen der Regierung ►aggressiver Ton
- Richtung an zu „gewinnende“ Öffentlichkeit
Die Sprache der Medien Es gibt Formulierungsweisen in den einzelnen Medien :z.B. seriöse Abonnementszeitungen vs. Boulvarpresse. Alle mediale Texte teilen bestimmte Grundzüge: unterrichten die Öffentlichkeit über Geschehnisse, die aktuell und verständlich sind, man benutzt aktuell gängige Formulierungen -“aufklärerische“ Charakter : Nachrichten sollen gewonnen, aufbereitet und verbreitet werden /in der Zeit der Aufklärung ist die Presse in ihrer modernen, bis heute massgeblichen Form entstanden/ - Öffentlichkeit /Wissenschaft, Direktive, Medien/ => die Kommunikation weist den Charakter der grundsätzlichen Freizügigkeit auf, der Empfängerkreis is prinzipiell offen Wissenschaft- Terminologie Direktive- Elemente der internen Kommunikationsfloskeln /Floskeln, Jargon/ Alltagssprache- emotionale Sender- Empfänger Elemente /kann man auch in der öffentlichen Sprache erwarten/ Stilanforderungen für die Presse und Publizistik nach Fleischer/ Michel (globale Anforderungen):
1, Allgemeinverständlichkeit /konkrete Darstellung, erläutete Termini/
2, Streben nach ökonomischem Ausdruck /keine Weitschweifigkeit/
3, spürbares Bezug zum Empfänger, dass der Leser als Gesprächspartner einbezogen ist
4, kennbare Meinungsäusserung des Journalisten konkrät: Leitartikel-Argumentieren , Meldung –das Erzählen, Feuilleton- dominiert neben dem Erzähler das Argumentieren, im Wirtschaftsteil- Beschreiben
Zeitungstyppen –Stellung von verschiedenen Stilanforderungen, immer gilt: Allgemeinverständlichkeit und Aktualität der Ausdrucksweisen /“gegenwärtige Deutsch“/

Die Sprache der Unterweisung Die Dichtung ist die Manifestation von autorzentrierter Sprachhaltung. Die Leserachaft bekommt die „Leseaufgabe“, die enigmatische Spiele auszulösen.
Relevant ist das Fiktionalitätssignal und der Einsatz stilistischer Effekte im Dienste eines organischen Bezugs auf „die Aussage“ des Werks. Es ist eigener Weg, den der Autor geht. Die Stilistik soll dieses herauszufinden.
Prosa – die Dominanz des Individuellen
Die individuelle Stilambitionen sind seit der Aufklärung in der Literatur dominant. Bis dahin waren die rhetorisch-stilistischen Traditionen massgeblich. Fiktionalität ist unbezweifelbar ein Konstituens literarischer Sprache. Literarische Texte haben fast immer einen realen Anknüpfungspunkt, den sie erkennen lassen. Die selbstreflexive, „ikonische“ Funktion der eingesetzten Mittel ist in Prosa am stärksten zu greifen.
Nor stärker schlagt dies in Lyrik. Gedichte sind kurze literarische Formen. Für die stilistische Bewertung muss Das Ganze genommen werden.
Erwartungen an Gedicht: Schreibweise, Reim, ungewöhnliche Bilder, und Verknüpfungen ins Auge, Ausdruckweise die auch in anderen Funktionalstilen vorkommen können, Metaphern, Neologismen /Schnee von gestern/, Paraphrasen /den Kopf nicht mehr and en Haaken hängen →hab kein Bock/, kohärenz, graphische Form und rhytmisierende Klang der Sätze.
Im Gedicht finden wir Formulierungen von verschiedenen Funktionalstylen, aber ihre Zusammenbildung ist nur hier möglich.
Die Sakrale Sprache Der Bibel/ Koran ist zu einem hohen Grade literarisch. Vieve Passagen der Bibel lassen sich als historische Erzähltexte, oder als Briefliteratur auffassen. Liturgische Texte bilden ihre eigene Kategorie /aufweisen die vorchristliche Tradition/.
Zwecksetzung: religiöser, magischer, liturgischer Text
- transcendente Bezüge stiften oder thematiisieren, Feierlichkeit, sorgfältige Wortwahl , altertümliche Wortstellung, Bilder, Metaphern
Sakrale Texte: feierliche, archaische Elemente der Sprache= Thesauri des historischen Reichtums einer Sprache.
Die Werbungssprache Die Werbungssprache ist in der Stilistik seit langem ein Reservoir für die Beispielfindung. Nutzt so gut wie alle Formen der Sprache, mit denen sich stilistische Effekte erzielen lassen. Slogans zeigen Einprägsamkeit, kurze Sätze, /die die Verständlichkeit des Gesagten befördern/, mischen herkömmliche Aussageweisen mit provozierenden neuen.
- Vergleich /Uhr mit Rennwagen/, explizit sind die Ausdruckweisen /„Stop and go“ für den Rennwagen/, Anspielungen /die Box für das Spezialwerkzeug/, Paraphrase /High Mech Version ← High Tech Version/, Assosiation /das Sportliche mit Uhrenindustrie/, die Sätze sind kurz und oft unvollständig, Analogie zum Inhalt /beworbene Produkt/

Funktionalstilistische Aspekte des Wortschatzes und der Grammatik
Mit dem funktionalistischem Modell lässt sich nun die Bestimmung des Wortschatzes in Bezug auf die Normseite und ihre Verschränkungen mit anderen stilistischen Bedingungen genauer fassen. Neben den denotativen Bedeutungskomponente (Kern der Wortbedeutung) kann man davon Ausgehen, dass die Wörter auch eine konnotative / expressive Komponente aufweisen. Darauf geben gerne die Eintragungen in den Wörterbüchern ab.
Bei der übertragung in andere Funktionalstile gewinnt es einen Stileffekt (eine auffällige Markierung, die sich dann als expressiv auffassen lässt)
Präposition zwecks (neutral: wegen) ↕ gibt einen Stileffekt ab, wenn das Wort in einem anderen Funktionalstil als dem der Direktive verwendet wird. Es ist mit Stilfärbung versehen und erzielt einen Stilwert. (Das ist cool im Sinne „ausgezeichnet“) ↑ ergibt einen Stileffekt
Der Stileffekt etwa in der Pressesprache wäre nur stärker, und zwar erheblich.

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