Inhalt
1. 2. Einleitung .............................................................................................................................. 2 Die richtige Vorbereitung...................................................................................................... 2 2.1 2.2 3. 3.1 3.2 3.3 1.4 4. 5. 6. 7. 4.1 Die Selbstanalyse .......................................................................................................... 2 Die Unternehmensrecherche........................................................................................ 2 „Erzählen Sie mal etwas über sich“............................................................................... 3 „Was sind Ihre Stärken?“ .............................................................................................. 4 „Wie gehen Sie mit Kritik um?“ .................................................................................... 4 „Warum sollten wir gerade Sie einstellen?“ ................................................................. 5 „Wie würden Sie ein Flugzeug wiegen, wenn keine Waage verfügbar wäre?“ ............ 5
1. Einleitung
Die nachfolgende Arbeit soll einen Überblick über verbale Kommunikation während eines Bewerbungsgesprächs geben. Hinführend zum Thema wird vorab die mentale Vorbereitung aus Sicht des Bewerbers behandelt. Der Hauptteil umfasst eine Auswahl von häufig gestellten Fragen, die sich im Fragenrepertoire vieler, wenn auch nicht aller Unternehmen wiederfinden. Dabei war es mir wichtig, möglichst aus jedem zeitlichen Bereich des Vorstellungsgesprächs mindestens eine Frage zu bearbeiten. Es werden keine Musterantworten für die einzelnen Fragen angegeben, sondern lediglich inhaltliche Anreize vermittelt. Des Weiteren wird diese Arbeit das Verständnis von „Brainteaser-Fragen“ weiter vertiefen. Es folgen am Schluss Beispiele für klassische Bewerberfragen.
2. Die richtige Vorbereitung
Das Vorstellungsgespräch ist ein ergänzender Teilprozess des Bewerbungsverfahrens, bei dem es darauf ankommt, sich in einem persönlichen Gespräch überzeugend zu präsentieren. Die richtige Vorbereitung beginnt mit einer guten inhaltlichen Unternehmensrecherche und mentaler Selbstfindung. 1
2.1 Die Selbstanalyse
Ziel der Selbstanalyse ist es, ein eigenes Portfolio zu erstellen und dieses in einer persönlichen Verkaufsbotschaft zu formulieren. Dabei ist es wichtig, die eigenen Qualitäten und Charaktereigenschaften zu kennen. Viele Bewerbungsgespräche scheitern nicht an der fachlichen Kompetenz des Bewerbers, sondern an Inhalt und Art der Kommunikation während des Gespräches. 2
2.2 Die Unternehmensrecherche
Eine intensive Nachforschung über das Unternehmen ist zwingend notwendig, damit durch umfassendes Hintergrundwissen vermeintlich leichte Fragen wie „ Warum haben Sie sich gerade in unserem Unternehmen beworben?“ leichter beantwortet werden
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Vgl. Neumaier, S. (2013). Das erfolgreiche Vorstellungsgespräch, S. 9 Vgl. Hesse, H. & Schrader, H. (2004). Handbuch Vorstellungsgespräch, S. 20-21
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können. Mit Zugang zum Internet sollte die Recherche über die meisten Unternehmen allerdings kein Problem darstellen. 3
3. Klassische Fragen
Ein Bewerbungsgespräch ähnelt oftmals einer Art Rollenspiel, bei dem sowohl das Unternehmen, als auch der Bewerber versuchen, einen möglichst optimalen Eindruck zu hinterlassen. Keine der beiden Parteien hat dabei das Ziel, direkt beim Erstkontakt persönliche oder firmeninterne Eigenschaften mehr als nötig preiszugeben. 4 Je nach Art und Umfang der zu besetzenden Stelle kann sich das Gesprächsschema verändern, allerdings gibt es eine Reihe von Fragen, die immer wieder vorkommen und im Folgenden behandelt werden.
3.1 „Erzählen Sie mal etwas über sich“
Dieser sog. „Eisbrecher“ wird oftmals als Gesprächseinstieg genutzt. Es handelt sich hierbei um eine Erzählfrage, mit dem der Personaler den Bewerber in seiner aktuellen Lebenssituation abholen möchte. Inhalt der Antwort: Absicht ist es, einen optimalen Zeitpunkt der persönlichen Vita zu finden. Ereignisse wie der Einstieg ins Studium oder zentrale Punkte aus dem aktuellen Berufsleben sind von enormer Bedeutung. Dabei sollte immer beachtet werden, dass die persönlichen Antworten auf das Stellenprofil abgestimmt und mit Beispielen aus dem eigenen Berufs- oder Universitätsumfeld belegt werden. Ereignisse aus dem privaten Umfeld sollten zu diesem Zeitpunkt des Gespräches weitestgehend vermieden werden.
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Vgl. Beshara, T. (2008). Acting the Interview, S.56 Vgl. Beshara, T. (2008). Acting the Interview, S.5 5 Vgl. Georgevich, D. (2013). The Complete Interview Answer Guide
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3.2 „Was sind Ihre Stärken?“
Ähnliche Fragen zu diesem Thema: o „Was war bisher Ihr größter Erfolg?“ o „Was war bisher Ihr bestes Erlebnis in Ihrem Leben?“6 Grundlage einer guten Antwort ist hier die umfangreiche Selbstanalyse. Persönliche Stärken können dabei sein, Belastbarkeit, Sorgfalt, Kommunikationsfähigkeiten, Teamfähigkeit oder das Verhandlungsgeschick. Auch berufliche Spezialisierungen in Marketing, Vertrieb, Informatik oder
Rechnungswesen dürfen durchaus als persönliche Stärken ausgelegt werden. Inhalt der Antwort: Die eigenen Stärken ansprechend zu „verpacken“, ist für viele Bewerber eine echte Herausforderung. Es geht dabei nicht darum, jede persönliche Stärke zu erwähnen, wichtig sind vielmehr ausschlaggebende berufsrelevante Stärken, die bestenfalls mit eigenen Erfahrungen belegt werden können. Es ist sinnvoll, vor jedem Gespräch die eigenen Stärken mit dem Anforderungsprofil der vakanten Stelle abzugleichen, um die Antwort weiter zu optimieren. 7
3.3 „Wie gehen Sie mit Kritik um?“
Ähnliche Fragen zu diesem Thema: o „ Was tun Sie, wenn jemand Sie persönlich beleidigt oder ausfallend wird?“ o „Trauen Sie sich, auch einen Vorgesetzten zu kritisieren? Wie machen Sie das?“ o „Was macht es so schwierig, Kritik zu äußern?“
Im Berufsleben wird heutzutage in fast allen Berufen ein hohes Maß an Flexibilität verlangt. Dazu zählt auch die Fähigkeit, sich Auseinandersetzungen oder
Meinungsverschiedenheiten stellen zu können. Oftmals wird diese Frage an Bewerber für Führungspositionen gerichtet, da Konfliktfähigkeit eine wesentliche Voraussetzung für eine leitende Position ist. Die inhaltliche Beantwortung dieser Frage steht dabei dem Bewerber offen, da es hier mehr um die Persönlichkeit als auf den Umfang ankommt. 8
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Vgl. Hesse, H. & Schrader, H. (2004). Handbuch Vorstellungsgespräch, S.158 Vgl. Sweetman, J. (2013). How to Excel at Interviews, S.11-14 8 Vgl. Hesse, H. & Schrader, H. (2004). Handbuch Vorstellungsgespräch, S.161-162
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1.4 „Warum sollten wir gerade Sie einstellen?“
Ähnliche Fragen zu diesem Thema: o „Was spricht für und was gegen Sie als Kandidat?“ Wird vom Personaler oftmals als abschließender Test zur Überprüfung der eigenen Selbsteinschätzung und -darstellung genutzt. 9 Inhalt der Antwort: Oftmals eine letzte Chance, um im Gespräch noch einmal richtig zu überzeugen. Inhaltlich kann die Antwort auch hier sehr frei gestaltet werden, sollte aber immer folgende Kernthemen umfassen: o Die fachliche Eignung o Das Interesse an Unternehmen und Position o Die persönlichen Erwartungen und Ziele an die Position 10
4. „Brainteaser“
Der Softwareriese „Microsoft“ war einer der ersten Innovatoren, der diese Fragetechnik Anfang dieses Jahrhunderts wieder in sein Fragenrepertoire aufnahm. Weitere namhafte Konzerne wie „Google“ oder „Deutsche Lufthansa“ zogen nach. Ziel dieser Fragen ist es, Bewerbereigenschafften wie Kreativität, logisches Denken, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit zu überprüfen. 11 Mittlerweile werden „Brainteaser“ allerdings nicht mehr so häufig verwendet, da Sie laut Google zwar kreative oder logische Fähigkeiten des Bewerbers gezielt testen aber letztendlich keinen großen Einfluss auf die endgültige Besetzungsentscheidung haben. 12
4.1 „Wie würden Sie ein Flugzeug wiegen, wenn keine Waage verfügbar wäre?“
Eine sehr beliebte Frage vieler Konzerne, wenn es um die Besetzung von Stellen mit hohen mathematischen oder technischen Anforderungen geht.
Vgl. Hesse, H. & Schrader, H. (2004). Handbuch Vorstellungsgespräch, S.171 Vgl. Georgevich, D. (2013). The Complete Interview Answer Guide 11 Daywald, T. (2005). The Return of The Brainteaser Interview, in: Printed Circuit Design & Manufacture, Vol. 3, S. 55-56 12 o.V (2013). Brainteaser interview questions: Why Google now calls them useless, in: HR Specialist, Vol. 11 , S.4
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Logische Antwort: Eine elegante metaphorische Lösung für dieses Problem ist es, bildlich ein Flugzeug auf ein Schiff zu stellen, um danach die Linie zwischen Wasser und Schiff zu markieren. Nachdem das Flugzeug wieder vom Schiff geladen wurde, wird es erneut mit Waren befüllt. Das Gewicht der Waren bei Erreichen der Markierung entspricht dann dem Gewicht des Flugzeugs. 13
5. Bewerberfragen
Jedes Vorstellungsgespräch gelangt irgendwann an den Punkt, an dem der Bewerber Fragen an das Unternehmen richten kann. Hier können sowohl noch ungeklärte Fragen zum Unternehmen, als auch Fragen zum Anforderungsprofil gestellt werden. Gezielte Fragen zum Gehalt oder dem genauen Zeitpunkt der Besetzungsentscheidung sollten vorerst vermieden werden. 14 Typische Bewerberfragen sind: o „Wer hat diese Aufgabe bisher wahrgenommen?“ o „Mit welchen Personen, Abteilungen werde ich zusammenarbeiten?“ o „Gibt es die Möglichkeit, die neuen Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich zusammenarbeiten würde, vorab kennen zu lernen?“ o „Wie ist die Einarbeitungsphase geplant?“ 15
6. Fazit
Kein Bewerber wird es schaffen, jede Fragen aus einem Fragenpool von mehreren Hundert, direkt und spontan zu beantworten. Sinn und Zweck kann es dabei auch nicht sein, alle Musterantworten zu lernen, um sie stereotyp aufzusagen. Ziel muss es sein, den Hintergrund jeder einzelnen Frage zu verstehen, einen passenden Inhalt zu konzipieren und eine persönlich-individuelle Antwort zu formulieren.
Daywald, T. (2005). The Return of The Brainteaser Interview, in: Printed Circuit Design & Manufacture, Vol. 3, S. 55-56. 14 Vgl. Sweetman, J. (2013). How to Excel at Interviews, S.30 15 Hesse, H. & Schrader, H. (2004). Handbuch Vorstellungsgespräch, S.177
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7. Literaturverzeichnis
Beshara, T. (2008). Acting the Interview. New York: Amacom. Daywald, T. (2005). The Return of The Brainteaser Interview. Printed Circuit Design & Manufacture Vol. 3, 55-56. Georgevich, D. (2013). The Complete Interview Answer Guide. ISBN : Success Patterns LLC. Hesse, J., & Schrader, H. C. (2004). Handbuch Vorstellungsgespräch. Frankfurt/Main: Eichborn AG. Neumaier, S. (2013). Das erfolgreiche Vorstellungsgespräch. ISBN 978-87-403-0352-0: bookboon.com. o.V. (2013). Brainteaser interview questions: Why Google now calls them useless. HR Specialist, Vol. 11, 4. Sweetman, J. (2013). How to Excel at Interviews. ISBN 978-87-403-0408-4: Bookboon.com.