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Demografischer Wandel

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INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS.......................................................................................................... I 1. EINLEITUNG ........................................................................................................................ 2 2. DEFINITION „ALTER“ ........................................................................................................ 2 3. DEMOGRAPHISCHER WANDEL ...................................................................................... 3 3.1. HOCHALTRIGKEIT ............................................................................................................. 4 3.2. FEMINISIERUNG UND SINGULARISIERUNG ........................................................................ 5 4. LEBENSVERHÄLTNISSE IM ALTER ............................................................................... 5 4.1. EINKOMMENS- UND VERMÖGENSSITUATION .................................................................... 6 4.2. WOHNSITUATION .............................................................................................................. 7 4.3. GESUNDHEIT UND MORBIDITÄT ....................................................................................... 8 4.4. SOZIALE BEZIEHUNGEN .................................................................................................... 9 5. SCHLUSSBETRACHTUNG............................................................................................... 10 6. LITERATURVERZEICHNIS.............................................................................................. 11

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1. EINLEITUNG In den vergangenen Jahrzenten hat sich das demographische Bild Deutschlands gewandelt. Der zu beobachtende demographische Wandel führt zu einer zunehmenden Anzahl älterer Menschen in unserer Gesellschaft, bei gleichzeitig sinkenden Geburtenraten. „Seit über drei Jahrzehnten folgt auf jede Generation eine kleinere Generation, weil die Zahl der geborenen Kinder nicht ausreicht, um die Elterngeneration zu ersetzen. […] Ohne Zuwanderung aus dem Ausland, würde Deutschlands Bevölkerung bereits seit langem rapide schrumpfen.“1 Durch den kontinuierlich steigenden Anteil älterer Menschen in der Gesellschaft, steigt auch der Einfluss dieser Bevölkerungsgruppe auf gesellschaftliche, ökonomische und politische Bereiche. In dieser Hausarbeit lege ich meinen Fokus auf die Lebensphase Alter. Das Ziel meiner Arbeit ist es, einen Einblick in die Lebensverhältnisse älterer Menschen in Deutschland zu vermitteln. Um dies zu erreichen, versuche ich zunächst den Begriff Alter abzugrenzen. Anschließend widme ich mich dem demographischen Wandel, welcher die Veränderungen innerhalb der Altersstruktur in Deutschland aufzeigt, sowie dessen auffälligsten Phänomenen, der Hochaltrigkeit, der Feminisierung und der Singularisierung. Im Anschluss daran versuche ich, auf die Hauptdeterminanten der Lebensverhältnisse älterer Menschen in Deutschland einzugehen. Um dies anschaulich darstellen zu können, habe ich den Überbegriff Lebensverhältnis in die Sektoren Einkommens- und Vermögenssituation, Wohnsituation, soziale Beziehungen, sowie Gesundheit und Morbidität untergliedert. Die Arbeit endet mit der Zusammenfassung bzw. Schlussbetrachtung der erarbeiteten Ergebnisse. 2. DEFINITION „ALTER“ Die Lebensphase Alter abzugrenzen, gestaltet sich als überaus schwierig, da die Übergänge der einzelnen Lebensphasen fließend sind und es sehr schwer ist, klare Indikatoren für diese Lebensphase festzulegen. Bis in die 70iger Jahre war es üblich, den Eintritt in den Ruhestand als Eintritt in die Lebensphase Alter zu werten. Diese Abgrenzung verlor aber im Laufe der Zeit ihre determinierende Wirkung, da der Übergang zum Ruhestand durch Berufs- und Erwerbsunfähigkeit, sowie Arbeitslosigkeit oder den Vorruhestand gleitend wurde.2 Versucht man die Lebensphase Alter anhand des kalendendarischen Alters festzulegen, hat sich in der
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Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Demografischer Wandel Vgl. Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2003), S. 23

in Deutschland (2007), S. 6
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Wissenschaft eine Unterscheidung zwischen dem sogenannten dritten Alter und dem vierten Alter etabliert.3 „Üblicherweise werden damit Altersphasen von 50 bis 74 Jahre und 75 Jahre und älter bezeichnet.“4 Entscheidend ist in diesem Zusammenhang aber, dass selbst diese Unterteilungen, welche eine grobe zeitliche Einordnung ermöglichen, sich primär anhand von „noch vorhandenen Fähigkeiten in körperlichen, psychischen, sozialen und gesellschaftlichen Funktionsbereichen [unterscheiden].“5 Es lässt sich also nicht objektiv anhand des kalendarischen Alters festlegen, ab wann eine Person alt ist sondern nur anhand seiner (noch) vorhandenen Fähigkeiten. 3. DEMOGRAPHISCHER WANDEL Der demographische Wandel führt in Deutschland zu einer zunehmenden Alterung unserer Gesellschaft. Vergleicht man die Altersstruktur Deutschlands zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der heutigen, sind klare Unterschiede zu erkennen.

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Im Jahre 1910 hatte die Altersstruktur in Deutschland eine pyramidenähnliche Form (siehe grüne Grafik), dies bedeutet, dass fast jeder Jahrgang zahlenmäßig größer war als der vorangegangene. Im Laufe der Zeit war diese Entwicklung aber rückläufig (siehe rote und gelbe Grafik), was großen Einfluss auf die soziale Lage der jüngeren und älteren Altersgruppen und auf das gesamte gesellschaftliche System hat. Gemäß den Berechnungen des statistischen Bundesamtes wird sich diese Entwicklung bis zum Jahr 2050 sogar noch verstärken (siehe blaue Grafik). „Zu erkennen sind auch geschlechtsbezogene Unterschiede: Frauen weisen
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Vgl. Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2008), S. 22 Vgl. Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2008), S. 22 Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2008), S. 22 Statistisches Bundesamt: 11. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (2006), S. 35

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einen wesentlich höheren Anteil an den 60 bis 80-Jährigen, aber insbesondere an den Hochaltrigen auf.“7 Nachfolgend möchte ich auf die prägnantesten Entwicklungen in der Lebensphase Alter eingehen. 3.1. Hochaltrigkeit Der Begriff Hochaltrigkeit ist als Synonym für den Begriff „Viertes Alter“ zu verstehen. Unter diesen Begriff fallen, gemäß Definition, alle Personen die 80 Jahre alt oder älter sind. Ebenso umfasst dieser Begriff alle Personen, deren Fähigkeit Leistungen für andere zu erbringen, nicht mehr vorhanden ist, die aber dennoch über die Fähigkeit der Selbstkompetenz verfügen.8 Die zuletzt genannte Gruppe lässt sich, gemessen an der Häufigkeit, in Zusammenhang mit dem kalendarischen Alter, auf die Bevölkerungsgruppe der 60 bis 80-Jährigen reduzieren. Die Hauptursachen der Hochaltrigkeit sind die vergleichsweise bessere Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medizin sowie die stetige Weiterentwicklung und Qualitätssicherung dieser. Ein in den Jahren 2002 / 2004 geborener Junge hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 75,9 Jahren, ein im selben Zeitraum geborenes Mädchen hat eine Lebenserwartung von 81,5 Jahren. Sieht man im Vergleich dazu die durchschnittliche Lebenserwartung eines zwischen 1910 und 1911 geborenen Jungen (47,4 Jahre) und eines im selben Zeitraum geborenen Mädchens (50,7 Jahre), kann man von einer klaren Tendenz zur Hochaltrigkeit sprechen.9 „Während die gesamte Bevölkerung in Deutschland von 1953 bis zum Jahr 2000 und 17,1% zugenommen hat, betrug die Zunahme der 80-Jährigen und Älteren in dieser Zeit ca. 275% und die der 90-Jährigen und älteren 1.521%!“10 Man darf aber keineswegs den Fehler machen und Hochaltrigkeit mit Hilfsbedürftigkeit gleichsetzen, selbstverständlich steigt mit ansteigendem Alter auch die Wahrscheinlichkeit körperlicher oder geistiger Einschränkungen, nichts desto trotz betrifft dies aber bei weitem nicht die gesamte Gruppe der Hochaltrigen. Besonders hervorzuheben sind die positiven Faktoren, die diese Altersgruppe zu unserer Gesellschaft beiträgt. Neben der Kaufkraft der Hochaltrigen, welche als bedeutsamer Wirtschaftsfaktor anzusehen ist, tragen sie auch zur Sozialisation und zum Wissenstransfer innerhalb der Gesellschaft, aufgrund ihrer gesammelten Erfahrungen und Erkentnisse, bei.
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Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2003), S. 38 Vgl. Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2003), S. 22 Vgl. Statistisches Bundesamt: 11. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung (2006), S. 13 Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2008), S. 105 Vgl. Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2008), S. 107

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3.2. Feminisierung und Singularisierung Unter dem Begriff Feminisierung versteht man die prozentuale Zunahme älterer Frauen im Gegensatz zu den älteren Männern. Das Verhältnis von Männern und Frauen, in der Gruppe der über 80-Jährigen, beträgt 1:3 (ein Mann - drei Frauen), was hauptsächlich der unterschiedlichen Lebenserwartung von Männern und Frauen geschuldet ist.12 Unter Singularisierung versteht man, dass ein Mensch alleinstehend ist und alleine wohnt. Beide Begriffe sind eng miteinander verknüpft. Auffällig bei dem Phänomen der Singularisierung ist, dass es überwiegend Frauen betrifft. „Ende 2005 waren von den 60-Jährigen und älteren Frauen 6,2% ledig, 48,9% verheiratet und 44,9% verwitwet oder geschieden. Von den gleich alten Männern waren dagegen 5,7% ledig, 76,9% verheiratet und lediglich 17,3% verwitwet oder geschieden.“13 Der Begriff Singularisierung ist aber unter keinen Umständen mit Vereinsamung gleichzusetzen, zudem ist zwischen bewusster und erzwungener Singularisierung zu differenzieren. Nur weil ein Mensch alleine lebt, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass er einsam ist, gerade Frauen bauen in hohem Alter viele Kontakte zu anderen Menschen auf und erfreuen sich hoher Alterszufriedenheit.14 4. LEBENSVERHÄLTNISSE IM ALTER Da die Anzahl älterer Menschen aufgrund wachsender Lebenserwartungen stetig steigt, sieht sich unsere Gesellschaft mit einer neuen Herausforderung konfrontiert. Wir müssen uns damit auseinandersetzen, wie wir unsere älteren Mitbürger am besten ins gesellschaftliche Leben integrieren, damit alle Gesellschaftsmitglieder davon profitieren. Um dies zu erreichen, ist es unumgänglich, sich einen Eindruck von den bestehenden Lebensverhältnissen älterer Menschen in Deutschland zu machen. Um einen umfassende Einblick in die aktuelle Lebenssituation zu ermöglichen, werde ich zuerst näher auf die Einkommens- und Vermögenssituation eingehen. Anschließend widme ich mich der Wohnsituation sowie dem Thema Gesundheit und Morbidität, bevor ich abschließend auf die sozialen Beziehungen eingehen möchte.

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Vgl. Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2003), S. 107 Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2008), S. 89 Susanne Becker / Ludgeer Veelken / Klaus Peter Wallraven (2000), S. 242

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4.1. Einkommens- und Vermögenssituation Entgegen des weit verbreiteten Vorurteils, ist der Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand (in der heutigen Situation) keineswegs zwangsläufig mit einer größeren Einkommensreduktion verbunden. „Was das laufende Einkommen angeht, können die Senioren durchaus mit der übrigen Bevölkerung mithalten. Zwar liegt das Einkommen der Haushalte, in denen 65-Jährige und Ältere leben, mehr als 20 Prozent unterhalb des Durchschnitts. Bei dieser Betrachtung wird jedoch nicht berücksichtigt, dass Seniorenhaushalte zumeist nur ein oder zwei Personen umfassen. Vergleicht man deshalb Haushalte gleicher Größe, reduzieren sich die Unterschiede beträchtlich.“15 Bei der Betrachtung der finanziellen Situation gibt es aber durchaus Unterschiede, welche zum einen geschlechtsspezifischer Natur sind und zum anderen in Abhängigkeit zum Wohnort innerhalb Deutschlands stehen.“In Hinsicht auf die Verteilung der Einkommensquellen zeigen sich weiterhin bedeutsame Unterschiede zwischen Ost und West, dies zeigt sich im Anteil der Renten am gesamten Einkommen.“16 Frauen erhalten nach Eintritt ihrer Rente aktuell durchschnittlich ca. 17 Prozent weniger als Männer, dies ist aber meist der geringeren Bildung der Frauen in der heutigen Rentengeneration geschuldet und wird sich im Laufe der Zeit an den durchschnittlichen Rentenbetrag der Männer angleichen.17 Für den gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang und die nachfolgenden Generationen interessant ist auch die Tatsache, dass die Hochaltrigen „mit Abstand das höchste Geldvermögen und mit den größten Immobilienbesitz [haben].18 Zeitgleich aber in hohem Alter „die Vermögensbestände [...]nur in geringem Maße aufgezehrt werden.“19 Dies führt dazu, dass im Zuge einer Erbschaft auch die nachfolgenden Generationen eine bessere finanzielle Situation haben werden, als oftmals angenommen. Diese Durchschnittszahlen dürfen aber keineswegs dahingehend missverstanden werden, dass es allen älteren Menschen heute finanziell gut geht, die Berechnung von Durchschnittswerten hat immer zur Folge, dass einzelne, besonders wohlhabende Menschen, den Durchschnittswert verzerren.20 Hinzu kommt

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Bernd Meier / Christoph Schröder (2007), S. 114 Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2008), S. 197 Vgl. Bernd Meier / Christoph Schröder (2007), S. 114ff. Bernd Meier / Christoph Schröder (2007), S. 120 Bernd Meier / Christoph Schröder (2007), S. 120 Vgl. Bernd Meier / Christoph Schröder (2007), S. 119ff

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die Tatsache, dass „ein niedriges Einkommen bei Älteren wegen deren geringerer Einkommensmobilität eine stärkere Belastung darstellt als bei Jüngeren.“21 4.2. Wohnsituation Die am weitesten verbreitete Wohnform im Alter ist die eigene Wohnung. „Denn die eigene Wohnung wird, wenn überhaupt, meist erst im hohen Alter aufgegeben. Von den 65- bis 74Jährigen lebten im Jahr 2005 weniger als 1 Prozent in Gemeinschaftsunterkünften und selbst von den ab 75-Jährigen traf dies nur auf 7 Prozent zu.“22 Die meisten älteren Menschen versuchen, so lange in der eigenen Wohnung zu verbleiben, wie es ihnen möglich ist. Der größte Einflussfaktor für den Verbleib in der eigenen Wohnung ist der eigene Gesundheitszustand. Mit steigendem Alter erhöht sich auch die Gefahr der Pflegebedürftigkeit. Weitere wichtige Faktoren sind eine „altengerechte Wohnungsausstattung, die ein langes selbstständiges Wohnen ermöglicht,[…]die leichte Erreichbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, möglichst in naher Umgebung liegende Gesundheitseinrichtungen und gute nachbarschaftliche Kontakte.“23 Die altengerechte Wohnungsausstattung ist neben dem Gesundheitszustand meistens der ausschlaggebende Faktor für einen Umzug in eine andere Wohnung oder in ein betreutes Wohnen. Die meisten älteren Menschen leben meistens sehr lange in ein und derselben Wohnung, so dass sie diese schon in einem Alter beziehen, in dem sie keine altengerechte Wohnausstattung benötigen. Die später benötigte Ausstattung wird dann auch oftmals im Alter nicht nachgerüstet, in viele Fällen ist eine Nachrüstung auch sehr schwer realisierbar (z.B. ein nicht vorhandener Fahrstuhl). Betrachtet man die objektiven Wohnverhältnisse der Älteren im Vergleich zu den Wohnverhältnissen der Jüngeren, ist auffällig, „dass sowohl die 50- bis 64-Jährigen als auch die Bevölkerung im Alter ab 65 Jahren in Wohnungen leben, die im Mittel größer sind als bei Jüngeren. Dies erklärt sich dadurch, dass Ältere anscheinend oft in der Wohnung bleiben, die sie zuvor mit einem Partner oder mit anderen geteilt haben.“24

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Bernd Meier / Christoph Schröder (2007), S. 119 Bernd Meier / Christoph Schröder (2007), S. 140 Bernd Meier / Christoph Schröder (2007), S. 140 Bernd Meier / Christoph Schröder (2007), S. 141

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4.3. Gesundheit und Morbidität „Die Gesundheit ist eine der wesentlichen Determinanten der Gestaltung des Lebens, der Lebenszufriedenheit insgesamt, aber auch der Antizipation und Planung der zukünftigen Lebensbedingungen.“25 Bei der Betrachtung des Gesundheitszustandes älterer Menschen zeigt sich, dass sich die gesundheitliche Lage in allen Altersklassen verbessert hat. Trotzdem sind gemäß der Berliner Altersstudie 93 Prozent der ab 70-Jährigen regelmäßig in hausärztlicher Betreuung.26Ein Indikator, welcher dieses Bild ebenfalls bestätigt, ist die stetig wachsende Lebenserwartung. In engem Zusammenhang zum Gesundheitszustand steht auch die Pflege und speziell bei älteren Menschen die Unterbringung in Pflegeheimen. Zu Beginn des Jahres 2007 existierten in Deutschland circa 10400, von Trägern freier Wohlfahrtspflege oder privaten Dienstleistern geführte Pflegeheime. Pflegeheime zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie eine altersgerechte Ausstattung und eine 24-stündige Betreuung bieten. Damit die Kosten für den Aufenthalt in einer solchen Einrichtung von der Krankenkasse übernommen werden, muss der Betroffene ärztlich mindestens eine Pflegebedürftigkeit der Stufe eins attesttiert bekommen haben. Anderenfalls müssen jegliche Kosten von den Personen selbst übernommen werden. Eine Vorstufe zu Pflegeheimen stellt das betreute Wohnen dar. Im betreuten Wohnen leben die älteren Menschen in vollständigen eigenen Wohnungen, mit eigenen Küchen, Bädern, Wohn- und Schlafzimmern in einem dafür vorgesehenen Gebäude. Es besteht den gesamten Tag über die Möglichkeit, die Unterstützung des Personals per Knopfdruck zu erbitten, zusätzlich bekommt man (je nach Modell) jeden Tag sein Essen zubereitet oder fertig geliefert (sofern gewünscht) und wird im täglichen Leben bei allen Aktivitäten unterstützt.27 Neben der Hilfestellung, die man in einem Pflegeheim oder im betreuten Wohnen erfährt, hat es auch den Sinn, ein soziales Umfeld unter Gleichaltrigen zu schaffen. Einsamkeit ist ein weit verbreitetes Phänomen im Alter, 13 Prozent der 60 bis 65-Jährigen leiden unter Einsamkeit und bei den über 75-Jährigen sind es sogar 31 Prozent.28 Betrachtet man die Krankheiten als Ganzes, zeichnet sich deutlich ein Wandel von akuten zu chronischen Krankheiten und zur Multimorbidität ab. Multimorbidität bezeichnet das Leiden an mindestens fünf Krankheiten gleichzeitig. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang aber, dass ein deutlicher Unterschied zwischen objektiver (ärztlicher) Einschätzung und subjektivem Empfinden exis25 26 27 28

Martin Kohli / Harald Künemund (2005), S. 103 vgl. Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2008), S. 206 Vgl. Frank Thieme (2008), S. 258ff vgl. Gunnar Winkler (2006), S. 374

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tiert. Während objektiv rund 70 Prozent der 70 und über 70-Jährigen an Multimorbidität leidet, empfinden dies subjektiv lediglich 6 Prozent so, alle anderen fühlen sich (relativ) gesund.29 Auch psychische Störungen sind häufig ein Problem im Alter, so leiden „ca. 25% der über 65-Jährigen Bevölkerung [an] psychischen Störungen bzw. Erkrankungen im weitesten Sinne.“30 Diese psychischen Störungen sind meistens Depressionen oder Demenzerscheinungen.

4.4. Soziale Beziehungen Der Ausstieg aus dem Erwerbsleben ist für die meisten älteren Menschen ein tiefer Einschnitt. Zeit, die vorher für die Arbeit aufgewendet wurde, steht nun zur freien Verfügung und bedarf einer Neugestaltung des individuellen Alltags. „Für 90% aller Befragten ab 60 Jahren sind (2005) die sozialen Beziehungen, die zwischenmenschlichen Beziehungen in ihrem Leben sehr wichtig (51 %) bzw. wichtig (39 %).“31 Die wichtigste soziale Beziehung, die in diesem Zusammenhang zu nennen ist, ist die Beziehung zur eigenen Familie. „Der Besuch in der Familie und die Hilfe und Unterstützung für und durch die Familie […]“32 nehmen einen sehr großen Stellenwert ein. Aufgrund einer häufig vorhandenen räumlichen Trennung der älteren Menschen von ihren Kindern und Enkelkindern, zeigt sich ein Trend zur Nutzung moderner Kommunikationsmittel, wie dem Telefon oder dem Computer. In etwa 75 Prozent der 60- und über 60-Jährigen telefonieren oft bis sehr oft mit ihren Kindern.33 Neben der reinen Kommunikation mit der eigenen Familie stellt auch die Enkelkindbetreuung eine zentrale Tätigkeit im Leben der älteren Menschen dar. Die Enkelkindbetreuung durch die Großeltern bietet viele Vorteile. Sie stärkt die sozialen Bindungen innerhalb der Familie. Sie entlastet die Eltern der Kinder und sie stellt die älteren Menschen vor eine schöne und sinnvolle Aufgabe. Der Stellenwert von Freundschaften in Bezug auf soziale Beziehungen nimmt mit zunehmendem Alter ab. Diese Tatsache ist vor allem darin begründet, dass mit zunehmendem Alter viele Freunde ableben. Weitere soziale Beziehungen ergeben sich oftmals durch ehrenamtliches

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Vgl. Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2003), S. 111ff Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens (2008), S. 207 Gunnar Winkler (2006), S. 374 Gunnar Winkler (2006), S. 372 Vgl. Gunnar Winkler (2006), S. 374

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Engagement oder die Teilnahme an Bildungsangeboten (wie z.B. Universitäts-Kursen für Senioren). 5. SCHLUSSBETRACHTUNG Zunächst muss in Bezug auf die Lebensphase Alter festgehalten werden, dass sich die älteren Menschen untereinander stark unterscheiden, was eine klare Definition des Begriffs Alter sehr schwierig macht. Bezugnehmend auf den demographischen Wandel in Deutschland ist die Veränderung innerhalb der Altersstruktur dargestellt worden. In diesem Zusammenhang wurden die Phänomene Hochaltrigkeit, Feminisierung und Singularisierung besonders herauskristallisiert. Es wurde festgestellt, dass die Lebenserwartungen der Menschen in Deutschland stetig steigt, was zu Hochaltrigkeit führt und das im Hinblick auf das Verhältnis der beiden Geschlechter zueinander, der (relative) prozentuale Anteil der Frauen gegenüber den Männern steigt, da diese eine höhere Lebenserwartung haben. Auf die gesamte Bevölkerung in Deutschland bezogen, ist ein enormer prozentualer Anstieg älterer Menschen, bei einer zeitgleichen Abnahme jüngerer Menschen und relativ gesehen schwächeren Geburtenjahrgängen zu beobachten. Die Lebensphase Alter wurde zunächst detailliert in Bezug auf die Einkommens- und Vermögenssituation der älteren Menschen betrachtet. Hierbei stellte sich heraus, dass ältere Menschen in Deutschland nur unwesentlich weniger Einkommen während ihrer Rente beziehen, als der gesamtdeutsche Durchschnittsverdiener. Die Vermögenssituation älterer Menschen in Deutschland ist als sehr gut zu bezeichnen, da diese Bevölkerungsgruppe das mit Abstand größte Geldvermögen und den größten Immobilienbesitz für sich beansprucht. Bei der Betrachung der Wohnsituation wurde festgestellt, dass die meisten älteren Menschen so lange wie möglich in ihrer eigenen Wohnung leben und leben bleiben wollen. Nur ein Bruchteil der älteren Bevölkerung greift auf Wohnformen wie das betreute Wohnen oder Pflegeheim (freiwillig) zurück. Zur gesundheitlichen Lage ist zu sagen, dass sich diese binnen der letzten Jahrzente verbessert hat, was sich auch in der steigenden Lebenserwartung widerspiegelt. Es zeigt sich aber auch deutlich ein Wandel des Krankheitsbildes von akuten zu chronischen Krankheiten und zur Multimorbidität, sowie eine große Diskrepanz zwischen subjektivem und objektivem Gesundheitsempfinden. Anschließend wurde bei der Betrachtung der sozialen Beziehungen älterer Menschen in Deutschland besonders die Bedeutung der Familie sowie des sozialen und gesellschaftlichen Umfeldes dargestellt. ___________________________________________________________________________ 10

6. LITERATURVERZEICHNIS Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens: Lebensphase Alter. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Alternsforschung. 2., überarbeitete Auflage. Weinheim und München 2003, S. 22; 23; 38; 107; 111 ff. Getrud M. Backes / Wolfgang Clemens: Lebensphase Alter. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Alternsforschung. 3., überarbeitete Auflage. Weinheim und München 2008, S. 22; 80; 105-107; 197-207 Susanne Becker / Ludgeer Veelken / Klaus Peter Wallraven: Handbuch Altenbildung. Theorien und Konzepte für Gegenwart und Zukunft. Wiesbaden 2000, S. 242 ff. Bernd Meier / Christoph Schröder: Altern in der modernen Gesellschaft. Leistungspotenziale und Sozialprofile der Generation 50-Plus. Köln 2007, S. 114-120; 140-141 Martin Kohli / Harald Künemund: Die zweite Lebenshälfte. Gesellschaftliche Lage und Partizipation im Spiegel des Alters-Survey. 2., erweiterte Auflage. Wiesbaden 2005, S. 103ff. Frank Thieme: Alter(n) in der alternden Gesellschaft. Eine soziologische Einführung in die Wissenschaft vom Alter(n). Wiesbaden 2008, S. 258 ff. Gunnar Winkler: Die Region der „neuen“ Alten. Fakten und Positionen zur sozialen Situation älterer Brüger in den neuen Bundesländern 1990 bis 2005. Berlin 2006, S. 372-374 Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Demografischer Wandel in Deutschland, Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung im Bund und in den Ländern. Heft 1. Wiesbaden 2007, S. 6 Statistisches Bundesamt: 11. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, Annahmen und Ergebnisse. Wiesbaden 2006, S. 13, 35

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