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Kulturen Der Sinne

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Handyfilme als Mittel der journalistischen Berichterstattung

Inhaltsverzeichnis
Inhalt
1. Einleitung 3 2. Journalistische Berichterstattung durch Handyfilme 5 2.1 Rezeption der Filme 5 2.2 Authentizität 5 2.3 Subjektivität und Unabhängigkeit 6 2.4 Auswirkungen 7 2.5 Stellenwert in der Gesellschaft 7 3. Schlusswort 8 Literaturverzeichnis 9

1. Einleitung
Diese Arbeit soll einerseits einen Überblick über den Vortrag von Herrn Christian Ritter verschaffen und andererseits eine Vertiefung der ersten Vorlesung der diesjährigen Veranstaltung Kulturen der Sinne an der Uni Zürich ermöglichen, sowie wesentliche Aspekte der grundlegenden Arbeit von Herr Christian Ritter und Frau Dr. Ute Holfelder herausgreifen. Diese werden am Beispiel der journalistischen Berichterstattung eingehend vertieft und diskutiert.
1.1 Übersicht
Herr Christian Ritter präsentierte im Rahmen der Veranstaltung Kulturen der Sinne einen Beitrag im Themengebiet des Sehens mit dem Titel „Ästhetik der Authentizität? Erinnerung und Augenzeugenschaft in Handyfilmen“. Der Fokus in diesem Beitrag aus dem Bereich der Alltagskulturforschung lag auf jugendlichen Akteuren im Alter von 14 bis 20 Jahren und ihrem alltäglichen Umgang mit dem multimedialen, neuzeitlichen Medium Handy. Dabei wurden die Elemente der Herstellung, Aufzeichnung und Verbreitung von Amateurfilmen aufgegriffen und diskutiert. Er erweiterte die im Zentrum stehende Ebene der Visualität mit audiovisuellen Aspekten, welche gerade auch bei der aufgegriffenen Fragestellung in dieser Arbeit, der journalistischen Berichterstattung durch Amateurfilme, eine wichtige Rolle einnehmen.
1.2 Das Phänomen Handyfilm
Der Aufsatz „Filmen im Alltag. Handyfilme in der Perspektive einer medienweltlichen
Ethnografie“ von Frau Dr. Ute Holfelder und Herr Christian Ritter, welcher den Vortrag von Herrn Ritter begleitet, beginnt mit einer historischen Rückschau auf die Geburtsstunde des ersten Mobiltelefons mit integrierter Kamerafunktion im Jahre 1999. Dabei wird gleich zu Beginn erwähnt, dass das Phänomen Handyfilm, obwohl es sich immer grösserer Beliebtheit erfreut, bis dato in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer häufig negativ assoziiert wird (Holfelder & Ritter, 2013).
Die bis dato massenmediale Fokussierung auf negative Aspekte des Handyfilms (Humm, 2013) wurden im Wesentlichen durch die medienpädagogischen Forschungen und sich daraus ergebenden Ratschlägen zur Erziehungspraxis (Robertz, 2010; Hilgers; 2011) zementiert. Diesbezügliche kulturpessimistische und technikphobische Diskurse klingen beispielsweise auch bei Bausinger (1981) an.
Der historische Rückblick in die Zeit der Entwicklung von in Handys integrierten Kameras wird im Vortrag von Herrn Ritter mit hochaktuellen Geschehnissen wie der journalistischen Berichterstattung durch die Massenmedien durch Handyfilme ergänzt. Diese Arbeit konzentriert sich wie schon erwähnt vor allem auf diesen modernen Teilaspekt.
Interessant ist, dass die heutigen Massenmedien vermehrt auf Amateurvideos zurückgreifen.
Die Gründe dahinter sollen ebenfalls in dieser Arbeit thematisiert werden.
Alltägliche Medienphänomene verändern sich innerhalb des soziokulturellen Wandels dynamisch und Handyfilme haben im Beispiel der journalistischen Berichterstattung einen erheblichen Teil zu dieser Veränderung beigetragen.
1.3 Gliederung
Die Arbeit gliedert sich grundsätzlich in drei Kapitel. In der Einleitung wird ein grundsätzlicher Überblick über das Themengebiet vermittelt. Dieser soll allgemeiner Art sein und wesentliche Punkte aus dem Vortrag und der zugrundeliegenden, schriftlichen Arbeit herausgreifen, welche für den Themenschwerpunkt der journalistischen Berichterstattung von Relevanz sind.
Der zweite Teil der Arbeit ist der Schwerpunkt, welcher voll und ganz im Zeichen des Handyfilms und insbesondere in dessen Teilaspekt der journalistischen Berichterstattung steht. Die Ausführungen werden mit realen Beispielen ergänzt und ausgiebig diskutiert.
Zusammenfassende Schlussfolgerungen und offene Fragestellungen sind Teil des dritten Kapitels. 2. Journalistische Berichterstattung durch Handyfilme
In diesem Kapitel soll der Punkt der journalistischen Berichterstattung durch Handyfilme besonders hervorgehoben und ausführlich diskutiert werden. Dieser ist anhand ausgewählter typischer Charakteristika von Handyfilmen, welche zunächst kurz allgemein beschrieben werden, zu untersuchen.
2.1 Rezeption der Filme
Ein besonderes Augenmerk liegt bei Handyfilmen, welche einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden sollen und dementsprechend aufwändig bearbeitet werden, oft bereits beginnend bei der Entstehung bzw. Rezeption der Filme. Das lässt sich beispielsweise daran beobachten, dass die Szene der Filmproduktion ebenfalls stark thematisiert wird. Die begleitenden, oft am Ende der Videos stehenden Making of…Dokumentationen sind oft interessanter und spannender als der Inhalt der Filme, deren Entstehung sie zeigen (Paech, 2013).
Zudem ist die Rezeption insbesondere bei Amateurfilmen von einem hohen Grad an
Subjektivität geprägt (vgl. Kapitel 2.3)
Die Rezeption der Filme spielt bei Amateuraufnahmen mit journalistischer Ausrichtung eine grosse Rolle. Im Zentrum stehen dabei der Umgang der Handyfilmer mit der Spontanität der Situation und das Einstellen auf diverse plötzlich auftretende situative Faktoren. Der Filmende befindet sich beispielsweise in Konfliktgebieten oder beim Echtzeit-Dokumentieren von Naturkatastrophen wie Tsunamis oftmals in einer gefährlichen, lebensbedrohlichen Situation. Dies hält den Filmenden jedoch nicht davon ab, seine Aufnahme fortzusetzen, es sei denn es ergibt sich eine unmittelbar hochgefährliche Situation. Ein gewisses Risiko durch externe situative Faktoren wird bei der Rezeption durch den Filmenden jedoch bewusst in Kauf genommen.
Diese situativen Faktoren sind in Handyfilmen jedoch bewusst zugelassen und werden von den Zuschauern nicht als Störung betrachtet, sondern als Teil der Szenerie akzeptiert. 2.2 Authentizität
Amateurfilme stehen für das jugendliche Verständnis von Ästhetik und Authentizität. Auf der ganzen Welt werden diese Filme in den Nachrichten nicht nur von Jugendlichen, sondern von der ganzen Gesellschaft als mehrheitlich authentisch betrachtet und zur
Berichterstattung verwendet, obwohl oftmals keine Details zu sehen sind, welche die
Echtheit der Aufnahmen belegen könnten. Die Beglaubigungsfunktion, welche den Medien zugesprochen wird, wird offensichtlich nicht dadurch verringert, indem sie zur journalistischen Berichterstattung Amateuraufnahmen verwendet.
Wenig Beachtung findet die häufig geäusserte Anmerkung des Nachrichtensprechers, dass die Echtheit des Videos noch nicht bestätigt werden konnte. Diese Bemerkung hat jedoch eher einen pro forma Wert, denn bis auf diese Bemerkung wird der audiovisuelle Bericht im ganzen Beitrag als wahrheitsgemäss dargestellt. Es gelingt unter Zuhilfenahme solcher Aufnahmen, dem Publikum einen möglichst wirklichkeitsnahen Beitrag aus Gebieten zu liefern, wo unabhängige und freie Journalisten wegen der oft lebensbedrohlichen Umstände kaum einen Zutritt erhalten.
Die Frage der Authentizität ist gerade in der heutigen digitalen Welt, wo Fälschungen ohne sehr grossen Aufwand hergestellt werden können, ein wichtiges Thema. Im Zentrum steht dabei auch die Idee der Faktizität der optischen Medien. Durch Amateuraufnahmen wird eine Verbindung von Faktizität und Authentizität über das Medium vermittelt.
2.3 Subjektivität und Unabhängigkeit
Handyfilme sind stets geprägt von einem hohen Ausmass an Subjektivität und besonderer Unmittelbarkeit. Unweigerlich wird bei wackeligen Handyfilmen im Vergleich zu professionellen Filmen von Digitalkameras auf Stativen, ein besonderes Gefühl der Nähe und Unmittelbarkeit vermittelt. Im Falle von gefährlichen, journalistisch geprägten Amateuraufnahmen, kommt zusätzlich eine dramatische Komponente dazu.
Das Thema der Authentizität wirft notwendigerweise die Frage nach der Unabhängigkeit der Person hinter der Kamera auf. Tatsächlich sind es zumeist keine unabhängigen Personen, welche die Szenerie filmen. Die filmende Person ist oft Mitglied einer der wesentlich am Konflikt beteiligten Parteien und ist somit Interessensträger. Zu erkennen ist dies oft relativ simpel an den verbalen Äusserungen der filmenden Personen. So gibt es unzählige Filme, in denen beispielsweise in Krisenländern mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen wie Syrien, oft mit der hohen Spontanität, welche Handyfilme generell beinhalten, eindeutige Parolen des Filmenden gegen die Regierung und ihre Unterstützer ausgestossen werden.
Die Vermutung ist daher relativ naheliegend, dass die Filmenden in solchen Situationen selbst Interessen haben und diese möglicherweise durch Videofilme durchzusetzen versuchen. Ich denke hier beispielsweise an Angriffe mit besonders brutalen Waffen und Methoden gegen Zivilisten, welche man in einer bürgerkriegsähnlichen Situation zwischen mindestens zwei Parteien stets der gegnerischen Partei zusprechen will. Dieser Gedanke führt uns zum nächsten Punkt, welcher die möglichen Auswirkungen der journalistischen Berichterstattung durch Amateurfilme näher unter die Lupe nimmt.
2.4 Auswirkungen
Die Wirkung dieser Videos ist oft beachtlich, auch wenn meistens unklar bleibt, ob diese Aufnahmen tatsächlich aktuell sind, sie in dem aktuellen Krisengebiet aufgenommen wurden und welche Partei letztlich für die beschuldigten Verbrechen verantwortlich ist. Mitunter sind sie sogar dazu in der Lage, den Ausgang des Konflikts zu beeinflussen.
Als Beispiel sollen die Anschuldigungen des Einsatzes von Giftgas durch die Regierung im syrischen Bürgerkrieg herangezogen werden. Diese stammten von regimefeindlichen Kräften, welche ihre Behauptungen unter anderem auf nicht verifizierbare Amateurfilme stützten. Diese Anschuldigungen kamen relativ rasch nach der Ankündigung von USPräsident Barack Obama, dass der Einsatz von Giftgas durch das syrische Regime eine
„rote Linie“ überschreiten würde, was schwerwiegende Folgen, wie einen Eingriff in den Bürgerkrieg Mithilfe von internationalen Truppen zugunsten der Opposition zur Folge hätte. (Quelle). Letztlich konnte nicht zweifelsfrei verifiziert werden, von welcher Partei Giftgas eingesetzt wurde. Eine bewusste Täuschung, die sich unter anderem auch auf Amateurmassnahmen stützt, ist nicht ausgeschlossen (Rüesch, 2013).
Im Fall des Filmens mit der Handykamera bestimmt der Filmende selbst die Einstellungen, die er einnehmen möchte, wird gleichzeitig aber auch vom Medium bestimmt (Bünger, 2010).
2.5 Stellenwert in der Gesellschaft
Ausserhalb dieses Kontexts der journalistischen Berichterstattung mittels Amateurfilmen haben letztere bis heute einen generell tieferen sozialen Stellenwert als professionell angefertigte Filme. Interessant ist, dass diese Ansicht von Erwachsenen und von Jugendlichen geteilt wird. Herr Ritter konnte dies anhand verschiedener Interviews mit Jugendlichen belegen, wie er in seinem Vortrag mehrfach erwähnte.
Handyfilmen wird gemäss Aussagen von Jugendlichen noch nicht derselbe Status wie per Videokamera professionell aufgezeichneten Filmen zugesprochen. Es ist daher klar eine Differenzierung zwischen dem sozialen Stellenwert von Handykamera und Videokamera vorzunehmen. Trotz dieses scheinbar niederen sozialen Stellenwertes, welcher sich im Rahmen journalistischer Aufnahmen zu verringern scheint, finden Handyfilme eine sehr hohe Verbreitung.
3. Schlusswort
Das Handyfilmen als ursprünglich auf Jugendliche beschränktes Alltagsphänomen hat im modernen Journalismus seinen Platz gefunden. Jugendliche Alltagswelten werden dadurch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und in den Medien thematisiert. In erstaunlicher Art und Weise wird mit nicht verifizierten Amateurfilmen insbesondere in für professionelle unabhängige Journalisten schwer zugänglichen Konflikt- oder Katastrophengebieten eine hohe Glaubwürdigkeit erreicht. Diese Filme können relativ einfach bewusst gefälscht werden und zu eigenen Propagandazwecken missbraucht werden. Diese Gefahr nahm im Zuge der Verbreitung von Amateurmassnahmen in einem erheblichen Ausmass zu. Diese Entwicklung gilt es kritisch zu beobachten und die Glaubwürdigkeit von Amateuraufnahmen stets zu hinterfragen. Insbesondere sollten sich wichtige politische Entscheidungsträger nicht alleine davon zu stark beeinflussen lassen.

Literaturverzeichnis
Bausinger, H. (1981). Technik im Alltag: Etappen der Aneignung. Zeitschrift für Volkskunde 77: 227242.
Bünger, U. C. (2010). Individualisierung und Fiktionalisierung der Kann-Beschreibungen des Europäischen Referenzrahmens durch Dramapädagogik mit Handyfilmen. Scenario IV, 2, 41-62.
Holfelder, U., & Ritter, C. (2013). Filmen im Alltag: Handyfilme in der Perspektive einer medienweltlichen Ethnografie.
Hilgers, J. (2011). Inszenierte und dokumentierte Gewalt Jugendlicher: Eine qualitative Untersuchung von ‚Happy slapping‘-Phänomenen. Wiesbaden: VS Verlag.
Humm, J. (2013). Verhandelt wird: Jugendliche und ihr Umgang mit Handyvideos. in: T. Hengartner & U. Holfelder (Hrsg.), Handyfilme. Werkstücke Band 5. Zürich: Texte aus dem Institut für Populäre Kulturen (im Druck).
Paech, J. (2013, October). Risiko Film. In Literatur als Wagnis/Literature as a Risk: DFGSymposium 2011 (p. 473). Walter de Gruyter.
Robertz, F.J. (2010). Jugendgewalt 2.0. Über Cyberbullying und Happy Slapping. S. 71-78 in: Ders. (Hrsg.), Orte der Wirklichkeit. Über Gefahren in medialen Lebenswelten Jugendlicher; Killerspiele, Happy Slapping, Cyberbullying, Cyberstalking, Computerspielsucht ... Medienkompetenz steigern. Heidelberg: Springer.
Rüesch, A. (2013), September 5). Giftgas in Syrien – Die Indizien sprechen gegen Asad.
Neue Zürcher Zeitung. Abgerufen am 04.04.2015 von http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/wird-asad-zu-unrecht-verdaechtigt-1.18144866.

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...Gemeinschaften über Kaufverhalten– am Beispiel der Produktkategorie „Technologische Produkte” Abschlussarbeit Vorgelegt von: Zeynep DAGALTI Matrikel Nummer: 041000038 Studienbezeichnung: BWL/ Marketing Vorgelegt bei: Yrd. Doç. Dr. Gülpınar Kelemci Schneider Istanbul, Juni, 2010 INHALTSVERZEICHNIS ABBILDUNGSVERZEICHNIS ABKURZUNGSVERZEICHNIS TABELLENVERZEICHNIS 1.WEB 2.0 1. Definition 2. Grundbegriffe des Web 2.0 3. Typologie von Web 2.0 4. Bedeutung des Web 2.0 5. Problemstellung und Ziel der Arbeit 6. Ablaufplan der Arbeit 2. VIRTUELLE GEMEINSCHAFTEN 2.1. Perspektiven 2.1.1.Soziologisch und Sozialpsychologisch 2.1.2.Technologisch 2.1.3.Kommerziell 2.1.4.Gesellschaftlich 2.2. Definition und Merkmale 2.3.Besonderheiten von Online Communities 2.3.1.Bedürfnisse und Ziele 2.3.2.Rollen 2.3.3.Mehrwerte 2.4. Klassifikation von Online Communities 2.5.Zukunftliche Aspekte von Online Communities 3. ONLINE COMMUNITIES ALS INSTRUMENT DES MARKETINGS 3.1. Bedeutung von Online Communities für das Marketing 3.2. Negative und Positive Buzz Beispiele auf Online Communities 3.3. Online Brand Communities 3.3.1. Die Vorteile vom Online Brand Community für das Unternehmen 3.3.2. Erfolgskonzept den Online Brand Communities 3.4. Eintritt zum Online Community aus der Marketingsperspektive 3.5. Das Verhaltensweise...

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