1. Vorwort
Jeder gelangt irgendwann zu einer „Kreuzung“, an der die Entscheidung ansteht, in welcher Form weitere Geschehnisse von statten gehen mögen. Entscheidungen werden tagtäglich, schon früh morgens beim Aufstehen beispielsweise, getroffen. Oft geht es jedoch um schwerwiegendere Dinge als der Wahl zwischen Aufstehen und Liegenbleiben. Es gibt es zumeist mehrere Alternativen, die oft eine gleichermaßen ansprechende Wirkung haben. „Die Kunst der richtigen Entscheidung“ von Eva Christiane Wetterer stellt 40 Methoden vor, die sie als Hilfestellung zur Vereinfachung dieses Prozesses anbietet. Die Autorin bietet dem Leser dabei eine Auswahl an verschiedenen Methoden, die sie in ein grobes Raster einteilt, das sich strukturell an der themenspezifischen Effektivität der einzelnen Wahlprozesse orientiert. Entscheidungsproblematiken werden wie etwa in folgenden Sammelbegriffe eingeteilt: große Anzahl an zur Verfügung stehenden Alternativen, Schaffung von Klarheit, Prognosen, Analysen, Problemlöser, Abwenden von Krisen/Vermeiden von Fehlern und einige mehr. „Die Wahl der Methode richtet sich nach der Entscheidungslage, dem Mut, Neues auszuprobieren, und der Lust, Entscheidungs-Profi zu werden.“ .
Obwohl ein Großteil der berufstätigen Bevölkerung anderer Meinung ist, bleibt es nichtsdestotrotz unmöglich, dauerhaft neben 100-prozentigem Input auch 100 Prozent Output zu erzielen. „Falsche“ Entscheidungen sind wichtig und werden oft sogar als unabdingbar beschrieben. Nur durch sogenannte Fehlentscheidungen findet ein Lernprozess statt. Die Kunst der richtigen Entscheidung besteht darin, in bestimmten Situationen angemessen zu handeln. Dies beinhaltet neben einer ständig wiederholten kritischen Überprüfung der Auswirkungen von eigenen Entscheidungen, das Sich-Eingestehen von Fehlentscheidungen und deren Rücknahme. 2. Methoden
Wie vorangehend genannt, benennt das Buch „Die Kunst der richtigen Entscheidung“ 40 Methoden, deren Aufgabe es ist, dem Entscheider den Urteilsentschluss zu erleichtern. Unterschiedliche Entscheidungen verlangen den Umständen angepasste Maßnahmen. Daher wird eine Art Gruppierung der Methoden angeboten. Darüber hinaus demonstriert die Autorin durch verschiedene Beispiele, wie bestimmte Methoden angewendet werden können und somit, ob sie eher im privaten oder professionellen Bereich benutzt werden.
2.1 Disneys drei Stühle
Unter der Technik „Disneys drei Stühle“ versteht sich „ein gedankliches Rollenspiel, das Ideen und Lösungen auf den Prüfstand stellt.“ Der im Menschen stattfindende Perspektivenwechsel ermöglicht die Verinnerlichung unterschiedlicher Resultate eines einzigen Grundgedankens.
Diese Methode des Entscheidens wurde nach Walter Elias Disney benannt, da dieser drei Stühle in seinem Büro stehen hatte, mit Hilfe derer er versuchte, gezielt neue Ansätze zu finden, um Pläne, Charaktere und Projekte zu verbessern. Durch diesen Prozess entwickelt der Imageneer (imagination = Vorstellungskraft + engineer = Ingineur) eine künstlerische Wirklichkeit, die anschließend umgesetzt und vermarktet wird. Träumer, Realist und Kritiker sind dabei die Denkrichtungen, die eingenommen werden. Weil sich in einem bestimmten Moment ausdrücklich auf einen Charakter konzentriert wird, wird ein mögliches Stimmengewirr verhindert und es kann sich somit einfacher für eine Handlung entschieden werden.
Abbildung: Walt Disney Methode Quelle: Nagel, W.; (2012), Walt Disney Methode: URL: http://www.designmethodenfinder.de/walt-disney-methode [15.12.2013]

Als Absicht gilt, Ziele und Visionen zu präzisieren, sowie Konzepte und Idee zu formulieren. Der Träumer, der als Visionär und Ideenlieferant dargestellt wird, kommt dafür mit Kritiker, auch Qualitätsmanager, und Realisten (Macher) zusammen.
Will eine Person sich durch die Hilfe anderer eine perspektivenerweiternde Sicht schaffen, werden neben drei Stühlen, zwei weitere Menschen benötigt. Der Stuhl des Träumers reflektiert Visionen und gewünschte Sollzustände, während Vernunft vollständig beiseite gelegt wird und ein Zustand eintritt, in welchem nichts als unmöglich gilt. Der Realist filtert seinerseits den bestmöglichen Zustand, der im Machbaren liegt, heraus. Ihm liegen dabei folgende Fragen zugrunde: „Was muss getan werden, was ist bereits vorhanden, um den Traum zu erfüllen?“ . Im Gegensatz dazu, denkt der Kritiker vielmehr hierüber nach: „Geht das? Wollen wir das wirklich? Wie soll das funktionieren? Wird sich die Mühe lohnen? Wurde etwas übersehen? Wie sieht das ganze aus der Distanz aus?“ .
Während eine Person für etwa zehn Minuten aus seiner Perspektive spricht, sollten die anderen Parteien dieser ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Als erstes an der Reihe ist der Träumer. Abschließend findet eine Zusammenfassung statt, in der Vorgänge diskutiert und beurteilt werden.
Worin liegen die Vorteile der Methode? Durch die Annahme einer anderen Persönlichkeit wird eine Sichterweiterung ermöglicht, die möglicherweise eine befreiende Wirkung zur Folge hat.
2.2 Würfeln als Entscheidungsorakel
Die seit Urzeiten beliebte Methode, durch Würfeln Entscheidungen zu treffen, findet bis heute noch Gebrauch. In vergangen Zeiten diente sie zum Beispiel dem Menschen des römischen Reiches als Entscheidungshilfe und Ereignis-Vorhersage. Dies wird durch den berühmten Satz „Alea iacta sunt!“ („Die Würfel sind gefallen.“) bezeugt. Im Mittelalter wurde durch Würfeln die Frage nach dem Urteil an eine höhere Macht gestellt. Durch Würfel erzeugte Ergebnisse, fanden sich stets in der Entscheidung des Richters wider.
Wenn nach geklärten Sachfragen keine logische Schlussfolgerung gezogen werden kann und somit noch immer kein Beschluss feststeht, wird das Würfeln oft als letzte Möglichkeit, als Ratschlag, herangezogen. Dabei beruht die Chance, den richtigen Entschluss zu fassen, auf einer „traditionell qualitativen Aussage der Zahlen“ . Synchronizität ist die Idee, die den Rahmen für Beschriebenes bildet. Im Lexikon wird sie als zeitliches Zusammentreffen von psychischen und physischen Vorgängen, welches nicht kausal erklärbar ist, definiert. Frage und Antwort, also Ursache und Wirkung sind dabei voneinander unabhängig. Sie werden in ihrem zeitgleichen Zusammentreffen „als Abgleich des Inneren mit der äußeren Welt verstanden“ . „Die Kunst der richtigen Entscheidung“ verwendet folgendes Beispiel:
Beispiel: Werde ich ein gutes Ergebnis in meiner Prüfung erzielen?
Ergebnis: 1+6
Deutung: 1 „Alles ist möglich.“; 6 Vollkommenheit
Empfehlung: Methode sollte für dasselbe Problem nicht unzählige Male hintereinander verwendet werden. Ergebnisse verändern sich andernfalls hin zu statistischen Werten, welche das Prinzip der Synchronizität nicht weiter reflektieren können.
Vorgang: Ja-/Nein-Frage → linke Hand würfelt → Konzentration auf Frage →
→ geschlossene Hände → Schütteln → richtiger Moment → Ergebnis + Antwort
3. Schlussfolgerung
Die zwei beschriebenen Methoden können aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit nur ansatzweise miteinander verglichen werden, jedoch sollte keine Aussage darüber getroffen werden, welche der beiden besser ist. Während Würfeln wahrscheinlich eher im privaten Umfeld verwendet wird, um weniger schwerwiegende Fragen zu beantworten, können „Disneys drei Stühle“ auch im professionellen Rahmen eine gute Stütze bieten.
Das Resultat der Methode von Walt Disney ist vielversprechend, denn sie beinhaltet verschiedene Sichtweisen, die durchleuchtet werde. Jede der drei Anschauungsarten werden dabei gleich berücksichtigt und über die einzelne Gewichtung kann die entscheidende Person selbst entscheiden.
Die Methodik des Würfelns ist für analytisch veranlagte Personen eher nicht geeignet. Für spontane Menschen, welchen in bestimmten Lebenssituationen gern auf ein „Orakel“ zurückgreifen, hingegen sehr empfehlenswert, denn ohne großes Nachdenken und Abwägen, kann ein neuer Weg eingeschlagen werden. Literaturverzeichnis
NAGEL Wolfram (2012): Walt Disney Methode. http://www.designmethodenfinder.de/walt-disney-methode [15.12.2013]
WETTERER Eva Christiane (2005): Die Kunst der richtigen Entscheidung. 40 Methoden die funktionieren. Hamburg: Murmann.