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Irony in the Nonel

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Submitted By kateryna1991
Words 884
Pages 4
Das hübsche Kätzchen

Es war einmal ein kleines hübsches Kätzchen, das machte gerne seine Mätzchen.
War ganz niedlich und auch keck, und manchmal unverschämt und frech.

Schon von klein auf sagten alle immer wieder zu ihm, dass es ein gar schönes und braves Kätzchen sei. Das Kätzchen war zuerst anderer
Meinung. Doch, wenn alle das sagen, dann wird es sicher stimmen.
So dachte es später und fühlte sich ein bisschen geschmeichelt.

Es ging sogar noch weiter und kokettierte damit, schlug die Augen auf und schaute extra ganz ganz süss drein. So erhielt es noch mehr
Lob und noch mehr Aufmerksamkeit und Liebe.

Es hatte auch viele Freunde. Alle wollten mit ihm zusammen sein, weil es so hübsch und nett war.

So lebte das Kätzchen mit seiner Schönheit ganz glücklich und gut.
Allmählich wurde es aber älter und eines Tages sogar ganz schwer krank. Die Haare fielen ihm aus und es hatte überall Stellen, die arg juckten. Das hübsche Kätzchen musste den ganzen Tag kratzen und war gar nicht mehr hübsch. Eher sah es aus wie ein hässliches
Entelein.

Und so fühlte es sich auch.

Das hübsche Kätzchen zog sich zurück. Es ging nicht mehr aus und nicht mehr Mäuse jagen. Es hockte nur noch in einer Ecke und war ganz ganz traurig. Keiner kam es besuchen. Es fühlte sich schlecht und alleine gelassen und sehr sehr einsam.

Niemand kam mehr bei ihm vorbei. Niemand beachtete das Kätzchen mehr. Langsam wurde ihm klar, dass alle nur mit ihm zusammen sein wollten, weil es so hübsch war. Alle wollten nur angeben mit ihm.
Als ihm das bewusst wurde, fing es zu weinen an und wurde noch trauriger und noch kränker.

Und so verging die Zeit und es wurde einfach nicht besser.

Eines Tages kam ein fremder Kater vorbei. Er war auf der Durchreise und wollte sich ein wenig ausruhen. Er sah das kleine Kätzchen in einer
Scheune in der Ecke liegen und fragte: "Was hast du denn, du kleines süsses Kätzchen? Was fehlt dir?"

Das Kätzchen schaute hoch und sah den grossen Kater vor sich.
Seine Stimme war ruhig, so dass sich das Kätzchen nicht fürchtete.
Ganz im Gegenteil, seine Anwesenheit war ihm angenehm.

"Ich bin einsam und krank", sagte es leise. "Es juckt mich immer und ich muss so viel kratzen. Jetzt ist das Fell struppig und ich sehe hässlich aus. Keiner liebt mich mehr. Keiner besucht mich mehr. Alle meiden mich und gehen mir aus dem Weg."

Und so kam es, dass das Kätzchen dem Fremden seine ganze
Geschichte erzählte.

Dieser hörte aufmerksam zu und sagte danach ganz liebevoll zu ihm:
"Du bist ein ganz armes Kätzchen. Da hast du ja schlimme Zeiten hinter dir. Weisst du was, ich habe eine gute Idee. Jetzt gehst du mit mir ein bisschen spazieren. Die Sonne scheint und die wird dir gut tun."

"Schämst du dich denn nicht mit mir, ich bin doch hässlich?" sagte das Kätzchen zu ihm und schaute schüchtern zu Boden.

"Nein, nein, du bist überhaupt nicht hässlich. Du hast wunderschöne
Augen. Ich kann mich nicht genug satt sehen an ihnen," sagte der fremde Kater lächelnd. "Und ich schäme mich überhaupt nicht".

Und so gingen die beiden spazieren. Sie wurden beobachtet von all den anderen Katzen, aber es war ihnen egal.

Das hübsche Kätzchen blühte etwas auf, und es fühlte sich ganz wohl und sicher in der Nähe des Katers. So still und bei sich liefen sie eine
Weile nebeneinander her bis der Kater plötzlich stehen blieb und sagte:
"weisst du, es ist nicht so wichtig, hübsch und schön zu sein. Viel viel wichtiger ist es, wenn man im Herzen "hübsch" und "schön" ist."

Das Kätzchen schaute ihn lange an:

"Was meinst du damit?" fragte es dann ganz neugierig.

"Wenn du ein offenes Herz hast für die anderen, egal wer sie sind und woher sie kommen und wohin sie gehen wollen. Wenn du deine Liebe und deine Talente zum Ausdruck bringen kannst, auch wenn du ab und zu gegen den Strom schwimmen musst, und wenn du gut für dich selber sorgen kannst," sagte der Kater langsam und eindringlich.
Dabei schaute er mit ganz ernstem Blick in die Ferne. Er wusste ganz genau, von was er sprach. Er war selber einmal in einer ähnlichen
Situation wie das kleine Kätzchen.

Nach einer Weile drehte er sich um und blickte dem Kätzchen direkt in die Augen: "Du bist für mich das schönste Kätzchen der Welt. Und ich habe mich vom ersten Augenblick an, wo ich dich gesehen und gehört habe, wohl gefühlt in deiner Nähe."

Er nahm nun das hübsche Kätzchen in den Arm und drückte es ganz ganz liebevoll an sich. Das tat dem kleinen Kätzchen sehr wohl.
So viel Liebe und Aufmerksamkeit hatte es schon lange nicht mehr erhalten. Endlich hörte ihm jemand zu.

Und jetzt kullerten dem grossen Kater und dem kleinen Kätzchen doch ein paar Tränen aus den Augen vor Freude und Glück. Und das war gut.

Von diesem Moment an waren die beiden unzertrennlich. Das hübsche
Kätzchen wurde langsam wieder gesund und konnte zufrieden am
Leben teilnehmen. Es brachte seine Stärken dort ein, wo es konnte und sorgte von nun an selber für das, was es brauchte, für das, was ihm gut tat. Die Lobhudelei der anderen brauchte es nicht mehr.

Und so wurde aus dem hübschen Kätzchen ein kluges Kätzchen.

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