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Pressespiegel
Gesellschaftlicher Kontext wirtschaftlichen Handelns – Unternehmenserfolg durch Stakeholder Management
Gabriel Kanatschnig 0651357

Wintersemester 2008/2009

Inhaltsverzeichnis

1 Post schließt 300 Filialen ...................................................................................................................... 1 2 Autobauer verschweigen Anlegern Geschäftsrisiken........................................................................... 2 3 Schlager gegen die Schweigespirale ..................................................................................................... 3 4 Medienkonzentration in Österreich ..................................................................................................... 4 5 Das besondere Verhältnis der OMV zur Politik .................................................................................... 6 6 Raiffeisen bleibt Vöest treu – Ausstieg ausgeschlossen....................................................................... 7 7 Facebook-Gründer kapituliert nach Protesten..................................................................................... 8 8 Coca Cola kauft sich in Venedig ein .................................................................................................... 10 9 Microsoft „Bester Arbeitgeber für Frauen“........................................................................................ 12 10 AUA-Debatte durch die Hintertür im Nationalrat ............................................................................ 13

Anhang .................................................................................................................................................. 14 A Artikel ............................................................................................................................................. 14 B Quellenverzeichnis ......................................................................................................................... 29

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Gesellschaftlicher Kontext wirtschaftlichen Handelns

WS 2008/2009

1 Post schließt 300 Filialen

Nachdem die österreichische Post bereits im letzten Jahr von negativen Schlagzeilen verfolgt wurde, ist nun wieder eine neue Diskussion ausgelöst worden. Für das Jahr 2009 wird erwartet, dass 300 von den 1200 Postämtern geschlossen werden müssen.

Dass solche Meldungen in der Politik – dem Staat gehören 51 Prozent der Post – wie auch in der Öffentlichkeit nicht für Freudensprünge sorgen, sollte klar sein. Postchef Anton Wais versucht zwar die Schließungen aufgrund der Gesichtspunkte des Aktiengesetzes zu verteidigen, die Art und Weise wie diese Pläne publik wurden, muss jedoch auf jeden Fall in Frage gestellt werden.

Der Bericht aus dem Infrastrukturministerium hat innerhalb kürzester Zeit den Weg in die Medien gefunden und nun ist es unvermeidlich, dass jegliche Diskussionen über den Weg der Öffentlichkeit geführt werden. Ein weiteres Indiz für schlechtes Stakeholder-Management ist die Schnelligkeit der Reaktionen von an den Machenschaften der Post beteiligten Personen und Organisationen. So hat die Post-Gewerkschaft innerhalb von nur wenigen Stunden für den Fall weiterer Schließungen bereits Streiks angekündigt.

Diese, wie auch andere Reaktionen von Politikern unterschiedlicher Parteien – es wird bereits schwere Kritik an die verantwortlichen Manager geübt – implizieren, dass die Kommunikation der Post mit ihren Stakeholdern unzureichend und mit zu wenig Voraussicht ausgefallen sein muss. Vor allem ist es der Post nicht gelungen die schon länger erhitzten Gemüter zu beruhigen und es darf bezweifelt werden, dass ihr dies nach den erneuten negativen Schlagzeilen gelingen wird.

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2 Autobauer verschweigen Anlegern Geschäftsrisiken

Als hätte die Automobilbranche nicht schon genug Probleme, wird nun auch ein Bericht einer Untersuchung der Umweltorganisation Germanwatch publik. Darin wird europäischen Automobilkonzernen vorgeworfen wesentliche Angaben über Geschäftsrisiken ihren Anlegern zu verschweigen. Darüber hinaus seien die Lageberichte der Konzerne nicht auf der Höhe der Anforderungen an die Transparenzpflicht.

Weiters scheinen die Unternehmen nicht in ernst zu nehmende, nachhaltige Konzepte den Klimawandel betreffend interessiert zu sein. Kristin Gerber, Referentin für Klima und Finanzmarkt bei Germanwatch, sieht hier vor allem große Zukunftschancen und im Hinblick auf diese große Versäumnisse der Konzerne hinsichtlich zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit.

All diese Punkte können grundsätzlich gut mit dem Konzept der Corporate Social Responsibility, kurz CSR, zusammengefasst werden. Dieses steht für verantwortliches, unternehmerisches Handeln in der Geschäftstätigkeit, im Bereich der Umwelt und dem Austausch mit allen relevanten Stakeholdern. In Europa hat sich, im Gegensatz zu den USA, das Konzept der CSR erst in der jüngeren Vergangenheit richtig verbreitet, in der Automobilbranche scheint dieses jedoch noch ein Fremdwort zu sein.

So lassen hier das Handeln und Verhalten der Automobilkonzerne auf das Fehlen eben dieser Gesichtspunkte des CSR schließen. Es werden weder nachhaltige Nachforschungen und Initiativen in Punkto alternativer Energiegewinnung und zukünftiger Wettbewerbschancen angestrengt, noch werden die Wünsche bzw. Ansprüche von Stakeholdern befriedigt. Für die Anleger der Unternehmen lässt sich nur hoffen, dass diese so bald wie möglich eine gewisse Eigenverantwortung wahrnehmen.
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3 Schlager gegen die Schweigespirale

In dem Artikel „Schlager gegen die Schweigespirale“ vom 21. März 2000 – veröffentlicht von der Tageszeitung Die Welt – handelt es sich um ein Interview mit dem Geschäftsführer von Goldstart-TV, Gottfried Zmeck. Darin nimmt er Stellung zum Programmstart seines Schlagerkanals GoldStar TV, mit dessen Hilfe er die Imageprobleme dieser Musikrichtung bekämpfen möchte. Wie schon der Titel des Artikels andeutet, bezieht sich Herr Zmeck unter anderem auf die so genannte „Schweigespirale“.

Die Theorie der Schweigespirale – entworfen von Elisabeth Noelle-Neumann – behandelt die Wirkungen der Massenmedien auf die öffentliche Meinung. Als grundlegende Basis der Theorie wird die Furcht des Menschen vor sozialer Isolation genannt. So fällt es einem Menschen, der sich in seiner eigenen Meinung gestärkt fühlt, leichter diese auch öffentlich kundzutun. Meinungen, die jedoch nur von Minderheiten vertreten werden, neigen aber dazu verschwiegen zu werden.

Im Fall der Schlagermusik sieht Gottfried Zmeck das Problem in der fehlenden Identifikation der Schlagerfans mit dieser. Da dieses Genre grundsätzlich sehr populär ist, wollte man nun, im Kontrast zu den eher für Jugendliche geeigneten Musiksendern MTV und Viva, ein Programm anbieten, das sich ausschließlich dem Schlager widmet. Mit dieser Maßnahme wollte man nun der Zielgruppe ein adäquates „Zuhause“ geben und in weiterer Folge den Konsumenten die Angst vor dem öffentlichen Bekenntnis zum Schlager nehmen.

Wie erste Reaktionen bestätigen, konnte man mit diesem Angebot die angesprochenen Ziele weitestgehend erfüllen und vor allem bereits interessante Erkenntnisse im Bezug auf die Zielgruppe gewinnen.

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4 Medienkonzentration in Österreich

Dr. Ilse Brandner-Radinger, Generalsekretärin des Presseclub Concordia und Mitglied im Publikumsrat des ORF, beschreibt in diesem Artikel das außerordentliche Problem der Medienkonzentration in Österreich.

Im Zuge der bereits im vorherigen Artikel angesprochenen Theorie der Schweigespirale wird auch die Position der Massenmedien in der Frage der Entstehung von öffentlicher Meinung erforscht. So konnte diesen aufgrund von Beobachtungen bei den deutschen Bundestagswahlen 1972 und 1976 ein nicht zu unterschätzendes Beeinflussungspotenzial zugesprochen werden.

Das Problem, das nun in diesem Bezug in Österreich herrscht, ist die außergewöhnlich hohe Medienkonzentration – am Printsektor sogar weltweit einzigartig – in diesem Land. Durch die marktbeherrschende Stellung einiger weniger Unternehmen in Österreich sieht Dr. Brandner-Radinger die Bildung von öffentlicher Meinung durch eine Meinungsvielfalt von Veröffentlichungen gefährdet.

Am Printmediensektor gibt es mit der Mediaprint und Styria praktisch nur zwei Unternehmen auf dem Markt und der ORF ist unangefochtener Marktführer in der Branche. Da nun aufgrund dieser Situation eine zu geringe Medienvielfalt herrscht, kann dies zu einem verzerrten und manipulierten Meinungsbild in der Gesellschaft führen. Die Verfasserin führt dieses Problem auf eine verfehlte Medienpolitik zurück. So wurden gesetzliche Regelungen oft zu spät und nicht rückwirkend erlassen und bestehendes Kartellrecht nicht konsequent genug umgesetzt.

Um diese Problematik zu verdeutlichen werden auch konkrete Zahlen genannt. Die „Kronen Zeitung“ und der „Kurier“ – beide zu Mediaprint gehörend – haben auf dem
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Zeitungssektor gemeinsam einen Marktanteil von 54 %, auf dem Magazinsektor ist die Mediaprint praktisch der einzige Arbeitgeber. Dass es in Ländern mit vergleichbaren Einwohnerzahlen auch anders geht beweist die Schweiz, ob es in Österreich in naher Zukunft eine positive Veränderung gibt ist jedoch zu bezweifeln.

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5 Das besondere Verhältnis der OMV zur Politik

Der bisherige Public-Affairs-Chef Ronald Pichler verlässt die OMV und mit Lorenz Birklbauer – Mitglied des Kabinetts von ÖVP-Finanzminister Wilhelm Molterer in der letzten Regierung – steht der Nachfolger bereit. Dieser ist aber nicht der Erste, der mit Politikvergangenheit Karriere beim Ölkonzern machen darf.

Zweifellos darf man in diesem Fall davon ausgehen, dass dieser Umstand eine nicht zu unterschätzende Rolle bei dieser Personalentscheidung eingenommen hat. Einerseits in zum Teil staatlichem Besitz, andererseits als großer internationaler Konzern ist ein gutes Verhältnis zur Politik unerlässlich. Zusätzlich profitiert man natürlich auch, wie von Seiten der OMV auch bekräftigt wird, von der Erfahrung im Bereich der Kommunikation und von den zahlreich geknüpften Kontakten eines Politikers.

Um jedoch dem Vorwurf einer gewissen Parteipräferenz entgegenzuwirken, hat die OMV in der jüngeren Vergangenheit nicht nur auf Dienste von Politikern einer Partei zurückgegriffen – man hat mit dem ehemaligen Sprecher von SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer, Sven Pusswald, auch jemanden mit roter Vergangenheit eingestellt - , sondern versuchte man auch den Eindruck von rein politisch motivierten Personalbestellungen zu vermeiden. Auf der einen Seite erklärte man 2006, in Kooperation mit anderen staatsnahen Betrieben, Politikerbesuche mit Wahlkampfhintergrund für unerwünscht und auf der anderen Seite wird dies auch in der Öffentlichkeitsarbeit besonders betont.

Dass es aber auch in die umgekehrte Richtung gehen kann, beweist die Karriere von Viktor Klima. Dieser arbeitete vor seinem Ministeramt bei der SPÖ als Finanzvorstand der OMV und der spätere Bundeskanzler stellt damit keinen Einzelfall dar. Nicht nur aufgrund dieses Beispiels könnte man meinen, dass neben der OMV auch die Politik von diesem besonderen Verhältnis profitieren kann.
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6 Raiffeisen bleibt Vöest treu – Ausstieg ausgeschlossen

Letztes Jahr ausgelöst, kann man bis zum heutigen Tag noch immer nicht die endgültigen Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise konkret abschätzen. Die negativen Schlagzeilen wollen nicht abreißen und das Vertrauen der Konsumenten, vor allem in den Bankensektor, nimmt stetig ab. Besonders in dieser Zeit ist man um positive Meldungen bemüht. So hat erst kürzlich die Raiffeisen Oberösterreich ihre Unterstützung als Aktionär der krisengeschüttelten Vöest unterstrichen. Aber dieser Treueschwur sorgt nicht nur für Aufatmen bei dem Stahlkonzern, er setzt auch wichtige Zeichen in Richtung der anderen Stakeholder der Raiffeisenbank.

In erster Linie kann sich natürlich die voestalpine über einen Partner freuen, der auch in schwierigen Zeiten zu einem hält. Doch nicht nur der Konzern an sich, sondern auch das Vertrauen der Mitarbeiter, wovon ein Großteil immer noch um seinen Job bangen muss, und deren Angehörige als bestehende und auch potentielle Kunden der Bank kann mit dieser Entscheidung (zurück-)gewonnen werden.

Aber auch die Politik – so ist die vöest einer der wichtigsten Arbeitgeber Oberösterreichs – ist über jede erdenkliche Hilfe zur Vermeidung von weiteren Arbeitslosen froh und wird diesen Umstand womöglich bei zukünftigen Anliegen der Raiffeisen Oberösterreich beachten.

Last, but not least setzt die Landesbank damit auch ein wichtiges Zeichen in Richtung der bestehenden wie auch zukünftigen Wirtschaftspartner. So wird diesen signalisiert, dass man mit der Raiffeisen einen Partner gewonnen hat bzw. gewinnen kann, der über das wirtschaftliche Verhältnis hinaus auch für Vertrauen und Kontinuität steht.

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7 Facebook-Gründer kapituliert nach Protesten

Wie schnell es gehen kann, dass sich Konsumenten zu Massen vereinigen und mittels Boykott und ähnlichen Protesten das Image einer Firma bzw. dessen Produktes ernsthaft gefährden können, musste erst kürzlich der Gründer der beliebten InternetPlattform Facebook, Mark Zuckerberg, erfahren.

Dass auch Stakeholder viel Macht auf ein Unternehmen ausüben können, wird von diesen oft unterschätzt bzw. im schlechtesten Fall sogar ignoriert. In der Theorie wird die Macht der Konsumenten als die wirtschaftliche Macht bezeichnet und Mark Zuckerberg hat eben diesen Fehler begangen und wurde somit „Opfer“ dieser Macht.

Aufgrund einer Bestimmung in den Nutzungsbedingungen der Internet-Plattform Facebook konnte der Gründer eine weitere höchst umstrittene Regelung einbauen, ohne jedoch die Öffentlichkeit davon in Kenntnis setzen zu müssen. Mittels dieser hätte Facebook unbegrenzten Zugriff auf die persönliche Daten, Fotos, Videos und allen weiteren Inhalten der User bekommen. Die weiteren Geschehnisse haben die Eigentümer der Online-Plattform aber kaum voraussehen können.

Als die User – Facebook beherbergt mittlerweile stolze 170 Millionen registrierte Benutzer – auf diese neue Nutzungsbedingung aufmerksam wurden, lösten diese eine ungeahnte Welle der Empörung aus. Als Konsequenz drohten Millionen von Kunden innerhalb kürzester Zeit mit der sofortigen Abmeldung und weiteren Boykotts und die Betreiber der Webseite sahen sich damit gezwungen auf die Forderungen einzugehen und löschten die geänderten Bestimmungen wieder. Um den erlittenen Imageschaden weiter zu begrenzen, will man die User nun an der Ausarbeitung neuer Regelungen beteiligen.

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Abschließend kann man mit großer Sicherheit sagen, dass der Gründer eine Lehre aus diesen Ereignissen gezogen haben dürfte und in Zukunft die Machtpotenziale der Konsumenten bei weiteren Vorgehensweisen berücksichtigen wird.

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8 Coca Cola kauft sich in Venedig ein

Der wohl weltweit bekannteste Getränkehersteller, Coca-Cola, sorgte Anfang dieses Jahres mit einer ungewöhnlichen Marketingmaßnahme wieder einmal für großes Aufsehen. Die italienische Stadt Venedig, bekannt für großen Touristenandrang, hat mit enormen Budgetproblemen zu kämpfen und konnte nun mit dem US-Konzern einen potenten „Sponsor“ finden.

So wird Coca-Cola in den kommenden fünf Jahren Getränke- und Snackautomaten in der gesamten Stadt aufstellen dürfen und lässt sich diese exklusive Abmachung 2,1 Millionen Euro kosten. Dass diese ungewöhnliche Marketingaktion nicht nur auf Gegenliebe stoßen würde, hat in den Überlegungen des Weltkonzerns mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls eine Rolle gespielt. So befürchten italienische Zeitungen wie die „La Stampa“ einen Verlust der Schönheit der weltbekannten Lagunenstadt. Aber auch die Gastronomen der Stadt sehen sich mit zukünftigen Umsatzeinbußen konfrontiert.

Aus Sicht des Konzepts des Stakeholder-Managements lässt es sich auf jeden Fall diskutieren, ob die Gegenleistung in Form eines „klassischen Sponsorings“ mittels reiner Geldüberweisung als die optimale Maßnahme gewählt worden ist. Betrachtet man vor allem die kritisierenden Stakeholder-Gruppen, also die bereits oben genannten Medien und Gastronomen, so wird einem deutlich, dass diese nicht von dieser Kooperation profitieren können. Es wäre sicherlich eine Überlegung wert gewesen, ob nicht nachhaltige Investitionen, wie etwa eine Mithilfe bei der Restaurierung wichtiger Sehenswürdigkeiten, aus Sicht der Zeitungen als begrüßenswert erachtet werden würden und somit der Widerstand dieser verringert werden könnte. Weiters sollte man nicht die Macht der Gastronomen unterschätzen. So könnten diese mithilfe weltweiter Solidaritätsaktionen anderer Unternehmen aus dieser Branche enormen Druck auf den Getränkehersteller ausüben.

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Abschließend kann man feststellen, ob nicht eine in dem Konzept des StakeholderManagements begrüßenswerte Suche nach Win-Win-Szenarien eine geeignetere Vorgehensweise von Coca-Cola gewesen sein könnte. Mit absoluter Sicherheit kann man jedoch festhalten, dass diese außergewöhnliche Marketingaktion in die Geschichtsbücher eingehen wird.

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9 Microsoft „Bester Arbeitgeber für Frauen“

Im Zuge des Stakeholder-Managements nimmt vor allem auch die StakeholderGruppe der eigenen Mitarbeiter eine wichtige Rolle ein. Dass ausgerechnet ein globales, dem Kapitalismus untergeordnetes Unternehmen sich dieser Anspruchsgruppe in diesem Ausmaß annimmt hätte man vermutlich so nicht erwarten können. Die Rede ist in diesem Fall von Microsoft Österreich.

Bei dem Wettbewerb „Österreichs Beste Arbeitgeber“, ausgerichtet vom Great Place to Work® Institut Österreich, wurde der Redmonder Konzern auf Platz vier der besten heimischen Arbeitgeber gereiht. Bei den Arbeitgebern für Frauen konnte man sich sogar zum wiederholten Male an die Spitze setzen.

Vor allem in der Frage der Chancengleichheit versucht der Softwarekonzern entscheidende Zeichen zu setzen. So ist es auch wenig verwunderlich, dass mit Petra Jenner eine Frau als neue Geschäftsführerin bei Microsoft Österreich bestellt wurde. Diese unterstrich auch die Ambitionen ihres Arbeitgebers hinsichtlich der Entwicklung und Förderung seiner Mitarbeiter.

Mit rund 72.000 Arbeitsplätzen macht der Windows-Hersteller mit ungefähr einem Drittel einen beträchtlichen Teil der Beschäftigung der IT-Branche in Österreich aus. Der Konzern versucht mittels einiger Maßnahmen wie Mentoring-Veranstaltungen und individuellen Coachings ein variables Weiterbildungsprogramm für seine Mitarbeiter anzubieten.

Somit positioniert sich Microsoft sicherlich als einer der Vorbilder in diesem Bereich und es lässt sich hoffen, dass sich in der Wirtschaft viele Nachahmer finden lassen werden.
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10 AUA-Debatte durch die Hintertür im Nationalrat

Wirtschaft und Politik. Das Eine ist aus dem Anderen nicht mehr wegzudenken, genauso ist es umgekehrt der Fall. Was jedoch alles schief laufen kann, wenn sich die Akteure der Politik zu viel in die wirtschaftlichen Belange eines Unternehmens einmischen, zeigt der Verlauf in der Frage der Rettung bzw. dem Verkauf der Austrian Airlines und im Speziellen dieser Zeitungsartikel.

Gelang es noch beim letztjährigen Wahlkampf die Krise der Fluglinie nicht zu einem politischen Thema werden zu lassen, um somit in Ruhe an einem Verkauf des konkursbedrohten Unternehmens arbeiten zu können, so ist es heute ein Ding der Unmöglichkeit, dass die politischen Diskussionen nicht Überhand zu diesem Thema nehmen.

Das vorwiegende Problem bei zu hoher politischer Einmischung liegt darin, dass der eigentliche Sachverhalt in den Hintergrund gerät und die Eigeninteressen der politischen Akteure und Parteien in den Vordergrund treten. Ab diesem Zeitpunkt – und das Desaster der AUA hat diesen Zeitpunkt schon längst überschritten – ist es kaum noch möglich in Ruhe und aufgrund rationaler Entscheidungen zu arbeiten.

In diesem Fall müssen sich vor allem aber auch die verantwortlichen Personen der Fluglinie den Vorwurf gefallen lassen, mit den Parteien schlecht interagiert zu haben und es verabsäumt zu haben die jetzige politische Verflechtung zu verhindern.

Wie man aufgrund des Artikels sieht, sind typische politische Diskussionen bereits voll im Gange und man kann für die Austrian Airlines nur noch hoffen, dass dies den Erfolg bei der Rettung dieses traditionsreichen Unternehmens nicht allzu negativ beeinflusst.
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Anhang

A Artikel

Post schließt 300 Filialen Achtzig davon in Oberösterreich - Pühringer kündigt Maßnahmen gegen Schließungswelle an Machtkampf mit Bures

Wien - Nur drei Monate nach dem letzten Postgipfel von Regierung, Management und Belegschaftsvertretung sorgt die kolportierte Schließung von 300 der 1.200 Postämter schon wieder für Ärger. Infrastrukturministerin Doris Bures hatte am Sonntag daraufhin den Job von Postchef Anton Wais und ÖIAG-Boss Peter Michaelis zur Disposition gestellt. Was Wais aber nicht hinderte, in einer Aussendung noch einmal klar zu stellen, dass sich die Post als börsenotiertes Unternehmen an der Wirtschaftlichkeit zu orientieren habe und es kein Verbot für Filialschließungen gebe.

"Sollte die Post tatsächlich, wie heute kolportiert wird, auf das alte Konzept Zusperren und Jobabbau zurückgreifen, wäre es an der Zeit, dass die Verantwortlichen in der ÖIAG und der Post von sich aus die Konsequenzen ziehen", so Bures in einer Aussendung. Sie vertraue darauf, dass die Vereinbarungen vom Postgipfel eingehalten werden. Damals wurde sowohl vom Eigentümervertreter - dem Finanzministerium - als auch von Post-Generaldirektor Wais bekräftigt, dass die im letzten Jahr kolportierten Schließungspläne vom Tisch sind, betonte die Ministerin.

Und sie erhielt teilweise Schützenhilfe vom Koalitionspartner. ÖVP- Infrastruktursprecher Ferdinand Maier meinte, er habe persönlich den Eindruck, "dass die verantwortlichen Manager der Post unsensibel und möglicherweise auch überfordert sind". Nun gelte es, auf das Management einzuwirken, um eine Versorgungssicherheit in allen Regionen sicher zustellen. "Es muss garantiert werden, dass - wo Postämter unwirtschaftlich sind - eine Eröffnung von Poststellen mit Postpartnern zwingend sein muss", betonte Maier. Er sieht hier Bures (S) gefordert. Diese hatte aber schon zuvor auf den Eigentümervertreter, das Finanzministerium unter Finanzminister Josef Pröll, verwiesen.

Kein Schließungsverbot

Von Seiten der Post AG hieß es, dass die geänderten Universaldienstverordnung kein Schließungsverbot darstellt. Das Verkehrsministerium habe sich lediglich "bei Bedarf eine sechs Monate lange Prüfungsfrist vorbehalten", so Wais. Einmal mehr betonte er, dass die Post als börsenotiertes Unternehmen "den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Notwendigkeit der Stabilität und Werterhaltung gemäß Aktiengesetz verpflichtet ist". Und er hielt fest, dass die Postzustellung auch weiterhin gesichert sei. "Es gibt heute 1.500 Poststellen und es wird auch morgen 1.500 Poststellen geben", stellte Wais klar.

Die Post wurde 2006 unter der damaligen ÖVP/BZÖ-Regierung gegen den Widerstand der Postgewerkschaft an die Wiener Börse gebracht. Dem Staat gehören noch 51 Prozent. So wurden unter der Schwarz-Blauen und darauffolgenden Schwarz-Orangen Regierung über 900 Postämter geschlossen.

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Das hinderte FPÖ und BZÖ heute aber nicht daran, schwere Geschütze gegen die jetzige Regierung aufzufahren. "Es ist eine Schande für die Regierung, wenn der Postfuchs ausgehungert wird", empörte sich FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky. Und sein vis a vis vom BZÖ, Martin Strutz meinte, mit den nun bekannt gewordenen Schließungsplänen sei offensichtlich, wie wertlos die Versprechungen des damaligen Verkehrsministers Werner Faymann gewesen seien.

ÖGB-Chef Erich Foglar betonte heute in der ORF-Pressestunde, dass mit der Postgewerkschaft vereinbart wurde, dass es während Gesprächen mit der Gewerkschaft keine Schließungen gebe. Daran solle sich das Postmanagement halten. Er räumte aber ein, dass wohl nicht alle Postämter zu halten sein werden. Konkrete Zahlen wollte Foglar nicht nennen. Er regte an, die vollständige Postmarktliberalisierung von 2011 auf 2013 zu verschieben. (APA)

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Autobauer verschweigen Anlegern Geschäftsrisiken Wettbewerbsfaktor Klimawandel wird in Berichten unzureichend berücksichtigt

Bonn (pte/27.11.2008/16:34) - Europäische Automobilkonzerne verschweigen ihren Anlegern wesentliche Angaben über Geschäftsrisiken. So lautet das vernichtende Urteil einer Untersuchung durch die Umweltorganisation Germanwatch http://www.germanwatch.org zu geschäftsrelevanten Risiken des Klimawandels. Für die Autobauer bedeutende Wettbewerbsfaktoren wie der CO2-Ausstoß oder die Treibstoffeffizienz ihrer Modelle würden in den Geschäftsberichten der Unternehmen nur unzureichend kommuniziert. Dass der Klimawandel selbst als risikobehafteter Wettbewerbsfaktor für die Branche zu betrachten ist, zeige die derzeitige Entwicklung im Markt.

"Die Automobilkonzerne kommen ihrer Eigenverantwortung nicht in dem Ausmaß und Tempo nach als notwendig wäre", erklärt Kristin Gerber, Referentin für Klima und Finanzmarkt bei Germanwatch, im Gespräch mit pressetext. So blieben etwa die nötigen Investitionen in den Bereich Klimaschutz noch aus. Zwar beteilige sich eine Reihe an Herstellern mit Spritsparmodellen sowie entsprechenden Werbe- und Imagekampagnen am grünen Trend. "Dies betrifft jedoch in den meisten Fällen ausschließlich kleine Segmente. Das Geld wird nach wie vor mit großen Modellen und Spritfressern wie SUVs gemacht", so die Expertin.

Dabei biete der Klimawandel derzeit große Chancen für die Hersteller, sofern diese sich rechtzeitig und nachhaltig als grüne Konzerne positionieren. "Gerade jetzt gäbe es viele Möglichkeiten für Unternehmen - auch abseits der Automobilbranche - sich neu auszurichten. Dazu müssten sie etwa auf gesetzliche Initiativen rechtzeitig reagieren", sagt Gerber. So werde der Erfolg der Konzerne zunehmend durch Klimaschutzregulierungen wie den bevorstehenden Beschluss zur Schadstoffbegrenzung des europäischen Automobilsektors bestimmt. Allerdings bestehe angesichts des derzeit niedrigen Ölpreises die Gefahr, dass die Konzerne die Entwicklung übersehen und ihre bisherige Strategie beibehalten.

"In der Meinung, dass der Klimawandel in jedem Fall einen Wettbewerbsfaktor für die Automobilbranche darstellt, sind sich nicht nur Umweltschutzorganisationen, sondern auch Finanzanalysten einig", meint Gerber gegenüber pressetext. Von den Turbulenzen im Automarkt und der einbrechenden Nachfrage seien vornehmlich jene Segmente betroffen, die einen hohen Spritverbrauch aufweisen. Anleger seien dabei nicht ausreichend informiert worden, um derartige Risiken bei der Anlageentscheidung adäquat berücksichtigen zu können. "Die Lageberichte aller großen europäischen Automobilkonzerne des Jahres 2007 sind noch immer nicht auf der Höhe der gesetzlichen Anforderungen an die Transparenzpflicht", schreibt Germanwatch. Entsprechend würden Anleger in den Geschäftsberichten nicht angemessen auf die klima- und ölpreisbedingten Risiken ihrer Investments hingewiesen. (Ende)

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Schlager gegen die Schweigespirale

21. März 2000, 00:00 Uhr

Goldstar-TV-Geschäftsführer Gottfried Zmeck über die heimliche Popularität eines Genres

Am 1. März startete auf dem Pay-TV-Sender PremiereWorld das neue Programmpaket GalaWorld, das sich mit Heimatfilmen, Naturdokumentationen, Volks- und Schlagermusik bewusst an ein älteres Publikum wendet. Mit Gottfried Zmeck, Gründer und geschäftsführernder Gesellschafter des Schlagerkanals GoldStar TV innerhalb dieses Bouquets sprach Ansgar Graw.

DIE WELT: Schlager aus den 70-er Jahren als digitales Angebot zum Beginn des 21. Jahrhunderts: Hinken Sie nicht dem Schlager-Boom, der vor wenigen Jahren als Kult eine Renaissance erlebte, hinterher?

Gottfried Zmeck: Schlager sind auch heute ausgesprochen populär, und der Markt ist sehr groß. Unsere Grundüberlegung war es, mit einem offensiven Bekenntnis zu diesem Thema die entsprechende Zielgruppe für das Pay-TV zu gewinnen. "GoldStar TV - alles Schlager", ist unser Motto und damit ermuntern wir unsere Zuschauer: "Bekennt euch dazu, dass ihr Schlagerfans seid!"

DIE WELT: Sind denn Bekenntnisse nötig, wenn doch dieses Genre derart populär ist?

Zmeck: Bislang hat es eine gewisse Art von "schweigender Mehrheit" gegeben: Viele Menschen haben gewisse Hemmungen, sich mit Schlagermusik zu identifizieren. Dabei gibt es mit M-TV und Viva für die Teenies und Twens eigene Musikkanäle. Für die große Mainstream-Gruppe der Schlagerfreunde war darum ein entsprechendes Angebot längst überfällig. Und aus vielen Reaktionen klingt jetzt auch schon ein befreites Aufatmen: Bei diesem Programm sind wir zu Hause, hier können wir uns wohlfühlen. Wir wollen diese "Schweigespirale" umdrehen in eine "Redespirale", durch die das Image des Segments Schlagers gehoben wird. Uns ist das so wichtig, dass wir ihm einen ganzen TV-Kanal widmen.

DIE WELT: Wie sind denn die ersten Reaktionen?

Zmeck: Sehr positiv. Ich denke, wir haben vielleicht auch psychologische Schleusen geöffnet. Zumal wir durch dieses Angebot demonstrieren, dass die Relevanz des Publikums für uns nicht bei 29 oder bei 49 Jahren aufhört. Unser Zielpublikum ist etwas reifer, hat die Stürme des Lebens gewissermaßen hinter sich und ist etwa bei 35 Jahren plus x beim Schlager und bei 50 plus x bei der Volksmusik auf dem ebenfalls von uns betreuten "Heimatkanal" anzusetzen. Überrascht hat mich, dass wir gerade aus dieser älteren Zielgruppe viele E-Mails bekommen. Die Aufgeschlossenheit gegenüber modernen Kommunikationsformen ist dort höher, als es viele glauben. Darum werden wir auch viel Wert auf unseren ergänzenden Internet-Auftritt erleben.

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Gesellschaftlicher Kontext wirtschaftlichen Handelns

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DIE WELT: Lässt sich die Akzeptanz in Zahlen messen?

Zmeck: Verlässliche Zahlen wird es bis Mitte des Jahres geben. Schon jetzt haben wir aber mehrere hunderttausend Zuschauer. Interessant ist, dass wir gerade aus den neuen Ländern viel Zuspruch bekommen - und übrigens auch von Frauen.

DIE WELT: Die Popularität von Schlagersendungen ist ja unstrittig, aber das typische Publikum für die Werbewirtschaft zu alt. Werden nicht dennoch Free-TV-Sender vor dem Hintergrund der Rückbesinnung auf die "Kukident-Generation" Ihr Konzept abkupfern?

Zmeck: Die Schlagerbranche setzt allein mit Platten an die 100 Millionen Mark pro Jahr um. Bis vor vier, fünf Jahren gab es ja beispielsweise bei RTL und Sat 1 noch Schlagersendungen mit hohen Quoten, aber geringen Werbeeinnahmen, weil eben das Publikum nicht der Zielgruppe entspricht. Vielleicht ändert sich die Situation aber schon in zwei, drei Jahren, weil man auch im Werbemarkt diese etwas reifere Gruppe wieder zunehmend entdeckt, Bis dahin wollen wir uns als Schlagermarke soweit etabliert haben, dass unsere Position ungefährdet ist.

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Medienkonzentration

Dr. Ilse Brandner-Radinger studierte Publizistik und Kulturgeschichte; als Journalistin zuerst bei ‚Die Frau', dann zehn Jahre bei der ‚Arbeiterzeitung' (Ressortleiterin Innenpolitik) und heute Generalsekretärin des Presseclub Concordia; seit zwei Jahren im Publikumsrat des ORF. Zusammenfassung:

Die Medienkonzentration ist in Österreich außergewöhnlich hoch, am Printsektor sogar weltweit einzigartig! Mit der marktbeherrschenden Stellung einiger weniger Unternehmen sind gesellschafts- und demokratiepolitische Risiken verbunden: Menschen orientieren sich an der öffentlichen Meinung, Mehrheitsmeinungen werden dadurch stärker. Deshalb ist die Meinungsvielfalt von Veröffentlichungen wichtig. Die Medienkonzentration in Österreich ist ein Ergebnis verfehlter Medienpolitik. Gesetzliche Regelungen wurden zu spät erlassen und bestehende Rechte nicht konsequent genug umgesetzt, zum Beispiel bei den Einkäufen der Mediaprint - Stichwort ‚Formil'-Fusion. Zur Mediaprint, dem größten Printmedienunternehmen Österreichs, gehören u. a. ‚Kronen Zeitung' und ‚Kurier', ‚Profil', ‚News', ‚Format' und zahlreiche andere Magazine. Das zweitgrößte Printmedienunternehmen ist Styria, mit den Tageszeitungen ‚Kleine Zeitung', ‚Die Presse' und ‚Wirtschaftsblatt', dazu Wochen- und Monatszeitschriften und Rundfunkbeteiligungen. Styria ist zunehmen auch in Kroatien und Slowenien aktiv. Der größte Medienbetrieb Österreichs ist der ORF, sein Umsatz beträgt nahezu das Doppelte vom Mediaprint-Umsatz.

Mehr zum Thema: Medienkonzentration wird dann zum Problem, wenn einzelne Gruppen eine marktbeherrschende Stellung einnehmen. Die wirtschaftliche und meinungsbildende Machtposition der Marktführer kann zu gesellschafts- und demokratiepolitischen Defiziten führen. In allen westlichen Demokratien ist eine gewisse Medienkonzentration vorhanden, in Österreich ist das Ausmaß aber außerordentlich hoch, die Konzentration der Printmedien ist weltweit einzigartig! Bereits in den 1960er Jahren beschäftigte sich Prof. Elisabeth Noelle-Neumann mit den Mechanismen der Meinungsbildung. In ihrer Theorie der ‚Schweigespirale' beschrieb sie, wie sich Menschen an der öffentlichen Meinung orientieren, abweichende Meinungen verschweigen und Mehrheitsmeinungen dadurch stärker werden. So entsteht ein verzerrtes und manipuliertes Meinungsbild der Gesellschaft. Auch in einem kleinen Land wie Österreich kann es Medienvielfalt geben, das zeigt das Beispiel der Schweiz, die einen sehr vielfältigen Zeitungsmarkt hat. Als Ursache der Medienkonzentration in Österreich ist ein Versagen der Medienpolitik seit 1945 zu sehen. In Österreich wurden gesetzliche Regelungen zum Schutz der Medienvielfalt, zum Beispiel das Kartellrecht, nie ernsthaft eingesetzt, fallweise wurden Gesetze zwar verschärft - aber immer erst im Nachhinein und nie rückwirkend. Als in Deutschland das Kartellrecht strenger wurde, begannen sich ausländische Verlage in Österreichs Medien einzukaufen, beginnend mit der Beteiligung der WAZ an der ‚Kronen Zeitung' und später am ‚Kurier'. Mit Gründung der Mediaprint waren dann erstmals Druck, Vertrieb und Anzeigengeschäft beider Zeitungen unter einem Dach. Die ‚Kronen Zeitung' hat eine weltweit einzigartige Marktstellung, fast die Hälfte aller ÖsterreicherInnen ab 14 Jahren liest die ‚Krone'! Gemeinsam mit dem ‚Kurier', immerhin drittstärkste Tageszeitung in Österreich, haben die beiden Mediaprint-Produkte einen Marktanteil am Zeitungssektor von ca. 54 %. Die Mediaprint übernahm nach und nach auch andere Medien- und Druckunternehmen, z. B. die Druckerei des Vorwärts-Verlags. Durch neue Angebote im Vertrieb, wie die Hauszustellung, kamen andere Zeitungen unter Zugzwang. Heute ist die Mediaprint das größte Printmedienunternehmen Öster0651357 Seite 19 von 30

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reichs. Neben ‚Kronen Zeitung' und ‚Kurier' gehören dazu u. a. ‚Profil', ‚Format' und ‚News'. Am Magazinsektor dominiert die Mediaprint unangefochten: seit der ‚Formil'-Fusion gibt es für MagazinjournalistInnen in Österreich praktisch nur mehr einen Arbeitgeber. Die Umstände und politischen Hintergründe dieser Fusion, die kartellrechtlich mehr als kritisch war, wurden nie ganz geklärt. Die Eigentumsverhältnisse im Printmediensektor waren und sind sehr verflochten: zum Beispiel beteiligte sich 1988 der Springer Verlag an der Gründung von ‚Der Standard', seit 1995 ist stattdessen die ‚Süddeutsche Zeitung' beteiligt. Auch die Magazin-Projekte der Brüder Fellner wurden mit SpringerGeld gestartet. Der Schwedische Medienkonzern Bonnier war an der Gründung vom ‚Wirtschaftsblatt' beteiligt, das heute zu Styria gehört. Die Styria Medien AG ist nach der Mediaprint das zweitgrößte Medienunternehmen am Printsektor. Neben der Beteiligung am ‚Wirtschaftsblatt' gehören dazu ‚Die Presse' und die ‚Kleine Zeitung', die Wochenzeitschrift ‚Die Furche', das Fernsehmagazin ‚Tele', einige Magazine, Sachbuchverlage und Anteile an Radiostationen. Heute ist Styria zunehmend auch in Kroatien und Slowenien aktiv. Nicht zu vergessen das größte Medienunternehmen Österreichs, der ORF: sein Jahresumsatz beträgt immerhin fast das Doppelte der Mediaprint! In den nächsten Jahren wird sich für den ORF viel verändern. Die Umstellung auf digitales Fernsehen bringt mehr Konkurrenz durch ausländische Programme, die mit wesentlich billigeren Werbetarifen die Einnahmen des ORF gefährden. Die Konkurrenz wird auch durch neue Informationsformate via Internet verstärkt (Streaming). Andere Sender, z. B. BBC, bereiten sich bereits intensiv auf die kommenden Veränderungen vor.

Aus der Diskussion: Auflagezahlen werden von der Österreichischen Auflagenkontrolle erhoben und bilden die Grundlage für Anzeigenpreise. Die Druckauflagen waren z. B. im Jahr 2005 Kronen Zeitung 998.000 Kleine Zeitung 298.000 Kurier 251.000 Die Presse 125.000 Der Standard 105.000 Nach der Zugriffsstatistik bei Online-Medien sind die drei am häufigsten besuchten Webseiten von Medien in Österreich in dieser Reihenfolge: ORF - News - Der Standard. Die inhaltliche Einflussnahme von Herausgebern, Eigentümern und Beteiligten ist gering - solange das Geld stimmt. So wurde z. B. der Konflikt zwischen WAZ und Dichand durch einen (leichten) Auflagerückgang der ‚Kronen Zeitung' ausgelöst und hatte keine inhaltlichen Gründe. Die neue Tageszeitung Österreich ist ein Konkurrenzprodukt zur Kronen Zeitung, die Entwicklung dieses Projektes ist jetzt noch nicht absehbar. Alle Qualitätszeitungen haben finanzielle Probleme. Ausländische Produkte machen den österreichischen Qualitätszeitungen kaum Konkurrenz. Die Süddeutsche Zeitung hat einmal einen Einstieg in Österreich überlegt, doch verworfen - der Markt ist zu klein.

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Das besondere Verhältnis der OMV zur Politik

10.02.2009 | 18:51 | HANNA KORDIK (Die Presse)

Lorenz Birklbauer wird dieser Tage seinen Dienst antreten, er wird das Amt des Public-Affairs-Chefs bekleiden. Drei Ex-Ministersekretäre arbeiten neuerdings im Konzern.

wien. Der börsenotierte Ölkonzern OMV bekommt Zuwachs – und zwar personeller Natur: Lorenz Birklbauer wird dieser Tage seinen Dienst im Konzern antreten, er wird das Amt des Public-AffairsChefs bekleiden, also für das Konzern-Lobbying zuständig sein. Die Funktion hatte bisher Ronald Pichler bekleidet, der sich allerdings beruflich verändert hat. Birklbauer wird also Pichlers Nachfolger, ein ganz normaler Vorgang.

Interessant ist er dennoch: Birklbauer war in der letzten Regierung nämlich Mitglied des Kabinetts von ÖVP-Finanzminister Wilhelm Molterer. Er ist somit der dritte Ministersekretär jener Regierung, der nun in der OMV Karriere machen darf.

Aus allen Parteien

Seit 1. August 2008 verstärkt Michaela Huber das OMV-Presseteam – sie war seit dem Jahr 2000 Sprecherin im ÖVP-Innenministerium gewesen. Und seit Mitte September des vergangenen Jahres ist auch Sven Pusswald für die OMV-Konzernkommunikation zuständig. Pusswald hatte sich zuvor einen Namen als Sprecher von SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer gemacht.

Reiner Zufall? Nicht wirklich: „Wir haben lange Zeit aktiv nach Mitarbeitern für die Konzernkommunikation gesucht“, sagt OMV-Sprecher Thomas Huemer. „Und das mussten natürlich Personen sein, die langjährige Erfahrung im Umgang mit Öffentlichkeitsarbeit und Medien haben.“ So gesehen kamen die Neuwahlen in Österreich wie gerufen. Doch Huemer (der übrigens einst Pressearbeit für das Liberale Forum machte) will da keine Missverständnisse aufkommen lassen: „Unsere Personalbestellungen waren in keiner Weise politisch motiviert.“

Die Politik und die OMV – das war halt immer schon ein heikles Thema. Die (teilstaatliche) OMV hat sich jedenfalls in den vergangenen Jahren einen Zusammenhang mit der Politik strikt verbeten. Etwa 2006, als sie gemeinsam mit anderen staatsnahen Konzernen beschied: Politikerbesuche mit Wahlkampfhintergrund seien unerwünscht.

Lange Zeit galt der Konzern jedenfalls als politische „Kaderschmiede“. Allerdings ausschließlich für die SPÖ, wie die anderen Parteien nur zu gerne betonten: Caspar Einem war ab 1991 Chef der OMVAbteilung Unternehmensentwicklung und strategisches Controlling und leitete später den Geschäftsbereich Gas, ehe er 1994 Staatssekretär im Bundeskanzleramt wurde. Später winkte noch der Job als Innenminister, im Jahr 2000 wurde er Wissenschafts- und Verkehrsminister.

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Politik – und retour

Viktor Klima wiederum war Finanzvorstand der OMV, bis er 1992 von SPÖ-Bundeskanzler Franz Vranitzky als Minister für öffentliche Wirtschaft und Verkehr in die Regierung geholt wurde. 1996 wurde Klima Finanzminister, ein Jahr später war er Bundeskanzler.

Wolfgang Ruttenstorfer wurde seinerzeit Klimas Nachfolger im Vorstand der Mineralölverwaltung. 1997 wechselte allerdings auch Ruttenstorfer in die Politik: Er wurde SPÖ-Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Dann ging es allerdings wieder zurück in die OMV: Seit Anfang 2002 ist Ruttenstorfer Generaldirektor des Konzerns.

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Raiffeisen bleibt Vöest treu - Ausstieg ausgeschlossen

WIEN. Beim börsenotierten voestalpine-Konzern, der unter anderem in seiner Autozuliefersparte von den zweistelligen Einbrüchen in der Autoindustrie getroffen ist, droht Mitarbeiterabbau. Von bevorstehenden Sozialplänen ist die Rede. Die großen Financiers wie Raiffeisen Oberösterreich halten eisern die Stange. Raiffeisen als Kernaktionär denkt nicht an Ausstieg, im Gegenteil. Man stellt sich allerdings auf weniger Dividende ein.

Ludwig Scharinger, Chef der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und Vizepräsident des Aufsichtsrats bei der voestalpine, bestätigte am Mittwoch, dass es bei der Voest "natürlich ohne Sozialpläne nicht gehen wird". Für betroffene Mitarbeiter, die möglicherweise ihren Arbeitsplatz verlieren, sei es natürlich schwer: "Jeder der aufhören muss, ist zu viel. Es sei denn er will."

Kolportierte "Horrorszenarien" über mehr Stornos als Eingänge und Kündigungen bei der voestalpine konnte Scharinger im Klub der Wirtschaftspublizisten heute auf Nachfrage nicht bestätigen. Er hielt fest, dass heute anders als früher, schnell reagiert werde. Manager "müssen reagieren, können nicht warten, bis sie mit gigantischen Verlustbilanzen kommen". Bis die Autobauer aus der Rezession sind, wird es nach Schätzungen Scharingers bis ins Jahr 2010 dauern. Die betroffenen Branchen bräuchten sicher noch die Bilanzen 2009, "um die Risiken rauszuschwitzen. Wie bei einer Grippe".

Scharinger will helfen

Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich hat, mit Fonds und in Direktbesitz als Bank, mehr als 15 Prozent der voestalpine-Aktien. Ein Ausstieg "kommt überhaupt nicht infrage", sagte Scharinger heute auf Fragen im Klub der Wirtschaftspublizisten.

"Im Gegenteil, wenn man uns braucht, schauen wir, wie man helfen kann". An eine Aufstockung im Aktienkapital ist dabei dem Vernehmen aber nicht gedacht, man darf kein Klumpenrisiko aufbauen.

Scharinger bestätigte, dass von der voestalpine "weniger Dividende kommen" werde. Abwertungsbedarf in seinen eigenen Bilanzen sieht er aus der Stahlaktie nicht. "Wir haben sie nie aufgewertet. Da kann es schon noch runtergehen, das trifft uns nicht."

Laut Scharinger kann in vielen Betrieben der Autozulieferindustrie "überbrückende Zusatzliquidität" nötig werden. Banken, die für Liquidität vorgesorgt hätten, seien hier im Vorteil. "Wo wir Hausbank sind, dort werden wir mit den Kunden durchtauchen", versicherte der oberösterreichische RaiffeisenBoss.

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Facebook-Gründer kapituliert nach Protesten

Von Thomas Jüngling 18. Februar 2009, 10:27 Uhr

Der Gründer des sozialen Netzwerks Facebook knickt ein: Mark Zuckerberg verspricht die Rücknahme der neuen Nutzungsbedingungen. Damit reagiert der Unternehmer auf die Massenproteste gegen die Regeln, die Facebook weitergehende Zugriffsrechte auf Inhalte der Mitglieder gestatten. en den Ruf ihrer Kunden

Noch vor zwei Tagen hatte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg versucht, die Mitglieder seines sozialen Netzwerks zu beruhigen: Die Nutzer würden weiterhin darüber bestimmen, was mit den Fotos, Videos, Texten und allen weiteren Inhalten geschieht, die sie auf ihre Profilseite im Internet geladen haben. Facebook hatte von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt seine Nutzugsbedingungen geändert. Dort steht, dass Facebook mit den privaten Inhalten umgehen darf, wie der Betreiber es möchte. Theoretisch könnte der Betreiber also Privatfotos für eigene Werbung einsetzen. Ergänzt hatte Facebook die Bedingungen kürzlich durch den Passus, dass dies auch möglich sei, wenn sich der Teilnehmer längst abgemeldet hat.

Nachdem der neue Text bekannt geworden war, brach ein Proteststurm in Internet-Foren und den Blogs bei Facbeook los. Manche Nutzer wollten sofort ihre Mitgliedschaft kündigen und gegen die Verwendung ihrer privaten Daten klagen. Andere riefen weltweit zum Boykott auf. Jetzt hat Zuckerberg reagiert und angekündigt, sein Unternehmen werde zu den alten Nutzungsbedingungen zurückkehren. Damit werden wieder alle Daten eines Nutzers gelöscht, wenn dieser das Netzwerk verlässt. „Wir haben getan, was die meisten Menschen von uns verlangt haben und was uns von unabhängigen Experten empfohlen wurde“, schrieb er.

So ganz will er jedoch nicht einknicken: Die alten Nutzungsbedingungen gelten nur vorerst. Der Facebook-Chef spricht von einer „Übergangslösung“. Das Unternehmen arbeite an einer Neufassung und einer „erheblichen Überarbeitung“, damit die formalen Regeln widerspiegeln, „wie Menschen ihre Information kontrollieren und teilen“. Um Proteste zu verhindern, will das Netzwerk jedoch seine Mitglieder beteiligen. In einer neu eingerichteten Gruppe können die Facebook-Teilnehmer Vorschläge für Nutzungsbedingungen machen und sie diskutieren. Kurz nach Bekanntgabe haben sich mehrere Tausend Nutzer dort eingetragen. Ein wirkliches Plus könnte sein, dass Facebook nach Zuckerbergs Worten seine neuen Regeln so verfassen will, dass jeder sie verstehen kann.

Dass der umstrittene Passus am 4. Februar überhaupt unbemerkt eingebaut werden konnte, liegt an einer weiteren Bestimmung in den Nutzungsbedingungen. Dort steht, dass Facebook sie jederzeit und ohne Angaben von Gründen ändern kann, ohne dies öffentlich mitzuteilen. Mit der Verfügung, Daten auch von bereits abgemeldeten Personen verwenden zu dürfen, hatte Facebook kurzfristig immerhin ein deutschlandweites Alleinstellungsmerkmal bei Online-Netzwerken: So weit geht kein Anbieter in seinen Nutzungsbedingungen.

In Deutschland hatte StudiVZ 2007 zweimal versucht, seine Geschäftsbedingungen zu ändern. Das Netzwerk wollte Daten auf den Profilseiten auswerten lassen, um den Mitgliedern zielgerichtet Werbung schicken zu können, auch über SMS und Instant-Messages. Doch auch StudiVZ machte einen Rückzieher.

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Coca Cola kauft sich in Venedig ein Mit zwei Millionen Euro füllt der US-Konzern die leeren Kassen der weltbekannten Lagunenstadt – und darf dafür Automaten aufstellen. Die Kassen Venedigs seien leer, es gebe kein Geld für die Restaurierung der Palazzi mehr, sorgte sich kürzlich Bürgermeister Massimo Cacciari. Doch Rettung naht: Der Getränkehersteller Coca-Cola rückt zum "Sponsor" Venedigs auf. Der USKonzern zahlt der Stadt in den kommenden fünf Jahren 2,1 Millionen Euro und darf dafür Getränkeund Snack-Automaten aufstellen. "Venedig verkauft sich an Coca Cola", schreibt die italienische Tageszeitung La Stampa und kann dem Deal wenig Positives abgewinnen. Die Stadt würde mit Getränkeautomaten "übersät". Venedig versicherte, dass die Automaten an Orten aufgestellt würden, an den sie nicht allzu stark auffallen, etwa an den Anlegestellen der Vaporetti, den Fähren Venedigs. La Stampa kommentiert: "Es wäre interessant, einen Ort in Venedig zu finden, an dem sich ein Kühlschrank mit Dosen nicht mit dem Rest der Umgebung beißen würden". Der Vertrag löste auch heftigen Protest der Gastronomen aus, die ohnehin unter einer Krise im Tourismus leiden. Sie fürchten starke Einbußen bei den Einnahmen. Teurer Hochwasser-Schutz Das geplante Schleusensystem MOSE, das Venedig vor Hochwasser schützen soll, koste Venedig mehr als 650 Millionen Euro. Damit bleibt offenbar kein Geld mehr übrig für die Erhaltung von Kirchen und Häusern. Der Bürgermeister hatte sich stets gegen den Bau des Schleusensystems gewehrt, das von der Regierung Berlusconi unterstützt wird und insgesamt 4,5 Milliarden Euro kostet. Venedig rechnet wegen der Wirtschaftskrise mit einem deutlichen Rückgang im Fremdenverkehr. 2008 wurden bereits 2,5 Prozent weniger Touristen registriert.

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Microsoft "Bester Arbeitgeber für Frauen" Unternehmen erneut prämiert und wieder unter den Top "Besten Arbeitgebern 2009"

Microsoft Österreich kann sich auch dieses Jahr über eine Top-Platzierung im Ranking von "Österreichs Beste Arbeitgeber" freuen. Das Unternehmen wurde erneut zum "Besten Arbeitgeber für Frauen" und zudem auch dieses Jahr unter die Top 5 auf Platz vier der besten heimischen Arbeitgeber gereiht. Umfangreiche Bemühungen und Initiativen im Bereich Human Ressources haben bei Microsoft Österreich Tradition: So fördert Microsoft seit Jahren individuelle Maßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, legt Schwerpunkte auf die Kommunikation im Unternehmen und setzt sich für die Chancengleichheit von Frauen und Männern ein. Microsoft Österreich übernimmt dabei eine Vorbildfunktion für das gesamte Microsoft Partner-Wirtschaftssystem, das in Österreich ein Drittel der Beschäftigung der IT-Branche (rund 72.000 Arbeitsplätze) ausmacht.

Es ist für Microsoft ein zentraler Anspruch selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf die Entwicklung und Förderung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders zu achten. Umso mehr freuen wir uns, dass sich diese Bemühungen auch durch Auszeichnungen wie die aktuelle Platzierung im Ranking von "Österreichs Beste Arbeitgeber" wiederspiegeln", freut sich Petra Jenner, neue Geschäftsführerin bei Microsoft Österreich. "Die erneute Prämierung als "Bester Arbeitgeber für Frauen" bestätigt unseren eingeschlagenen Diversity-Kurs und ist uns Ansporn, diese Bemühungen weiter auszubauen."

Gezielte Förderung und kontinuierliche Kommunikation

Microsoft Österreich setzt im Human Ressources Management auf eine Vielzahl an Aktivitäten. So gibt es eigene Mentoring Veranstaltungen und individuelle Coachings für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus. Besonders gefördert wird die Bewusstseinsbildung von Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen. So finden im Unternehmen eigene Diskussionsrunden zum Thema Diversity statt. Dabei geht es zum Beispiel um eine Auseinandersetzung mit Rollenbildern und damit verbundenen möglichen Hürden in der Karriere. Außerdem verfügt Microsoft Österreich über ein eigenes Diversity-Board. Hier treffen sich Mitglieder der Geschäftsleitung und aus dem Microsoft Österreich HRBereich quartalsweise, um das Thema Chancengleichheit zu besprechen, bestehende Maßnahmen zu prüfen und neue Aktivitäten zu besprechen.

Für karenzierte Mütter (und auch Väter) finden im Unternehmen regelmäßige "Stay-ConnectedBreakfasts" statt. Bei diesen Frühstückstreffen klappt der Austausch rund um die neuesten Informationen im Unternehmen zwischen aktiven und karenzierten MitarbeiterInnen optimal. Dadurch bleiben alle am Laufenden, es kommen wichtige Impulse von außen ins Unternehmen und karenzierte Mütter und Väter brauchen keine Angst zu haben, vom Unternehmen abgeschnitten zu sein. Dafür sorgen auch technische Geräte (Laptop, Handy) und Zugänge, die auch für alle karenzierten MitarbeiterInnen zur Verfügung stehen. Mit manchen Maßnahmen setzt Microsoft bei der Förderungen von Frauen schon weit vor dem Berufsleben an. So unterstützt das Unternehmen zum Beispiel schon seit 2004 mit sehr kreativen Projekten den Wiener Töchtertag, um vor allem jungen Frauen die IT und die Möglichkeiten dieser spannenden Branche näher zu bringen. Great Place To Work

Der Wettbewerb "Österreichs Beste Arbeitgeber" wird jährlich vom Great Place to Work® Institute Österreich ausgerichtet. Grundlage der Bewertung der Arbeitsplatzqualität der an dem offenen Benchmark-Wettbewerb teilnehmenden Unternehmen ist eine anonyme Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Glaubwürdigkeit und Fairness des Managements, zur Wertschätzung der ge0651357 Seite 26 von 30

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leisteten Arbeit, zur Identifikation mit der eigenen Tätigkeit und dem Unternehmen insgesamt sowie zur Qualität der Zusammenarbeit im Unternehmen. Darüber hinaus müssen Personalverantwortliche Auskunft zu den Leistungen, Konzepten und Maßnahmen der Unternehmen im Personalbereich geben. Die Arbeit des Great Place to Work® Institutes basiert auf mehr als 20 Jahren Forschungstätigkeit. (red, derStandard.at)

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AUA-Debatte durch die Hintertür im Nationalrat Oppositionelle Angriffe auf Regierung und ÖIAG

Wien - Die Opposition hat es mit einem Geschäftsordnungstrick doch noch geschafft, die Diskussion um den 500-Millionen-Zuschuss für die AUA an prominenter Stelle im Nationalrat zum Aufruf zu bekommen. Das Mittel war eine Geschäftsordnungsdebatte, weil FPÖ und BZÖ nicht passte, dass die Debatte über die Austrian Airlines (AUA) erst am Abend durchgeführt werden sollte.

Inhaltlich verrissen Freiheitliche, Orange und Grüne das Vorgehen von Regierung, ÖIAG und AUA bei Sanierung bzw. Verkauf der Fluglinie. So beklagte etwa der FPÖ-Abgeordnete Norbert Hofer, dass es "besonders dumm" gewesen sein, eine Standalone-Lösung anzustreben. Und jetzt gehe auch noch die Angst um, dass die Lufthansa abspringen könne. Trotzdem gebe es von der Regierung keinen "Plan B". Besonders empörte die FPÖ die Abfertigung für den abgelösten AUA-Chef Alfred Ötsch.

"AUA-Desaster"

BZÖ-Klubchef Josef Bucher wies die Alleinverwantwortung für das "AUA-Desaster" der Bundesregierung zu. Nun müsse der Steuerzahler Hunderte Millionen abliefern, damit die AUA überhaupt noch ihren Betrieb aufrechterhalten könne. Der orange Abgeordnete Gerald Grosz beklagte, dass die AUA dank parteipolitischem Agieren vor dem Absturz sehe.

Der Grüne Vizeklubchef Werner Kogler warf der Koalition vor, die Vorgänge, die zum Desaster der Airline geführt hätten, unter den Tisch kehren zu wollen. Information gebe es für den zuständigen Parlamentsausschuss keine, dafür wolle man 500 Millionen Euro als Zubrot für den Verkauf einfach auf den Tisch knallen. Die Grünen verlangten nun die Rückweisung des Antrags.

SPÖ und ÖVP wiesen vor allem die Vorwürfe zurück, dass man quasi aus Scham den Zuschuss ganz hinten in der Tagesordnung platzieren habe wollen. Denn auch jene Tagesordnungspunkte, die davor aufschienen, seien wichtig, meinten die Klubchefs Josef Cap (SP) und Karlheinz Kopf (VP) unisono. (APA)

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B Quellenverzeichnis

Literatur

Burkart, Roland: Kommunikationswissenschaft, 2002

Köppl, Peter: Power Lobbying, 2003

Kunczik, Michael: Public Relations, 2002

Artikel

Post schließt 300 Filialen, Der Standard, eingesehen am 22.02.2009 Artikel online nicht mehr verfügbar

Autobauer verschweigen Anlegern Geschäftsrisiken, Haglmüller Manuel, pressetext austria, eingesehen am 15.01.2009 http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=081127037&phrase=automobilbranche

Schlager gegen die Schweigespirale, Die Welt, eingesehen am 08.11.2008 http://www.welt.de/print-welt/article508016/Schlager_gegen_die_Schweigespirale.html

Medienkonzentration in Österreich, Brandner-Radinger Ilse, Frauenrat, eingesehen am 10.11.2008 http://www.frauenrat.co.at/archiv/2007/2007_01.htm

Das besondere Verhältnis der OMV zur Politik, Kordik Hanna, Die Presse, eingesehen am 11.02.2009 http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/451429/index.do?_vl_backlink=/home/index.do

Raiffeisen bleibt Vöest treu – Ausstieg ausgeschlossen, Oberösterreichische Nachrichten, eingesehen am 25.02.2009 http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/wirtschaftsraumooe/art467,115442

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WS 2008/2009

Facebook-Gründer kapituliert nach Protesten, Jüngling Thomas, Die Welt, eingesehen am 22.02.2009 http://www.welt.de/webwelt/article3224980/Facebook-Gruender-kapituliert-nach-Protesten.html

Coca-Cola kauft sich in Venedig ein, Kurier, eingesehen am 27.02.2009 http://kurier.at/geldundwirtschaft/297083.php

Microsoft „Bester Arbeitgeber für Frauen“, Der Standard, eingesehen am 26.02.2009 http://derstandard.at/?url=/?id=1234507945131

AUA-Debatte durch die Hintertür im Nationalrat, Der Standard, eingesehen am 26.02.2009 Artikel online nicht mehr verfügbar

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Cpdn

...the KPIs used in the CPDN warehouse do not account for the root cause of poor performance or a basis for corrective action. Our past performance levels have been very good but recent complaints from customers and pharmaceutical manufacturers have subjected the system to scrutiny and there is a need to conceptualize a more robust performance management system with a view to maximize customer satisfaction and manage the expectations of key stakeholders. Analysis Exhibit 1 depicts calculations done based on last month’s performance. There were 2000 lines backordered that resulted in backordered sales of approximately $910,000. Furthermore, the backorder rate (Exhibit 2) was at 6.67%. This is one of the indicators that are not currently measured and clearly have a major impact on the business. UPS logistics and CPDN lose credibility every time customers order directly from the manufacturers, putting in question the need for an agency such as CPDN. There is also the issue of customer safety in case drugs are not available in life threatening situations at the hospitals. I believe the key areas of concern with a new performance management system are maintaining confidentiality to avoid collusive trade practices, prioritizing and tracking critical KPIs and developing a robust framework for root cause analysis and corrective action. Recommendations Exhibit 2 depicts a list of nine KPIs that have been suggested to manage the warehouse operations and improve customer service...

Words: 686 - Pages: 3

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Social Responsibility - Company Q

...responsibility platform within common business practices and operations. The definition of social responsibility is for a company to maximize positive benefits and minimize negative effects to their stakeholders. Company Q’s lack of concern towards their primary and secondary stakeholder’s interests highlights their disregard, intentional or not, of social responsibility and the resulting negative effects it creates. Company Q demonstrated this social responsibility neglect to their primary shareholders by delaying their customers’ desire for organic, healthier options and by implying mistrust of their employees. Social responsibility advises regular attunement to stakeholders concerns as a means of keeping in touch with them, a form of open communication. It took three years of customer requests to implement the addition of organic food to Company Q’s inventory. A modest turn-around time is understandable as not all stakeholder desires are achievable. This request, was obviously achievable based on the eventual presence of organic goods, however it was ignored for a lengthy time; this does not demonstrate an attitude of social responsibility from Company Q. A company’s social responsibility also pertains to another primary stakeholder, their employees. Employees are considered stakeholders due to their concern over their employer’s wellbeing: it’s a symbiotic relationship. Company Q’s distrust of their employees, citing internal theft, as a reason to opt out of food donation...

Words: 787 - Pages: 4

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Primary Stakeholders

...Part 1: Critical Thinking Primary Stakeholders Attawapiskat Community: The citizens of Attawapiskat are the chief stakeholders in this predicament as they are direct victims of the issues presented, and are thus also the primary beneficiaries of any potential affirmative action. Subject to inhumane living conditions that could potentially result in fatalities, the residents of Attawapiskat have a moral stake in the well being of their health and lifestyle - no one deserves to conform to such hazardous standards of living. In addition, under the premise of equality and the Canadian Human Rights Act, citizens of the reserve have a right to equitable treatment by the federal government of Canada. This has clearly not been the case as officials from the Department of Aboriginal Affairs have frequented the community in the past, yet have neglected to recognize the crisis until recently. Furthermore, considering that the community privately owns its land, inhabitants are legally entitled to compensation from De Beers Canada, as the Victor mine is situated on Attawapiskat land. Finally, the community of Attawapiskat has a financial stake in government and corporate (De Beers) intervention, as they desire a certain level of economic support. In terms of stakeholder claims, the community is a highly legitimate stakeholder as their desire for higher standards of living are justified by society’s expectations that people should not have to endure such hardship. In addition, as evident...

Words: 2922 - Pages: 12

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Understanding the Organisational Purposes of Businesses

...within its mission statement of Vision, Mission and Values: Vision: The standard against which all others are measured Mission: Making aspirational quality accessible to all Values: Quality, Value, Service, innovation and trust The Mission Statement is a vital part of a business organization in strategic planning, it assess what key objectives they would like to endure. This is a vital building block to the organisations overall strategic planning and how they would like to meet their Mission Statement by meeting their objectives. M&S’s Mission Statement summarizes their key aims of what they would like to achieve for their different types stakeholders, most importantly their customers. M&S’s Mission Statement is important that it meets all Stakeholders, internally and externally. The Mission Statement and the influence of Stakeholders on M&S’s is...

Words: 1508 - Pages: 7

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Strategy Management

...Q1 Using Pestel Analysis, identify what environmental factors are affecting big pharmaceutical companies strategically? Introduction Johnson and Scholes (2002) p10 define strategy as “the direction and scope of an organisation over the long term, which achieves advantage for the organisation through its configuration of resources within a changing environment and to fulfil stakeholder expectations.” The purpose of an environmental scan is to develop a list of diverse variables from an uncertain and complex world to offer actionable responses and in so doing allow a structured framework for defensive or offensive actions. The Pharmaceutical Industry environment is an ethical drugs industry aimed at providing beneficial products and services for human consumptions as well as chemical medicaments and biotechnology. The 21st century has brought about changes within the pharmaceutical industry. The pharmaceutical industry today is highly competitive non-assembled global industry. To define the non-assembled aspect of the industry is where manufactures components parts or materials are relied on for example glass, woodwork and chemicals. It was in the sixties and seventies that the pharmaceutical industry was to expand rapidly as it was a period referred to as the spending boom. Research and development (R and D) was also a major investment and trust which was provided for Universities and education institutions. Pencillin which was the major discovery in the pharmaceutical industry...

Words: 2317 - Pages: 10

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Ssssss

...Turnitin) | 15th September (Tuesday), 2015 | 10.00 am, 9th October (Friday), 2015 | Assignment title | Understand the organizational purposes of business(Individual Assignment no.1 of 2) | Student to indicate clearly on the Evidence (Page no) their answers against the following assessment criteria that can be found. | Learning Outcome | Learning outcome | Assessment Criteria | In this assessment you will have the opportunity to present evidence that shows you are able to: | Task no. | Evidence(Page no) | LO1 | Understand the organizational purposes of businesses | 1.1 | Identify the purposes of different types of organization | 1 | | | | 1.2 | Describe the extent to which an organization meets the objectives of different stakeholders | 2 | | | | 1.3 | Explain the responsibilities of an organization and strategies employed to meet them | 3 | | Student declaration | I certify that the work submitted for this assignment is my own. I have clearly referenced any sources used in the work. I understand that false declaration is a form of malpractice.Student signature: Date: | In addition to the above PASS criteria, this assignment gives you the opportunity to submit evidence in order to achieve the following MERIT and DISTINCTION grades | Grade Descriptor | Indicative characteristic/s | Contextualisation | M1 Identify and...

Words: 1461 - Pages: 6

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Global

...Oliver Planty Midterm Project BSAD 340 1/4/14 Over last summer we had to put an all new sewer system in the campsite I work at. It is a home town family owned and run campsite. The campsite is only open 3 months out of the year and it’s located on Tupper Lake. I’ve been working there for 9 years and it’s like my second home. We had no problem installing the new system it was the fact that the old one had to be replaced. The campsite had a self-maintain system which was over 50 years old. The state inspector came and told my boss Frank the sewer system was out of date. So he began to look into new systems, and you wouldn’t believe the price to install one. So he called the village water and sewer boss Bob and talked to him about the sewer problem. Now a new problem arose the town wouldn’t let my boss hook the campsite sewer up to the village sewer. My boss had a big problem with this because the village only would have to extend the sewer line 100 feet for him to hook up to it. By allowing my boss to do this it would have saved him about 80,000 in installation fees. My Boss even had a meeting with the village board to resolve the issue, but still no luck. They keep telling him that he needed to install a self-maintain system because the campsite wasn’t technicality located in the village, even though the village line ran through the campsite. To install one of these systems would have run him about $100,000 for the 150 site campsite. This is a huge investment for a small...

Words: 920 - Pages: 4

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Case Comparison

...Domino’s Pizza. The team gave us some basic information about the food chain. They started off in the United States and quickly expanded through selling franchises. They were successful through creating a supply chain method allowing them to keep the cost of their raw materials cheap throughout their franchises in the US. Eventually they wanted to expand and go international, in doing so they introduced the concept of a master franchisee. This title belonged to someone who owned a number of franchises and sold franchises in a particular geographical area. Team 2 has decided to narrow their areas of focus on three key aspects that impacted Domino’s Pizza in its transition to becoming international: Strategy, Public Relations, and Supply Chain Management. i) Strategy: when going international there strategy was to have low investment and become profitable by creating this framework of a master franchisee. This gave the master franchisee and franchise owners the authority to manage their restaurants as they wished as long as they paid royalties to headquarters. This is quite different to Sasken’s strategy which we discuss as an area of focus in our case study in which the headquarters in India retained majority of the power to make decisions and carried ou the projects, their international offices only acted as intermediary sales offices. ii) Public Relations: Domino’s went through a period in which someone had posted a YouTube video showing the process of how Domino’s creates their...

Words: 976 - Pages: 4

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Case Xyz

...Integrative Case Lynekka Clark Jack Welch Management Institute Dr. Verona Kennedy JWMI:505 December 14, 2014 Executive Summary This paper will evaluate the communication strategy of the fictional new CEO of XYZ global financial services firm, which has been negatively impacted by a national investment crisis and plans to release to its target audience and stakeholders, utilizing tools such as Mary Munter’s Audience Strategy. The stakeholders have been identified as the firm’s employees, customers, shareholders, and the financial regulators. The shared common concerns of this group are the financial health of XYZ global financial services firm balance sheet, and the plans to meet regulatory obligations and compliance, and the lessons learned from the national investment crisis and plans for risk management. In addition, it will discuss the recommendation of three areas that as the new CEO of XYZ global financial services firm needs to focus and apply to influence the values of the firm and prevent a future crises by creating a culture of candor, trust, and learning. Introduction Values are beliefs that people have about what is important or worthwhile to them. Values influence behavior because people seek more of what they value. Values therefore can be seen as the guideposts for behavior. An individual’s values are in large part, derived from the social environment in which he or she lives. For example, in Western democracies, life, liberty and...

Words: 2073 - Pages: 9