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Tsimshian

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Submitted By lboffi
Words 3922
Pages 16
1. Einleitung:
„A nation is not conquered until the hearts of its women are on the ground.” While Native American women have taken a beating —literally and figuratively— since the European conquest of Native America, the women’s hearts are still beating.“ (Collins: p.2)

Mit dieser Arbeit soll das Problem der Verschlechterung des Frauenstatus von einer ethnologischen Sichtweise aus betrachtet werden, ich werde mich dabei auf zwei Aspekte konzentrieren: auf die Rekonstruktion und Interpretation der sozialen Rolle der Frauen in der damaligen Gesellschaft, und die Analyse der Auswirkungen der Kolonialisierung auf die Geschlechterverhältnisse bei den Tsimshian. Durch die Untersuchung der produktiven Rollen der Tsimshian-Frauen, wie ihren Zugang zum Haushalt und ihre Kontrolle darüber, sowie ihre zeremoniellen Rollen, die wesentlich für den Tauschhandel und für die Produktion waren, möchte ich aufzeigen, wie durch das Aufkommen des Pelzhandels im späten achtzehnten Jahrhundert und dessen zunehmende Expansion im frühen neunzehnten Jahrhundert die traditionellen produktiven Geschlechterrollen zerstört wurden. (Fiske 1991: pp. 509-511)
Um dieses Thema besser zu verstehen, habe ich meine Forschung in verschiedene Kapitel unterteilt. Das erste Kapitel beschreibt verschiedene Genderstudies und fokussiert sich auf Frauen in der Tsimshian Gesellschaft. Ich fasse einige feministische Forschungen zur Rolle der Frauen in der Entwicklung ihrer Gesellschaften in nativen Stämmen zusammen. Ein weiteres Kapitel ist eine kurze Einführung zur geographischen und politischen Situation der Tsimshian. So können wir uns am Kontext orientieren, in dem sich das Problem entwickelt hat. In einem nächsten Abschnitt werde ich kurz den so genannten „Potlatch“ und andere Rituale beschreiben. Diese Themen sind wichtig für ein vollständiges Verständnis der Traditionen. Ich vergleiche dann die Frauensituation in der Vergangenheit und die Veränderung des Status nach dem Kontakt mit Europäern, bis zur gegenwärtigen Situation der Frauen in der Tsimshian- Gesellschaft. Die Kenntnisse über die Tsimshian-Kultur erlaubt uns besser zu verstehen, warum sie ein wichtiges Beispiel für die politische Situation der nativen Frauen sind. Zum Schluss erkläre ich, warum dieses Thema für die ethnologische Forschung so eine grosse Bedeutung hat.
Das Beleuchten dieser verschiedenen Aspekte erlaubt mir eine Annäherung an Antworten zu meiner Hypothese über die Veränderung der Frauenrollen wegen der neuen Werte, die sich mit der europäischen Vision durchgesetzt haben. Dank diesen Reflexionen kann ich in meinen Schlussfolgerungen zeigen, wieso die gegenwärtige Debatte wichtig ist für die Definition der Identität der Tshimshian- Frauen.

2. Gender Forschungen
Forschungen über native Frauen konzentrieren sich heute in erster Linie auf ihre Rolle in traditionellen Gesellschaften und deren Einfluss auf die Veränderung, die diese Stämme erfahren haben, nachdem sie mit Europäern und Amerikanern in Kontakt gekommen waren. (Wright 1992: p. 99)
Die Analyse der Beziehung zwischen der wirtschaftlichen Rolle von Frauen und ihren sozialen Kompetenzen hat in der feministischen Anthropologie eine lebendige und informative Debatte provoziert. Eleanor Burke Leacocks, eine klassische, marxistische Autorin, verbindet ihre Position der Unterordnung von Frauen mit dem Anstieg der Ökonomisierung und des privaten Eigentums. Letztere minieren die gemeinsamen Aktivitäten, so dass Frauen für ihren Lebensunterhalt und aus Pflichterfüllung für ihre Ehemänner arbeiten müssen. Feministische Forschungen haben herausgefunden, dass Frauen, insbesondere diejenigen aus den Oberschichten in geschichteten Gesellschaften, eine erhebliche Macht innerhalb der lokalen Wirtschaft ausübten. Also hatten in der Vergangenheit die Frauen eine Hauptrolle in der Entwicklung der traditionellen Gesellschaften. Nach der Kolonisation gibt es verschiedene Veränderungen im politischen und ökonomischen System. Viele Feministinnen haben sich auf die Aspekte der Veränderung des Stammes wegen der Kontakte mit der westlichen Kultur konzentriert. In verschiedenen Forschungen über die Tsimshian hat man traditionelle Aktivitäten entdeckt, die Frauen innerhalb des ökonomischen Systems ausübten, welche ihnen erlaubten, eine gute Position innerhalb des politischen Systems zu erreichen. In der Tat spielten sie eine Rolle als Mediatorin oder als Zwischenhändlerin in ihrer eigenen Gesellschaft. Aber dieses Phänomen hat sich im achtzehnten Jahrhundert gebremst, so dass langsam die Frauen ihre Positionen im politischen System verloren haben. Deswegen haben viele Feministen-Ethnologinnen das Problem der Beziehung zwischen Frauen in dem ökonomischen System und ihre soziale Autorität erforscht. (Fiske 1991: pp. 509-511)
„ Economic Development and participation in the Euro- American market economy define a common experience among women those transcends times, place and cultures. Feminist and scholars of the Third Word have pointed to the degradations of women’s traditional economic and social power that accomplished Western modernisation. [...] Native American women suffered a comparable fate with the advent of the fur trade in Pacific Northwest. „ (Wright 1992: pp. 99- 100)
Ein wichtiges Element in dieser Veränderung spielte die Pelzbranche. Dieser Typ des ökonomischen Handels wurde von Europäern nach der Kolonisation eingeführt, gleichlaufend mit ihrer männlich zentrierten Vision in dem ökonomischen Markt, welcher verschiedene Gewerbe und Unternehmen im Bereich der Gewinnung, Verarbeitung und des Handels mit Pelzen umfasst. (Fiske 1991: pp. 521-522)

3. Tsimshian
Dieser Teil der Arbeit führt in die Kultur der Tsimshian ein. Dieses sind Native von Britisch Columbia und Alaska, und man kann den Namen in „Volk inmitten des Skeena Flusses“ übersetzen. Die ursprüngliche Heimat der Tsimshian liegt entlang der Flüsse Nass und Skeena der britisch-kolumbianischen Gruppen in Kanada, sowie an der Küste. Die Küste ist geprägt von zahlreichen Inseln, Buchten, Fjorden, Untiefen und verschiedenen Meeresströmungen. Die Inseln wurden dabei auch als Siedlungsplätze genutzt. Das Klima in der Zone ist kalt-gemässigt und gemässigt. Daher hat es in diesem Gebiet viele wild- und pflanzenreiche Zedernwälder. In Vergangenheit lebten die Nordwestküstenindianer vor allem von der Fischerei (Lachs und Heilbutt). Sie ernährten sich auch von der Jagd und vom Sammeln von Beeren, Nüssen, Pilzen, Wurzeln und Kräutern, welche als Ergänzung ihrer proteinreichen Grundnahrung diente. ( Hook 2005: pp. 3-7)
Die politischen Einheiten bestanden aus autonomen Dorfgemeinschaften von unterschiedlichen Grössen. Das besondere Merkmal der Nordwestküsten-Indianer war die hierarchische Gesellschaftsordnung. Die benachbarten Dörfer konnten Erzfeinde oder Alliierte sein. In der Tat gab es in jeder Lineage eine Adelsklasse, die Macht über die verfügbaren Ressourcen hatten, und so einen höheren Lebensstandard hatte. In der tieferen Klasse gab es die Sklaven, welche beispielweise bei Überfällen und Kriegen erbeutet wurden, oder die man als Schuldenerlass bekam. Frauen waren oft Mediatorinnen für den Austausch von Sklaven mit anderen Dörfern. Auch zwischen Frauen existierten Klassen in einem hierarchischen System, aber gab es keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der gleichen sozialen Klasse. (Fiske 1991: pp. 511-513)
Momentan leben sie hauptsächlich in Alaska auf Annette Island, in (New) Metlakatla, neben Siedlungen in Kanada. Heute existieren noch zirka 10.000 Repräsentanten. Die Tsimshian haben ein komplexes soziales System, bestehend aus Einheiten, Phratrie und Clans. Hier hängen die Menschen vom Meer und den Flüssen für ihre Nahrung und ihre Reisen ab. Ursprünglich war der Abstieg matrilinear, dementsprechend wurde er durch die weibliche Linie überliefert, und basierte auf einem Clan-System, wo jeder Tsimshian sich als Angehöriger einer der vier Phratrien erkannte. Die Erbfolge wurde durch die mütterliche Seite bestimmt und jeder Tsimshian heiratete jemanden (historisch war er ein Cousin) aus einer anderen Phratrie. Hereditäre Häuptlings-Titel wurden von beiden, Männern und Frauen, für zeremonielle Zwecke erhalten. Diese Rituale werde ich im nächsten Kapitel vertiefen. (Halphin 1990: pp. 274- 277)

4. Der Tsimshian-Potlatch, Rituale und andere soziale vergängliche Aktivitäten der Frauen:
Ein so genannter Potlatch ist ein Fest der amerikanischen Indianer der nordwestlichen Pazifikküste. An diesem Fest werden in ritueller Weise Geschenke verteilt oder ausgetauscht. Je wertvoller die gereichten Gaben ausfallen, desto bedeutender gilt die Position und Abstammungslinie dessen, der die Geschenke vergeben hatte. Der Tsimshian- Potlach ist ein wichtiges Element in meiner Arbeit wegen der Rolle, die die Frauen in diesem Ritual spielen. Im Folgenden sehen wir eine kurze Beschreibung des Potlatch, und anschliessend, wie die Tsimshian dieses Ritual sehen. Auch werde ich noch vertiefen, welches genau die Rolle der Frauen war. (Seguin 1993 : pp. 110- 113)
In der Vergangenheit spielten die Frauen eine Schlüsselrolle für den Lebensunterhalt und für die Produktion von Reichtum, für die Übertragung und den Erhalt der immateriellen Wertsachen und Privilegien, für die soziale Mobilität, für das potlatching und für den Handel. Die Arbeit war so unterteilt: Die Männer waren zuständig für die Beschaffung von Lebensmitteln und die Frauen für die Lagerung von Lebensmitteln. Von besonderer Bedeutung waren die Frauen bei der Verarbeitung von Lebensmitteln, der Verwaltung von Lebensmittelgeschäften, und bei der Herstellung von Textilien. (Seguin 1993: pp.46-49)
Mehrere Frauen erreichten hochrangige Positionen auf dem Arbeitsmarkt. Sie hatten diese Möglichkeit, da sie verantwortlich waren für die Erstellung, Überwachung und Verwaltung von Lebensmittelgeschäften, sowie für die Beschaffung einiger Lebensmittel und Medikamente. ( Fiske 1991: pp. 520-521)
Also, wie gesagt, hatte die Tsimshian- Frau daher eine Hauptrolle sowohl als Arbeiterin als auch als Herstellerin. Während den Ritualen, zum Beispiel dem Potlatch, spielten die Frauen eine wichtige Rolle.
Der Potlatch war ein gesellschaftlicher Anlass, durch welchen ein Gast einen höheren Status oder Position in der Gesellschaft erreichen konnte. Der Potlatch wurde von Bürgerlichen abgehalten, vor allem lokale, während oft Gäste aus vielen Stämmen eingeladen wurden. Der Potlatch war auch der Schauplatz, bei dem das Eigentum an wirtschaftlichen und zeremoniellen geltenden Privilegien angezeigt wurde, und formal an die Erben übertragen wurde. (Halphin 1990: pp. 278- 279)
Der traditionellen Tsimshian yaok oder Potlatch hatte eine wichtige Bedeutung bei der Strukturierung sozialer und ökonomischer Beziehungen. Das yoak war eine zentrale Institution der Tsimshian und wird beschrieben als ein Verband zwischen einigen traditionellen Prämissen und symbolischen Beziehungen zwischen Lineage. Der Zweck das Potlatch war es, ein bedeutendes gesellschaftliches Ereignis anzukündigen. Zum Beispiel Geburt, Heirat oder Tod einer Person von hohem Rang, oder Erbschaft und Aufstieg zu einem Titel, und auch die Benennung eines neuen Häuptlings. Alle Mitglieder der Lineage veranstalteten einen Potlatch um Reichtum beizutragen, der von ihrem Anführer hergeben wurde. Die lokalen Tsimshian- matriclan, die die Funktion hatten, die Gruppe während dem Fest zu bewirten, hiessen waab . Oder besser ein „Haus“, dies war symbolisch eine Schachtel oder ein Behälter, die Lineages Mitglieder, die in diesem „Haus“ wohnten, bildeten das sogenannte waab. Während dieses Rituals ist eine der Hauptaktivitäten die Redistribution zwischen verschiedenen waab. Die Rolle der Frauen war oft die Organisation und Meditation durch den Moment der Redistribution. Das Potlatch war das Herz des politischen Wettbewerbs und beeinflusste die Art aller sozialen Beziehungen. Frauen konnten es anstreben und dadurch höhere soziale Positionen erreichen in der gleichen Weise wie Männer. (Seguin 1993 : pp. 110- 113)
Nicht nur in dem Potlatch sondern auch in anderen Ritualen spielten Frauen in dieser Gesellschaft eine sehr zentrale Rolle. Allerdings scheint es, dass sie den Austausch und Handel von verarbeiteten Lebensmitteln kontrollierten. Häufig wurden die Handarbeiten der Frauen, gewebte Matten, Decken u.s.w, durch Frauenhandelsnetzwerke weitergegeben. Außerhalb Subsistenzsaktivitäten wie der Produktion und der Herstellung, empfingen sie auch Waren als Zahlung für persönliche Gefälligkeiten und für besondere Ritual -Dienstleistungen, wie zum Beispiel Botaniker- und Schamanen- Dienstleistungen. Verständlicherweise führte die Frauen -Produktion und Umverteilung von beiden weiblichen und männlichen Eigenschaften zu einem Schutz mit anderen sozialen Vorrechten und sicherte ihnen damit eine Basis für ihre wirtschaftlichen Rechte. (Fiske 1991: pp. 518- 520)
Die nativen Tsimshian unterschieden nicht zwischen einem inländischen (privaten) und einem sozialen (öffentlichen) Reich. Dennoch ist es sinnvoll, die Machtverhältnisse zwischen Ehegatten und zwischen Senior und Junior separat zu betrachten, um den Frauen- Haushalt, die Entscheidungsfindung, die Kapazitäten und die Verbindung von diesen mit Lineage und tribalen Angelegenheiten zu identifizieren. Frauen arrangierten Ehen für ihre Kinder und Enkel, dieses verband Entscheidungsmacht und Fraueninteressen und grössere politische Manöver der Lineage miteinander. Zum Beispiel hatte eine Häuptlingssenior -Frau Autorität über ihres Mannes Erbesfrau, über andere Junior-Frauen und über die Sklaven. Persönliche Fraueneigentümer wurden weder von ihrem Ehemann noch ihrem Bruder kontrolliert, so hatten sie betrieblichen Besitz an einem kritischen Teil der Produktionsmittel. (Fiske 1991: pp. 516- 518)
Kurz gesagt, die häusliche Autonomie der Frauen wird durch ihre Kontrolle über die Sklavenarbeit und ihre sexuelle Unabhängigkeit gegeben. Ihre Gesamtautorität und persönliche Unabhängigkeit wird zweifellos durch die häufige Abwesenheit der Männer bei längeren Missionen erklärt. (Fiske 1991: pp. 520- 521)

5. Veränderung wegen der Zusammenkunft mit der westlichen Welt.
Die Subsistenz der Tsimshian beruhte auf der Fischerei und der Jagd. In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde diese Ökonomie für domestizierende Nutzungen und als Handelsware auf dem Markt benützt. Mit dem Anstieg der Globalisierung haben diese Aktivitäten ihre lokale Wichtigkeit verloren, und die Tsimshian müssten sich mehr um den Eintritt in die globalen Märkte konzentrieren. (Halphin 1990: pp. 281- 282)
Aber diese Veränderung hat schon früher angefangen. Der Kontakt mit der westlichen Welt hat verschiedenen Konsequenzen gebracht, in anderen Worten, die westliche Welt hat eine neue Ökonomie eingeführt, wie zum Beispiel die Pelzbranche, die verschiedene Veränderungen in die soziale Organisation der Tsimshian gebracht hat. Hier sind die vier wichtigsten Änderungen: Die erste ist die Schaffung von einem neuen kaufmännischen Leiter, die zweite ist die Konzentration von Reichtum in seinen Händen, die dritte ist die Konsolidierung der Macht der Führer, und die letzte ist die Verwendung des europäischen Handels als Faktor in intertribaler Politik. (McDonlad 1993 : pp. 42- 46)
Das heisst, die Kolonisation führte nicht nur ein westlich basiertes ökonomisches und politisches System ein, sondern auch neue soziale und moralische Werte.
Wir werden jetzt zuerst die ökonomischen Änderungen anschauen, und als nächstes die soziale Innovation vertiefen.

5.1 ökonomische Änderungen:
Anthropologen neigen dazu, das neunzehnte Jahrhundert als ein Jahrhundert der Zerstörung der traditionellen Wirtschaft des Jagens und Sammelns für die Tsimshian zu sehen. Aber mit der Zeit hat man entdeckt, dass es andere Bilder der Tsimshian gibt. In der Tat waren sie schon seit dem frühesten Kontakt mit der westlichen Welt eng verbunden mit der kommerziellen Entwicklung der Nordwest-Region von British Columbia, sowohl als Händler als auch als Arbeiter. Neue Forschungen haben entdeckt, dass die Tsimshian Teil der modernen wirtschaftlichen Entwicklung waren, die im neunzehnten Jahrhundert begann und die die Rekonstruktion der traditionellen Tsimshian- Gesellschaft veränderte.(McDonald 1993: pp. 41-42)
Wie schon früher gesagt, gründete sich die Tsimshian- Wirtschaft auf die Fischerei, die Jagd und die Produktion für den inländischen Handel. Mit der Ankunft der europäischen Handelsschiffe nach Kapitän Cooks Reise im Jahre 1778 und der Gründung von Fort Simpson im Jahr 1832, erweiterten die Tsimshian-Häuptlinge schnell ihren Handel. So veränderte die Ankunft der Companies bald diese Umstände. In ihren Bemühungen, ihre Gewinne zu maximieren, fingen sie an, gegen einander zu kämpfen, und legten somit eine starke Konkurrenz fest. Sie entwickelten auch eine industrielle Disziplin und staatliche Vorschriften, als Konsequenz verstärkten sie die Position der Companies. Daher schwächten alle diese Bewegungen die Tsimshians-Position im Fischerei-Handel. Im neuen Jahrhundert wurde nur eine Hälfte der Lizenz der Fischgründe auf den Skeena- und Nass- Flüssen durch die Indianer erarbeitet. (McDonald 1993: p. 43)
Nun, da wir die ökonomischen Veränderungen in der Wirtschaft der Tsimshian kennen, können wir uns auf die Verschlechterung der Position der Frauen im ökonomischen Umfeld konzentrieren.
Das Aufkommen der Pelzbranche im späten achtzehnten Jahrhundert und dessen Aufstieg im frühen neunzehnten Jahrhundert unterbrachen die traditionellen Geschlechterrollen in der Produktion. Die Pelzbranche verbesserte die Position der adlig geborenen Männer und es benachteiligte die Position ihrer weiblichen Partnerinnen. Als Adlige gewannen sie einen wirtschaftlichen Vorteil, der die neuen Vorstellungen von der männlichen Steuerungsfunktion über die Lineage- Ressourcen und die neuen Ideen der männlichen Autorität und Führung stabilisierte. Dieser Prozess führte zu neuen politischen und ökonomischen Werten. Der erste Effekt der Pelzbranche war die Veränderung des Status quo zugunsten des männlichen Vermögens-Aufbau und der männliche Aufwertung durch potlatching. Mit einem Mann- zu- Mann Handel, der florierte, verloren die Frauen zweifellos ein entscheidendes Mittel der direkten Steuerung dieser Eigenschaft. Mit diesen neuen Werten wurden die Frauen in ihre häusliche Arbeiten isoliert und die Männer in alle anderen Arbeiten, aus diesem Grund verloren die Frauen ihre ganze Macht und ihre Rechte. Die Frauen hatten den Zugang und die Kontrolle über den Haushalt und den Lineage Besitz und sie spielten auch eine Hauptrolle in Ritualen von Austausch und Produktion. So spielten die Frauen, die vorher gewohnt waren, die Kontrolle über die Ressourcen und den Besitz zu haben, jetzt keine relevante Rolle mehr in politischen und ökonomischen Prozessen. Das bedeutete, dass Frauen aus ökonomischen Aktivitäten verbannt wurden. Deswegen verloren sie ihre Selbständigkeit und ihr Status wurde unstabil. (Collins: pp. 5-8)
Tsimshian-Frauen dominierten den Verpackungs- Prozess der ethnisch getrennten Pflanzen, diese wurden als von unschätzbarem Wert betrachtet. Weil die Konservenfabriken dreckig und elend waren, und sie schlecht bezahlten, fanden es die Chefs schwierig, ausreichende Arbeitskräfte zu erhalten. Strategien, um diese Probleme des Arbeitsmarktes zu überwinden, waren zum Beispiel die Verringerung der Zahl von puller Frauen in den Booten, man stellte einige Fischer ein, um sicherzustellen, dass ihre Frauen in der Konservenfabrik arbeiten würden, und man ortete Dörfer, wo ein weibliches Arbeitsangebot verfügbar war. Die fehlenden Tsimshian-Frauen in der Konservenfabrik waren störender für die Wirtschaft als die Beteiligung der europäischen Fischer. Frauen arbeiteten in der Konservenfabrik in einer Situation, die auf jeden Fall schlechter war als die Fabrikarbeit, zudem konnten sie weniger die traditionellen Aufgaben mit ihrem neuen Arbeitsalltag kombinieren. Die Frauen mussten ihre Hausarbeit auf den Abend verschieben. (McDonald 1993: p. 46-47)
Die unterschiedliche Beteiligung von Männern und Frauen in der Fischerei gibt eine Ahnung davon. Erstens, weil die Frauen in der Konservenfabrik als Untergebene arbeiteten, verloren sie als Konsequenz einen wesentlichen Teil ihres produktiven Tages. Zweitens, hatten die Fischer mehr Kontrolle über ihre Produktion, weil sie den Antrieb und das Produkt besassen. (McDonald 1993: p. 48)
So sind die wichtigsten Ergebnisse dieser Situation die folgenden: 1. Ein wesentlicher Teil des produktiven Tages einer Frau wurde von der Industrie übernommen. 2. Die funktionale Beziehung zwischen der Frauen- und Männerarbeit wurde beschädigt.
(McDonald 1993: p. 48) 5.2 soziale Änderungen (das importierte Ideal von Frauen):
Die ersten Forschungsreisenden hatten den hohen Status der Tsimshian- Frauen beschrieben. Im Jahr 1792 machte Kapitän George Vancouver ein Tauschgeschäft mit einer kleinen Feier, die von einer Frau angeführt wurde, und er beobachtete, dass die hochrangigen reisenden Frauen mit einer Feierkleidung für Feindseligkeiten gekleidet waren. Nathaniel Portlock beobachtete, dass Frauen mit Liebe, Zärtlichkeit und Respekt für ihre Handelsfertigkeiten von den Männern behandelt wurden. Ein Jahrhundert später sagte Niblack, dass „die Rechte der Frauen respektiert werden und die Begriffe der Gleichheit, auf denen die Männer und Frauen leben, stimmungsvoll für die meisten Besucher dieser Region sind. Er merkte die wichtige Rolle, die die Frauen im politischen und industriellen System innehatten, und er beschreibt auch die völlige Geschlechtsgleichheit in allen Gebieten des täglichen Lebens. Zum Beispiel „respect shown for the opinion of their females," and on "the independent position [women] occupy in the social organization of the tribe.“ William Duncan berichtet über Frauen als der wichtigsten Autorität in Gesetzesfragen und beschreibt ihre Rolle als "Häuptling des Gemeinderats." (Fiske 1991: pp. 513- 514)
Eine Änderung im Lebensstil der Küste der Tsimshian gab es, als ein Prediger der Church Missionary Society, William Duncan, 1857 nach Fort Simpson kam. Er nahm es als seine persönliche Mission, die "Wilden" zu retten, und er hatte dabei eine tiefgreifende Wirkung auf die Zukunft der Nativen. Während die Hudson Bay Company die Küste dominierte, ging der Lebensstil weiter in einer traditionellen Weise, ähnlich wie in der Vergangenheit. Aber unter Duncan‘s Einfluss wurden die Nativen in eine völlig neue Art des Lebens eingefangen. Die Stämme traten langsam Duncan während der 1860er und 1870er Jahre bei. Das Volk zeigte ein klares Gefühl der Mission in der Organisation von ihrer neuen Dörfern. Die neuen Werte waren Christentum, Industrie, Respekt für die Ausbildung, und der Wunsch nach einer geordneten Gesellschaft. So bauten sie Kirchen und führten christliche Ideale in ihre tägliche Realität ein. ( Seguin 1993: pp. 7-8)
Das soziale Milieu des Trinkens, der Gewalt und der scheinbaren sexuelle Freiheit wurde von Duncan als eine vernünftige Ursache gesehen, um eine totale Neuordnung der Tsimshians- Gesellschaft anzufangen. Zu Beginn der Mission begegnete er Frauen mit moralischem Tadel, zum Beispiel wegen ihrer sexuellen Gewohnheiten. Zum ersten Mal wurde das Frauenverhalten als sinnlos, beschämend und lasterhaft klassifiziert, und es wurde auch bestraft. Also in anderen Wörtern wurden Frauen kollektiv und individuell für ihr persönliches Verhalten beschämt, und sie mussten ein moralisches Urteil ausfechten, das sie von ihren männlichen Peers unterschied. Während Frauen diese Behandlung erlitten, verhielten sich die Männer weiterhin normal, sie erwarben sogar die Macht, ihre Frauen zu beurteilen. Der Missionars Kreuzzug gegen die normalen sozialen Praktiken gründete sich auf den rigiden viktorianischen Vorstellungen von weiblicher Unterordnung. Dies führte Duncan dazu, sich den renommiertesten männlichen Häuptlingen anzunähern, und er erwählte sich selber als Person mit Autorität über die Frauen, ihre Familien und ihre Stämme. Der männliche Häuptling, der schon eine besondere Behandlung von den Händlern genoss, fand sich sehr exaltiert von Duncan’s Vorstellung von ihrem Prestige und ihrer Autorität. Duncan spielte um ihren Status, während er um seinen spielte, in einer gegenseitigen Bejahung der "Schlechtigkeit" und "Schande" von Frauen. Die Aburteilung durch die Häuptlinge erschuf neue Schwierigkeiten im Leben der Frauen. In der Tat beeinflusste das systematische Abwerten von Frauen, das Verlieren von ihrer Freiheit und Autorität, schwer ihre ökonomische Unabhängigkeit und ihre politische Gleichheit. Sie konnten nicht mehr zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitragen, und sie waren auch nicht mehr mögliche Kandidatinnen für hohe politische Positionen. (Fiske 1991: pp. 524- 526)

5 Fazit
Nach diesen Informationen können wir jetzt die Auswirkungen analysieren, die die Kolonisation am Frauenstatus verursachte. Zuerst haben wir gesehen, dass früher die Tsimshian- Frauen die gleiche Entscheidungsmacht und Möglichkeiten innerhalb der Gesellschaft wie die Männer hatten. Zudem hatten sie die Kontrolle über die Ressourcen und den Austausch der Güter in gleicher Weise wie die Männer. Die weibliche Autonomie erlaubte eine totale Geschlechtsgleichheit innerhalb der sozialen Organisationen. Aber das Aufkommen des Pelzhandels, oder besser die europäische Kontrolle über die Ökonomie, verstärkte die Rolle von den Männern und als Konsequenz davon besassen die Frauen nicht mehr eine wirtschaftliche Unabhängigkeit. Ausserdem haben wir gesehen, dass europäische Forscher die kulturellen Werte der Tsimshian nicht völlig verstanden hatten. So hatten sie ihre eigenen besonderen Werte eingeführt. Das heisst, sie widerspiegelten die Unterordnung von europäischen Frauen in dieser geschlechtsgleichgewichtigen Gesellschaft der Tsimshian. Diese neue Situation hat sich auch mit der Hilfe von Tsimshian- Männern ergeben, die dieses neue Ideal von natürlicher Überlegenheit gegen Frauen genossen.
So ist die neue Frauenrealität der ökonomischen Abhängigkeit von Männern keine soziale Freiheit, sondern eine Angleichung an europäische Regeln, die auf einer göttlichen Rangfolge beruht, wo Frauen unter Männern in diesem hierarchischen sozialen System stehen.
Nach meiner Meinung sind diesen Forschungen auch heutzutage sehr wichtig. In der Tat versteht man besser, dass die heutige Situation der männlichen Dominanz nicht natürlich gewachsen ist, sondern eine Auferlegung des christlichen Denkens darstellt.
Diese Forschungen sind auch wichtig für die Ureinwohner- Identität, weil diese Situation der Frauen die Krise der Tsimshian- Ritualen und -Traditionen widerspiegelt. Man versteht, dass sie ihre traditionellen Werte verloren haben, und es ist heute schwierig, Stämme zu finden, die sich in ihrer aktuellen Identität auf die traditionelle soziale Ordnung stützen, vielmehr leiten sie ihre heutige Identität ab als eine Mischung aus europäischen Werten und überlebenden Traditionen.

Literatur:
Collins, Julie. "The Status of Native American Women: A Study of the Lakota Sioux."
Fiske, Jo-Anne (1991): Colonization and the Decline of Women's Status: The Tsimshian Case. Vol. 17, No. 3, Feminist Studies, Inc. pp. 509-535.
Halpin, Marjorie M. and Seguin, Margaret (1990): Tsimshian Peoples: Southern Tsimshian, Coast Tsimshian, Nishga, and Gitksan. Handbook of North American Indians 7, pp. 267-284.
Hook, Christa and Van Aderkas, Elizabeth (2005): American Indians of the Pacific North West. Edition 418, Men-at-arms series, Osprey Publishing, Oxford.
McDonald, James A.: “Images of the Nineteenth – Century Economy of the Tsimshian”. In Seguin, Margaret, (1993): The Tsimshian: Images of the Past, Views for the Present. UBC Press, Vancouver, pp. 40-54.
Seguin, Margaret, (1993): The Tsimshian: Images of the Past, Views for the Present. UBC Press, Vancouver.
Wright, Mary C. :“Economic development and native American women in the early nineteenth Century” in Nicholas Roger L.(1992): The American Indian: Past and Present, VNR AG, pp. 99 -106.

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...Edited by Kristen Walker Painemilla, Anthony B. Rylands, Alisa Woofter and Cassie Hughes Edited by Kristen Walker Painemilla, Anthony B. Rylands, Alisa Woofter and Cassie Hughes Conservation International 2011 Crystal Drive, Suite 500 Arlington, VA 22202 USA Tel: +1 703-341-2400 www.conservation.org Editors : Kristen Walker Painemilla, Anthony B. Rylands, Alisa Woofter and Cassie Hughes Cover design  Paula K. Rylands, Conservation International : Layout: Kim Meek, Washington, DC Maps [except where noted otherwise]  Kellee Koenig, Conservation International : Conservation International is a private, non-profit organization exempt from federal income tax under section 501 c (3) of the Internal Revenue Code. ISBN 978-1-934151-39-6 © 2010 by Conservation International All rights reserved. The designations of geographical entities in this publication, and the presentation of the material, do not imply the expression of any opinion whatsoever on the part of Conservation International or its supporting organizations concerning the legal status of any country, territory, or area, or of its authorities, or concerning the delimitation of its frontiers or boundaries. Any opinions expressed in this publication are those of the writers, and do not necessarily reflect those of Conservation International (CI). Suggested citation: Walker Painemilla, K., Rylands, A. B., Woofter, A. and Hughes, C. (eds.). 2010. Indigenous Peoples and Conservation: From  Rights to Resource Management. Conservation...

Words: 170022 - Pages: 681

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Test2

...62118 0/nm 1/n1 2/nm 3/nm 4/nm 5/nm 6/nm 7/nm 8/nm 9/nm 1990s 0th/pt 1st/p 1th/tc 2nd/p 2th/tc 3rd/p 3th/tc 4th/pt 5th/pt 6th/pt 7th/pt 8th/pt 9th/pt 0s/pt a A AA AAA Aachen/M aardvark/SM Aaren/M Aarhus/M Aarika/M Aaron/M AB aback abacus/SM abaft Abagael/M Abagail/M abalone/SM abandoner/M abandon/LGDRS abandonment/SM abase/LGDSR abasement/S abaser/M abashed/UY abashment/MS abash/SDLG abate/DSRLG abated/U abatement/MS abater/M abattoir/SM Abba/M Abbe/M abbé/S abbess/SM Abbey/M abbey/MS Abbie/M Abbi/M Abbot/M abbot/MS Abbott/M abbr abbrev abbreviated/UA abbreviates/A abbreviate/XDSNG abbreviating/A abbreviation/M Abbye/M Abby/M ABC/M Abdel/M abdicate/NGDSX abdication/M abdomen/SM abdominal/YS abduct/DGS abduction/SM abductor/SM Abdul/M ab/DY abeam Abelard/M Abel/M Abelson/M Abe/M Aberdeen/M Abernathy/M aberrant/YS aberrational aberration/SM abet/S abetted abetting abettor/SM Abeu/M abeyance/MS abeyant Abey/M abhorred abhorrence/MS abhorrent/Y abhorrer/M abhorring abhor/S abidance/MS abide/JGSR abider/M abiding/Y Abidjan/M Abie/M Abigael/M Abigail/M Abigale/M Abilene/M ability/IMES abjection/MS abjectness/SM abject/SGPDY abjuration/SM abjuratory abjurer/M abjure/ZGSRD ablate/VGNSDX ablation/M ablative/SY ablaze abler/E ables/E ablest able/U abloom ablution/MS Ab/M ABM/S abnegate/NGSDX abnegation/M Abner/M abnormality/SM abnormal/SY aboard ...

Words: 113589 - Pages: 455