Trittbrettfahrerverhalten in Gruppen
Das Trittbrettfahrer-Problem steht ursprünglich im Zusammenhang mit der Nutzung öffentlicher Güter und kommt dadurch zustande, dass sich solche Güter durch Nichtrivalität und Nichtausschließbarkeit der Nutzer auszeichnen. [1] Das Problem entsteht, wenn eine Person Nutzen aus einem Gut ziehen kann, ohne sich dabei an den zur Bereitstellung dieses Gutes entstehenden Kosten entsprechend beteiligen zu müssen (externer Effekt). Durch die Nichtausschließbarkeit sieht die Person keinen Anreiz, einen Preis für das Gut zu bezahlen. [2]
Vielmehr „hofft [man], dass andere das Gut erstellen und dass man dann kostenlos davon profitieren kann“ [3]. Dieses Problem lässt sich sowohl auf Einzelpersonen als auch auf Teamarbeiten übertragen.
Im Folgenden haben wir einige Verhaltensweisen eines Trittbrettfahrers zusammengetragen, um diesen gegebenenfalls rechtzeitig zu enttarnen und somit einem solchen Problem aus dem Wege zu gehen:
1. Der Trittbrettfahrer meldet sich vor Gruppenterminen oder vor Abgabe von Aufgaben häufig kurzfristig krank, ohne es tatsächlich zu sein. Er hofft dabei, dass die Gruppe seine Aufgaben übernimmt, da diese die Arbeit in jedem Fall pünktlich und vollständig abgeben möchte.
2. Der Trittbrettfahrer zeigt nur oberflächlich Interesse an der Thematik. Er trägt selber keine konstruktiven Vorschläge bei, sondern gibt die Ideen anderer Gruppenmitglieder als seine eigenen aus, in dem er die der anderen wiederholt.
3. Der Trittbrettfahrer kommt den ihm zugeteilten Aufgaben nicht nach, beziehungsweise versucht von Anfang an, bei der Verteilung von Aufgaben unberücksichtigt zu bleiben. Er behauptet beispielsweise, die Aufgaben nicht zu verstehen, so dass diese zusammen von den anderen Gruppenmitgliedern erschlossen werden müssen.
4. Der Trittbrettfahrer ist bei Gruppentreffen häufig mit anderen Dingen beschäftigt, als mit denen, die für die Gruppe wichtig sind. Er versucht so wenig Gruppenpräsenz wie möglich zu zeigen und sich möglichst wenig zu beteiligen. Der mehrfache Gang zur Toilette, absichtliches Zuspätkommen oder auch das Nutzen des Handys wären hier Auffälligkeiten, die den Trittbrettfahrer entlarven könnten.
5. Der Trittbrettfahrer nennt häufig („wichtige“) Gründe oder Ausreden, wieso er an
Arbeitspaket 1 Gruppe 21 vereinbarten Terminen nicht teilnehmen kann und/oder erscheint einfach nicht. Er versucht damit, die Treffen zu vermeiden und lässt die anderen Gruppenmitglieder für sich arbeiten.
Literaturverzeichnis
[1] Wied-Nebbeling, Susanne & Schott, Hartmut (2005): Grundlagen der Mikroökonomie. 3.
Auflage. Berlin, Heidelberg, New York: Springer.
[2] http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/trittbrettfahrer/trittbrettfahrer.htm
[3] Bofinger, Peter (2007): Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Eine Einführung in die Wissenschaft von Märkten. München: Pearson Studium.